Het Meisje met de Zwavelstokjes

  • Oh ja, meine absolute Lieblingsstimme im Park! Toos van de Vorde-Verdult ist leider 2017 verstorben. Sie war schon 69, als sie das Gedicht für das Mädchen mit den Schwefelhölzchen eingesprochen hat. Von ihr gibt es auch eine Version von des Kaisers neuen Kleidern, die aber im Park leider nie benutzt wurde.


    Sie ist für mich die perfekte Verkörperung der Märchenoma-stimme. Und mit den Schwefelhölzchen ist sie auch ein bisschen unsterblich geworden. So ein bisschen ist sie die Großemutter, die das Mädchen mit sich in den Himmel nimmt. zumindest denke ich das dabei immer.

  • Het Meisje mit de Zwavelstokjes.pdf


    Ich habe mich hier mal an eine Übersetzung gewagt, die sich so nah wie nur irgendmöglich an den Wortlaut aus der Feder van de Vens hält. Vielleicht erschließt sich dadurch der unglaubliche Zauber des Märchens in Eftelings Version noch ein bisschen besser. :peinlich:

    Besonders heute sollte man sich die Übersetzung durchlesen. Das Märchen spielt nämlich genau heute, in der Silvesternacht. Heute zündet das kleine namenlose Mädchen ihre drei Zündhölzer, bis sie letztendlich von der Liebe ihrer verstorbenen Großmutter empfangen wird und all ihr Leid ein Ende hat.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde das Märchen einfach richtig berührend und emotional. Hab es bisher noch nie live gesehen, da ich bisher noch nicht im Sprookjesbos war (auch wenn Mike mich dafür wohl gerne steinigen würde:peinlich:), aber allein schon auf Video kommt die Stimmung so gut rüber, dass ich manchmal sogar den Tränen nahe komme.:schnief: Dementsprechend reicht auch schon nur das pure Lesen des Textes immer, um bei mir eine Gänsehaut auslösen.

  • Es ist die Kombination aus modernster Technik, perfekter Musik und glaubhafter Gestaltung, die einen komplett einfängt und völlig vergessen lässt, das es nur Kulissen, Puppen und Projektionen sind. Schon der Aufbau der Wartezone zieht einen in die Geschichte. Man betritt die Stadt durch eines ihrer Tore, kann von der Mauer aus einen Blick in den Wald vor der Stadt werfen und durch Fenster im Inneren der Stadtwallgebäude in die Hintergrundkulisse der Stadt schauen, die man später auch aus anderem Winkel als Hintergrund der eigentlichen Szene sieht.


    Wenn man die Kapelle betritt (um das Märchen von Anfang an zu sehen bitte erst, wenn die Kerzen über der Türe erlöschen), ist man schon so sehr von der Umgebung überzeugt, dass man selbst den projizierten Schnee, der von der Pumpe rieselt nicht mehr infrage stellt. Die subtil einsetzende Musik, das knieende Mädchen in der Ecke und die Stimme der Erzählerin nehmen einen sofort gefangen. Man wird selbst Teil der Geschichte, wird Zeuge ihrer Visionen und des Todes, aber auch der tröstlichen Himmelfahrt.


    Man verlässt das Gebäude mit feuchten Augen und einem sanften Lächeln, das noch bestätigt wird, durch die beiden Grabsteine des Mädchens und ihrer Großmutter (die den Namen der verstorbenen Großmutter des Designers trägt, was dem ganzen noch mehr Bedeutung gibt), den großen und den kleineren, der in seinem Schutz steht und noch einmal die Wiedervereinigung der beiden symbolisiert. Ob man nun einen christlichen Hintergrund hat oder nicht, ist die Symbolik universell verständlich.


    Efteling ist auf dem Fundament der Idee eines katholischen Priesters und seines Vikars entstanden und kann seine tiefe Bindung an das christliche Weltbild nicht verleugnen, schon gar nicht in diesem katholischsten aller seiner Märchen, das die Himmelfahrt der Hauptfigur mit einem choralen Ave Maria unterlegt. Ohne diesen Aspekt, der auch das Leben nach dem Tod, ein sorgenloses Paradies impliziert, wäre der Tod des kleinen Mädchens wahrscheinlich nicht zu ertragen. Dass man Andersens zutiefst christliche Geschichte nicht disneyfiziert hat, ist wahrscheinlich genau das, was ihre große Kraft ausmacht.

  • Das Mädchen mit den Schwefelhölzern war nur eines von insgesamt drei Märchen, die Michel den Dulk für diesen Bereich des Märchenwaldes geplant hatte. Und es blieb bei seinem unfreiwilligen Weggang das einzig umgesetzte. Was für ein Verlust das für den Märchenwald bis heute ist, lässt sich gar nicht erahnen, da keine seiner Skizzen dazu veröffentlicht wurde. Sicher ist nur, dass es Märchen mit einem Bezug zur Stadt gewesen wären, darunter der Rattenfänger von Hameln und Däumelinchen.


    Zum damaligen Zeitpunkt war dafür noch genug Fläche vorhanden, denn weder des Kaisers neue Kleider, noch den Sprookjesboom gab es damals schon. Man stelle sich nur einmal vor, neben dem Mädchen mit den Schwefelhölzchen ein großes Stadttor, durch das mit der Technik hinter des Kaiser neue Kleider der Rattenfänger einmal gefolgt von einer Schar pieckscher Riesenmäuse, danach gefolgt von einer Gruppe Kinder durch das Tor an den Besuchern vorbei flötespielend ins Dickicht spaziert.


    Nur das Däumelinchen bekomme ich nicht so ganz in diesen Kanon gepackt, denn es hat weder etwas ausgesprochen städtisches, noch lässt es sich in irgendeinen Zusammenhang mit den beiden anderen Märchen setzen. Ich denke, es war eigentlich ein ganz anderes Märchen gemeint, es blieb aber irgendwie das Däumelinchen an diesen Gerüchten hängen. Hans Christian Andersen hat ja einige seiner Märchen in Städten angesiedelt, selbst die Schneekönigin beginnt in einer Stadt. Ich könnte mir aber auch den standhaften Sinnsoldaten vorstellen oder das Feuerzeug.

  • Naja, ein Flötenspieler, die die gesamte Jugend und damit die Zukunft einer ganzen Stadt raubt würde ich jetzt nicht wirklich als heiter bezeichnen. Und auch das Däumelinchen hat durchaus seine düsteren Seiten. Keines der Märchen von Andersen ist so wirklich heiter und unbeschwert. Die Grimmschen Märchen sind ja auch nicht ohne, aber zumindest gibt es immer ein Happy End und das Gute siegt über das Böse.

    • Offizieller Beitrag

    Das erinnert mich gerade an die kleine Meerjungfrau. Als meine Kinder das Märchen das allererste Mal auf CD in ihrem Zimmer hörten kamen sie (und da waren sie schon 9 Jahre alt) tränenüberströmt zu mir gelaufen, weil es für sie so traurig war. Wie sich alles n Gicht auflöst....

  • Auch das Märchen ist ja nicht wirklich fröhlich. Vor die Wahl gestellt, ihre große Liebe zu töten, um frei zu sein, entscheidet sich den lille Havfrue dafür, ihr eigenes Leben zu opfern, um den Prinzen glücklich zu sehen, wenn auch mit einer anderen Frau.


    Um es ein bisschen hart auszudrücken, sagt das Mädchen von den Schwefelhölzchen, dass es besser tot zu sein, als zu leiden. Im Ganzen ist das natürlich viel zu kurz gedacht.