Spookslot

  • Wie wichtig das Spookslot eigentlich war, bekommt man erst wirklich mit, wenn man sich etwas mehr mit dem Park und seiner Geschichte auseinandersetzt. Und dann kommen gleich mehrere Dinge zusammen, die es zu einem sehr speziellen Bauwerk gemacht haben. Und das erklärt dann auch die Emotionen, die bei seinem Abriss und eigentlich vor allem wegen der schlechten Kommunikation des Parks hochkochten. Bis zum Bau des Spookslot hatte Efteling eigentlich nur zwei Attraktionen: den Märchenald und das Stoomcaroussell, außerdem gab es noch den Spielplatz mit seinen Karussells und am Ufer des Siervijver das Panorama Restaurant.

    Das Spookslot war die erste Attraktion außerhalb des Märchenwaldes und frei von einer vorgegebenen Gerschichte. Es war eine völlige Neuheit und nicht nur hat man viele der Techniken in der Show selbst erfunden, auch der Computer, der die ganzen Effekte steuerte wurde von Mitarbeitern des Parks selbst gebaut. Intern nennt man das Spookslot bis heute Station Halfweg; es war der Weg vom Märchenwald zum Freizeitpark. Eftelign wie wir es heute kennen wäre ohne das Spookslot nie entstanden. Erst das Spookslot machte den Weg frei für Attraktionen wie Python, Pirana oder den Bob. Und damit habe ich eigentlich nur ganz sanft an der Oberfläche gestreichelt, nicht mal gekratzt.


    Fons Jurgens sagte in einem Interview, dass das Spookslot die am wenigsten von Besuchern genutzte Attraktion sei. Ja, es war natürlich längst veraltet und überholt, aber exakt das machte seinen Charme aus. Man hat es vielleicht nicht bei jedem Besuch oder mehrmals am Tag genutzt, aber jeder, der zum ersten Mal mit in den Park genommen wurde hat man mit Sicherheit einmal mit ins Spookslot genommen. Vor allem Besucher aus dem Ausland waren bis zuletzt völlig überwältigt von all den Details, der düsteren Atmosphäre und dem nostalgischen Charme. Und dann hinzugehen und den Abriss des Spookslots ohne auch nur einen Hinweis zu seinem Ersatz zu einer Randnotiz bei einem Werbeinterview zum Bau des Efteling Grand Hotels zu amchen war schlichtweg ein Fehler. Und dass dabei die emotionen dann hochkochten, war abzusehen, wenn man sich schon vorab in den einschlägigen Fanforen vor allem in den NIederlanden umghesehen hat.


    Dann versucht man mit einem Buch voll fantastischer Fotos und nie zuvor veröffentlichter Bilder und Geschichten aus der Bauzeit die Wogen zu glätten und kündigt das groß an, um im gleichen Atemzug zu sagen, dass mit Sicherheit nicht jeder der eins haben will auch eins bekommen wird. Was hatte man also im Park erwartet, wenn man trotzdem den Verkauf des Buches für einen bestimmten Tag an einem bestimmten Ort ankündigt? Und dann hat man auch noch den Fehler gemacht, dass dier Ort nicht wie gewohnt von der Pardoes Promenade aus über Vorplatz und Tuinnel zugänglich ist, sondern man von Fata Morgana und Pirana aus kommen muss. Man hat also einen Großteil der Fans schlichtweg benachteiligt und als man dann die Pforte dort doch noch geöffnet hat, kam es natürlich zu Drängeleien, was hatte Efteling denn erwartet? Die Bücher und Pins waren innerhalb von Minuten ausverkauft und das obwohl man die Abgabemengen noch einemal deutlich verkleinert hatte und man eben nicht einfach mal fünf oder zehn Bücher kaufen konnte, um sich und seine Freunde zu versorgen. Es mussten also sehr viel mehr Menschen kommen und alle wussten, wenn ich nicht schnell genug am LAden bin, dann gehe ich leer aus. UNd hier hat auch wieder Efteling versagt, weil es nämlöich keinerlei Crowdcontrol gab, keine Absperrungen, keine Warteschlange. Es drängten also letztlich Menschen von dreio Seiten kommen auf ein eh schon viel zu kleines Ladenlokal zu.


    Man hat letztlich dann die Möglichkeit geschaffen, das Buch online zu bestellen,, musste dafür die Auflage mehr als vervierfachen (!!!) und hat es auch hier wieder schlecht kommuniziert und noch viel schlechter umgesetzt, denn als Fan außerhalb der Region konnte man das Buch nicht bekommen, da es nur zur Abholung bestellt werden konnte und zwar auch noch zeitlich eng begrenzt. Das zu organisieren war gar nicht so leicht und sorgt natürlich wieder für zusätzlichen Frust. Und jetzt letztlich groß zu verkünden, wir setzen das Spo0okslot ins Metaverse, aber nur unsere Mitarbeiter können es dort auch mit ihrem NFT-Schlüssel betreten war jetzt wirklich noch mal ein Tritt für alle Fans. Hätte man das nicht so breit in der Presse veröffentlicht und einfach intern an die Mitarbeiter ausgegeben, hätte es wahrscheinlich gar nicht diesen Shitstorm gegeben.. Aber nach DER Vorgeschichte jetzt auch noch das... sorry, das muss man als Griff ins Klo bezeichnen. Und da kann selbst ich nicht mehr viel Mitleid mit dem Park haben.


    Und dein Argument, dass man halt abreißt, was alt ist, das gilt für viele Parks (vor allem das Phantasialand, in dem ja quasi nichts mehr steht, was auch nur älter als 30 Jahre ist), es gilt aber nicht für Efteling. Und wie ich in einem anderen Thread schon einmal ziemlich ausführlich erklärt habe, macht genau das einen großen Teil der Magie aus, Dass sich eben im Park noch immer Dinge aus der Anfangszeit vor 70 Jahren finden. Das bedeutet nämlich, dass Familien hier übe Generationen sher ähnliche Erfahrungen teilen können. Wer als Kind nach Efteling kam, der konnte es auch noch mit seinen Kindern, Enkeln, Urenkeln... und es ist etwas besonderes, wenn man mit seinem enkelkind im Stoomcaroussel sitzt und erzähneln kann, dass man selbst als Kind mit seinen Eltern auch schon damit gefahren ist. Efteling ist ein Bindeglied zwischen Generationen. Es ist nationales Kulturgut, ein Kulturerbe, dem man Ausstellungen in Museen widmet! Und das bedeutet nicht, dass sich in Efteling nichts verändert (oder gar verändern darf), aber das geschieht mit dem Bewusstsein, dass jede Veränderung dem Ursprung des Parks und seinem Stil treu bleiben sollte (was nicht immer und nicht allen Designern wirklich gelingt, aber das ist ein anderes Thema). Ich fand das sehr schön beschrieben in einer Dokumentation über den Park: so gut wie jeder Niederländer ist mindestens einmal in seinem Leben die gepflastereten Stufen zu Dornröschens Schloss hinauf gestiegen, berühmt oder völlig unbekannt...

  • Hätte ich was zu sagen im Park gäbe es das Spookslot noch.

    Nur nicht als Attraktion allein ,sondern die Show als Preshow in einer eventuell kürzeren Variante.

    Wobei in der Villa Volta muss man sich ja auch 2 Preshows durchhalten. ?

    Danach hätte man wie bei Villa Volta statt den Ausgang ein Fahrgeschäft wie das jetzt gewählte.

    Um es kurz zu machen. ?

    Ich hätte vorne alles gelassen und hinten das was jetzt gebaut wird angebaut.

  • Der Abriss ließ sich ja tatsächlich nicht umgehen. Die Kulisse ist beim Abbau in weiten Teilen einfach zu Staub zerfallen. Was zu retten war hat Efteling aus dem Gebäude geholt und sich dafür ja auch viel Zeit gelassen. Aber ich muss zugeben, den ganzen Gang der Preshow hätte man gerne für Danse Macabre wiederverwenden können. Aber immerhin greift ja das Gebäude einige der Merkmale des Spookslot auf und bei aller Nostalgie hätten die kleinen Gruselszenen aus der Q auch nicht mehr wirklich zur neuen Geschichte gepasst.