202X: Efteling - Spekulationsthread Neuheiten / Erweiterung

  • Oh je, hier ist ja noch nicht alles auf dem neuesten Stand. Die Erweiterung wurde aufgrund von 7 Punkten (aus einem Katalog von 151 bewerteten Punkten) abgelehnt, die aber nur noch nicht ausreichend genau beschrieben werden müssen, um damit genehmigungsfähig zu sein. Bei einem so weitreichenden Großprojekt nicht ungewöhnlich, da muss man sich nur mal die Bauverzögerungen bei uns hier anschauen...


    Diese sieben Punkte sollten aber ohne größerer Probleme geklärt werden können. Es ging dabei vor allem um Infrastrukturen und einzelne Begrifflichkeiten. An einigen Stellen ist es tatsächlich alleine die Wortwahl, die angepasst werden muss.


    Es ist allerdings klar, dass 2020 für Efteling ein Jahr herber Verluste war, weshalb schon im laufenden Jahr etwa 70% der Investitionskosten unter anderem auch in den Bereichen Unterhalt und Umbau gestrichen wurden. Efteling ist finanziell gut situiert, aufgrund seiner Struktur aber auch deutlich vorsichtiger im Umgang mit Investitionen. Der Bau der Achterbahn wird sicher um weitere ein bis ziwe Jahre verzögert werden. Dass man den Abriss von Polka Marina und den Bau von Nest zeitlich vorgezogen hat, spricht da Bände.


    Ich tippe aber darauf, dass wir beireits unmittelnbar nach der Genehmigung der Erweiterung der Parkfläche mit Arbeiten an der Infrastruktur des Strookrijks rechnen dürfen. Was die Achterbahn angeht, dürften zumidnest Teile davon längst gefertigt sein und entweder noch bei Intamin selbst oder im Außenlager von Efteling auf Lager liegen. Allerdings gruselt es mich nach Max und Moritz und Nest jetzt schon ein bisschen davor, was man in Efteling aus dem Thema Zirkus machen könnte... :drama:

  • Durch die ganze Corona Situation hat sich die Erweiterung ja leider auch bürokratisch verschoben, sonst hätten man die 7 Punkte schon lange vorher erläutert bekommen und wäre diese auch angegangen.

    Weiß gar nicht wie eilig es Efteling jetzt mit der Erweiterung hat, da die Gelder dafür erst einmal fehlen, bzw man diese zurück hält. Was in der aktuellen Situation auch absolut richtig ist. Lieber das verzögern, als zum Schluss finanzielle Probleme bekommen. Davor ist auch ein so großer Park nicht gewappnet, vor allen weil man nicht weiß, wie lange das noch so weiter geht.


    Sollte es dann mal zu der Erweiterung kommen, bin ich auf das Thema Zirkus sowohl gespannt, als auch abgeschreckt im Bezug auf die neuesten Gestaltungen. Da könnte man so viel machen und es wird dann wohl doch nur wieder verhunzt. Knallbunt und lieblos muss nicht noch einmal sein.

  • Nach der vielen Kritik an Max und Moritzu und Nest vor allem unter den Fans des Parks, könnte es vielleicht sogar sein, dass man das Konzept noch einmal komplett überarbeitet. Wenn ich mir aussuchen dürfte, wer die Leitung dieses Projektes übernehmen soll, dann würde ich ohne zu zögern Jeroen Verheij nennen. Er hat den nötigen Humor, aber auch das nötige Können im Umgang mit dem Eftelingstil, um aus der Kombination Achterbahn und Zirkus etwas einzigartiges zu machen.


    Landet die Verantwortung bei Karel Willemen oder Robert-Jaap Jansen, sehe ich allerdings schwarz. Oder vielmehr knallbunt, überladen, willkürlich in jedem Park passend. Max und Moritz könnte auch in einem Plopsa Park stehen... :waiting:

    • Offizieller Beitrag

    Landet die Verantwortung bei Karel Willemen [...] sehe ich allerdings schwarz.

    Ohje, bitte bloß nicht. Das Zirkusthema kann so perfekt im Hausstil umgesetzt werden, auch perfekt mit den Piekfarben (hab beispielsweise schon die ganze Zeit ein Zelt in piekrot und piekgelb im Kopf), das darf bitte nicht verhunzt werden.

    Ich meine okay, er hat auch DvH entworfen, was zwar nicht unbedingt zu Eftelings Stil passt, in meinen Augen aber trotzdem gelungen ist. Aber ansonsten wüsste ich jetzt gerade nichts von ihm, was ich positiv erwähnen könnte. ?:dagegen:

  • De Vliegende Hollander sticht aber bei weitem nicht so negativ heraus wie es Max und Moritz macht. Solche quietschbunten Farben passen nicht zu Efteling und solche findet man bei DvH zum Glück nirgends. Ganz im Gegenteil, das ist alles düster gehalten. Auch findet man vor allem im Wartebereich jede Menge versteckter Details, was ebenfalls Efteling ausmacht. Die Anspielung auf Halve Maen z.B. beim Schatz, um mal nur eines zu nennen

  • Hollandsche Gebackkraam, Station de Oost, De vliegende Hollander... da hat er es zumindest noch versucht, auch wenn ich das alles aus verschiedensten Gründen nicht als gelungen, zumindest aber in sich stimmig bezeichnen würde, wohingegen Max und Moritz, für die er auch nicht allein verantwortlich war einfach nur billig und wahllos wirkt. Zu viele Ideen, die jede für sich betrachtet sicher nicht alle schlecht waren, die aber alle gemeinsam eher chaotisch überladen wirken und in ihrer Menge zu viel Budget verschlungen haben, um es auch wirklich qualitativ gut umsetzen zu können.


    Und jetzt stellt euch mal vor, wie viel mehr Potential für Gestaltungsideen im Thema Zirkus stecken... die in eine Form zu gießen, die ein harmonisches Ganzes ergeben, das glaubwürdig genug ist, dass man sich als Besucher dort wohl fühlt, das traue ich schlichtweg nur zwei Designern zu. Sander de Bruin, wenn es authentisch piecknostalgischer Zirkus um die Jahrhundertwende werden soll. Jeroen Verheij, wenn es mit mehr van der Ven'schem Humor und Augenzwinkern sein soll.


    Wenn ich ganz ehrlich bin, dann würde ich mir letzteres wünschen. Gerade durch die relative Nähe zu Carnaval Festival, Monsieur Cannibale und Vogel Rok würde das besser passen.

  • Man könnte ja trotz allem den authentischen piekckschen Zirkus mit Humor verbinden. Ton van de Ven hielt sich auch sehr viel an Anton Piecks Vorlagen, weswegen eine Kombination aus beidem passen würde. Und Zirkus soll ja Spaß machen und Clowns veralbern sich gegenseitig. Das würde alles passen.


    Vor allem ein Zirkus der Jahrhundertwende würde gut nach Efteling passen. Eben alt und charmant, mit viel Magie an die man damals noch glaubte.

  • Ton van de Ven hat seinen Stil an den von Pieck angepasst, bleibt aber trotzdem immer klar erkennbar ein van de Ven. Seine Entwürfe erkennt man immer. Ich hab mich lange, intensiv und ausgiebig mit allen Designern des Parks auseinandergesetzt. Für mich sind daher wahrscheinlich auch kleinere Unterschiede schnell zu finden, aber gerade bei Pieck und van der Ven sind schon deutliche Unterschiede zu bemerken. Da mag auch die Mentalität und der Altersunterschied seinen Anteil dran haben.


    So hat jeder Designer so seine Eigenheiten, wobei einige sie besser dem Eftelingstil unterordnen können als andere.

  • Ich rede hier immer von den Designern und ich glaube, ich muss das mal was genauer erklären. Angefangen hat natürlich alles mit Anton Pieck, der zur Zeit der Parkgründung schon ein bekannter Illustrator und Künstler war. Sein Stil ist nostalgisch, immer auch ein bisschen düster, vor allem aber märchenhaft und verspielt. Er bleibt dabei aber subtil und weiß passende Akzente zu setzen, ohne gleich alles zu überfrachten. Seine Kunst besteht vor allem darin, Überflüssiges wegzulassen und mit kleinen Details auch umfassende Themen anzudeuten. Pieck ist ganz eindeutig der Herr der Kabouter und Hexen, heimisch in den eher dunklen Grimm'schen Märchen.


    Sein Nachfolger, Ton van de Ven, musste erst von ihm lernen, wie man überflüssiges erkennt und weglässt ohne dabei einem Entwurf etwas von seiner Kraft zu nehmen. Er selbest nannte es Arbeit mit "geliehener Hand", also sein Können ganz dem Stil Piecks unterzuordnen. Trotzdem schimmert immer etwas von van de Vens Humor und Lockerheit durch. Er ist der Herr der Elfen, Trolle und Zauberwesen, heimisch in einer magischen Welt und eher in den hintergründig-humorvollen Märchen Hans Christian Andersens. Seine Entwürfe haben immer ein bisschen mehr Humor, ein Augenzwinkern.


    Ihre Nachfolger kann man drei Gruppen zuordnen: Pieckianer, van de Vener und Fremdgänger. Es gibt nur drei Designer, die den Stil Piecks wirklich vollkommen beherrschen. Olaf Vuigts (Symbolica, Baron1898). Michel den Dulk (Anton Pieckplein, Het Meisje met de Zwavelstockjes) und Sander de Bruin (Symbolica, De Zes Zwanen). Michel den Dulk hat Efteling leider gehen lassen (wahrscheinlich der größte Verlust, den der Park nach Pieck und van de Ven zu verkraften hat), er ist jetzt Disney Imagineer und arbeitet gerade unter anderem an der Gestaltung Arendelles. Die letztgenannten drei sind in der Lage, Entwürfe so umzusetzen, dass sie auch von Pieck stammen könnten.


    Für mich ist Jeroen Verheij der einzig legitime Nachfolger von Ton van de Ven. Das sieht man vor allem an seiner Umgestaltung der Game Gallery, der wir einige der schönsten Piratenfiguren überhaupt zu verdanken haben. Und da war die Inspiration unverkennbar der auf dem Wasserstrahl des Wals reitende Pirat Ton van de Vens auf dem Brunnen in der Mitte der inzwischen leider abgerissenen Polka Marina. Von ihm stammt auch die Erweiterung von Frau Boltes Küche (Hühnerstall) und die Entwürfe zur Bäckerei Krümel, die sich so harmonisch an Ton van de Vens Bobstation anbinden, zumindest an das, was ihr Umbau zu Max und Moritz noch von seinem Entwurf übrig gelassen hat.


    Fremdgänger sind eindeutig Henny Knoet, der Erfinder von Pardoes und Gestalter vom Kleuterhof und dem Papierschluckernilpferd. Auch er hat viele kleine Details zu den Arbeiten von Pieck und van der Ven hinzugefügt (zum Beispiel die Wäscherin im Kabouterdorf), sich in seinen eigenen Entwürfen aber vom Hausstil ganz eindeutig losgesagt. Auch wenn man ihm das Kreieren des Parkmaskottchens und der Welt verdankt, auf der auch Polles Keuken und Symbolica basieren, muss man aber zugeben, dass nichts davon in den Park kam, ohne vorher durch dritte dem Stil des Parks angepasst worden zu sein. Für Polles Keuken und Symbolica, aber auch das heutige Aussehen von Pardoes ist zum Beispiel Olaf Vuigts verantwortlich.


    In diese Kategorie gehören auch eindeutig Karel Willemen und Robert-Jaap Jansen. Sie haben sich in keiner ihrer Arbeiten dem Hausstil unterworfen. Deutlich sieht man das an De vliegende Hollander und der Station de Oost. Beides in sich stimmige Bauten, aber beide auch völlig losgelöst von den Farben und Formen Pieckscher Vorbilder. Dem Hollander fehlt durch die Bootgiebel, die es nie an Häusern gegeben hat, jeglicher Realismus, etwas, auf dem Pieck immer bestanden hat. Alles sollte echt aussehen, glaubwürdig, ein bisschen auch bekannt. Die Station de Oost bleibt trotz einzelner dekorativer Elemente einfach ein Zweckbau.


    Robert-Jaap Jansen ist auch eher der Mann für hübsche Zweckbauten, weniger für verspielte Märchenhäuser. Er war zum Beispiel für die Entwürfe des Bosrijk und Loonsche Land zuständig. Beides gelungene Wohnparks und Hotels, die sich schon vom üblichen Übernachtungsangebot abheben, aber trotzdem eher einen gewissen Prakmatismus bedienen, als die Optik eines Jahrhunderte alten Märchenreiches. Im Bosrijk erkennt man zumindest ansatzweise das Vorbild Piecks in den Dorfhäusern und Plätzen. Doch sind die Entwürfe eher Pieck "light". Schlichter, praktischer, weniger verspielt. Trotzdem in sich vollkommen stimmig.


    Aber man stelle sich vor, die beiden hätten einen Haupteingang entworfen (Willemen hat das sogar und ich bin froh, dass es nie zur Umsetzung kam) oder ein Efteling Theater :drama:

  • So etwas symbolisches wie einen Eingang werden die beiden hoffentlich nie als Auftrag erhalten, damit würde sich Efteling ins eigene Fleisch schneiden.


    De Vliegende Holländer hat, finde ich, das gewisse Etwas, was Efteling ausmacht. Klar, es ist kein originaler Nachbau der Amsterdamer Hafenstadt, aber es passt trotzdem. Die Farben sind bedeckt und nichts ist aufdringlich oder sticht negtiv heraus. Mit dem See davor wirkt es sogar ziemlich idylisch und er integriert sich in den maritim gehaltenen Themenbereich. Max und Moritz hätte auch so in dem Stil werden können, aber nein... hier wollte man auf biegen und brechen den Stil brechen, in allen Farben und Formen die es ermöglichen. Dezentere Farben, Materialien die "echt" aussehen und schon gäbe es ein ganz anderes Bild. Der Bahnhoh ist z.B. nicht mehr knallbunt und sieht deswegen genial aus. Nur von außen passt eben nichts.


    Station de Oost passt auch in die Gegend, doch innen ist es tatsächlich etwas lieblos. Hier findet man nur wenig Details, obwohl man in einer Bahnhofsstation so viel machen könnte. Wie etwa Sitzgelegenheiten in Form eines Speisewagons, die Läden im Stile des 19. Jahrhunderts gehalten und und und.


    Henny Knoet war zumindest für die Entstehung von Pardoes verantwortlich und dieser Charakter passt sehr gut zu Efteling. Hier ist es auch gut, dass man ihn eher als Fantasiefigur zeichnete, denn in der Realserie wird er natürlich von einem Menschen gespielt und es wirkt einfach nur surreal den Darsteller mit normalem Gesicht und Pardoes Kleidung zu sehen. Da sieht man, dass eine rein menschliche Figur als Parkmaskottchen nicht gepasst hätte.


    Bei der Game Gallery laufen sehr viele nur vorbei, ohne einmal genauer hinzusehen, was für schöne Zeichnungen dort überhaupt oben an den Dächern und an den Hintergründen angebracht sind. Da lohnt es sich auch mal etwas besser aufzupassen.