Auf einem Platz mitten auf der Pardoes Promenade ist eine Art Windrose mit Symbolen für alle Themenbereiche entstanden. So findet sich dort in der Mitte das neu entstandene Fantasierijk, dargestellt durch ein Wappen mit der Twinkeltorts und einem Stern:

Im Norden das Reizenrijk, dargestellt mit Kopf und Feder von Vogel Rok:

Im Osten das Ruigrijk, symbolisiert durch den Drachenkopf von Jorin en de Draak und das Steuerrad des Vliegende Hollander:

Im Süden, dargestellt durch eine Schlangengiottheit von Pirana und der Fledermaus aus dem Spukschloss, das Anderrijk :

Bleibt zum Schluss nur der Westen, das Marerijk, dargestellt durch Hexe und Fliegenpilz:

(Bildquelle: looopings.nl)

Wieder mal ein Beweis dafür, mit wie viel Liebe zum Detail und überraschenden Ideen Efteling arbeitet. Das Riech der Fantasie als Zentrum der Eftelingwelt....

Ja, ich muss auch immer scharf nachdenken, welche Attraktion zu welchem Themenbereich gehört, vor allem bei denen, die auf Sichtweite beieinander liegen.

Grundsätzlich ist es aber recht einfach: im Marerijk die Märchen und dazu passende Attraktionen wie Droomvlucht und Villa Volta, im Anderrijk finden sich die Attraktionen, die sich mit dem Ausland beschäftigen, so wie Fata Morgana und die Schweizer Bobbahn, und Piranja, aber auch das transsilvanische (?) Spukschloss.

Im Reizenrijk findest du die fernen Ziele wie Vogel Rok (ja, nicht ganz stimmig, da es ja schon mit Fata Morgana orientalische reiseziele im Park gibt) und Monsieur Canibale, aber auch Carnival Festival.

Steigt man in der Station de Oost aus dem Zug, dann ist man mitten im Ruigrijk, wo man neben Polka Marina und de Halve Maen auch Python, den fliegenden Holländer und Joris en de Draak findet. Auch der Baron gehört noch zum Ruigrijk.

Das Problem ist einfach, dass nicht immer alles stimmig zu einem Themenbereich zuzuordnen ist, manche Themen (Meer, Orient) wiederholen sich in unterschiedlichen Themenbereichen. Als man vor 65 Jahren den Park eröffnete, dachte noch niemand an die Entwicklung von heute und auch so etwas wie klar getrennte thematische Teilbereiche waren nicht vorgesehen. Man teilte den Park anfangs gar nicht, später dann nach den Himmelrichtungen ein (daher auch noch immer "Station den Oost")erst danach entstanden 1999 die bis heute gebräuchlichen Namen für die Themenbereiche.

Das Reich der Reisen
Das Reich des Andersartigen
Das Reich der Märchen
Das Reich der Abenteuer

und eben zuletzt das Fantasiereich.

Bleibt abzuwarten, wie man die Erweiterung nennen wird. In den Fan-Foren hat man es der Einfachheit Strookrijk (Streifenreich) genannt, weil es tatsächlich ein schmaler, aber langer Streifen entlang der Nationalstraße im Norden des Parks liegt.

So, und dann noch ein bisschen Angeberwissen : denn es gibt noch drei weitere Reiche, die zu Efteling gehören.

Eines ist ganz klar der Ferienpark Bosrijk, was so viel wie Waldreich bedeutet. Aber da bleiben noch zwei Reiche in unmittelbarer Nähe des heutigen Parks, denn was viele nicht wissen, auch das Eftelinghotel bekam 2002 ein eigenes Reich, das Torenrijk, Reich der Türme. Doch der Name setzte sich nie wirklich durch.

Quasi fast an der anderen Seite des Parks sollte einmal das Uitrijk entstehen, das bisher jedoch nur in Teilen umgeseztzt wurde. Es sollte ein Abendverbleib für die Hotelgäste sein und neben dem bestehenden Restaurant "Applause" und dem Efteling Theater noch weitere Einkaufsmöglichkeiten, Snacks und Restaurants und einen nostalgischen Spielsalon beherbergen. Das Haus der fünf Sinne, Huis van de Vijf Zintuigen ist auch schon Teil dieser Planungen und wenn man es sich von oben beschaut, stellt man schnell fest, dass sich mittig der Souvenir-Shop Efteldingen anschließet und man links davon in den Park kommt, rechts davon nur Zugang zum Theater und dem dort ebenfalls befindlichen Restaurant "Applause" findet. Es ist eigentlich nämlich sowohl Eingang zum Park, als auch Eingang zum Abendverbleib der Hotelgäste. Das Uitrijk ist also noch im Bau, wenn man so will.

Und wer jetzt denkt, das war es schon, nein, es gab eine Weile - zumindest auf dem Papier - noch das Droomrijk, das Reich der Träume. Das war der Arbeitstitel, un dem das Bosrijk geplant wurde. Eigentlich ein guter Name für eine Übernachtungsmöglichkeit... das Reich der Träume...

Da liegst du richtig, wie ich schon geschrieben hatte. Letztes Überbleibsel dieser Einteilung ist die Station de Oost. der Ostbahnhof. Damals allerdings nur eine unscheinbare Haltestelle der Dampfeisenbahn in Sichtweite von Polka Marina, Halve Maen und Python.

Man muss dazu sagen, dass die Einteilung in die "Reiche" einfach später dem Park übergestülpt wurde, um Besuchern die Orientierung zu erleichtern (was definitiv gründlich fehlgeschlagen ist ) Spätestens seit der Einführung des Fantasiereiches, das neben dem Haupteingang auch Aquanura, die Pardoes Promenade und Symbolica umfasst, machen die Reiche noch weniger Sinn.

Besser wäre gewesen, bei der ursprünglichen Einteilung nach Himmelsrichtungen zu bleiben, wobei auch die nicht ganz eindeutig wäre, da nun einmal die meisten Attraktionen nicht an diesen Himmelsrichtungen orientiert angelegt wurden und auch die Besucherströme nicht diesen Richtungen folgen.

Ein besonderes Unikum im Chaos der Zuordnung macht da die Kinderspoor aus. Obwohl sie ganz eindeutig und unleugbar das Thema Reisen bedient, ist sie aus dem Märchenreich ins Ruigrijk verlegt worden, zu dem auch die Tufferbaan und Halve Maen gehören, die man ja auch eher dem Thema Reisen zuordnen würde. Generell muss man sagen, dass das Ruigrijk lange Zeit das einzige Reich außer dem Märchenreich mit einem zumindest überwiegenden Thema war: Nautik. Halve Maen, De vliegende Hollander, Polka Marina und die Game Gallery, ja sogar der einzige Gijs im Ruigrijk passt zum Thema Meer und Seefahrt. Aber mit dem Wegfall von Polka Marina und dem Bau von Nest! ist das ja auch schon wieder Geschichte.

Das Problem ist einfach, dass es keine sinnvollere Zuordnung gibt, es sei denn, man würde bestimmte Attraktionen verlegen. Am besten funktioniert noch die sogenannte Schmetterlingsvision, die ursprünglich vor allem der musikalischen Gestaltung innerhalb des Parks dienen sollte. Pardoespromenade und Eftelingbrink (heute Symbolica und der Hartenhof) bilden dabei Kopf und Körper, Marerijk, Anderrijk, Reisenrijk und Ruigrijk die Flügel. Aber auch diese Version, auch wenn sie der heute gebräuchlichen Einteilung ja recht nahe kommt, ist halt nicht eindeutig.

Pirana, Bob und Fata Morgana ergaben nie einen Sinn als Gemeinschaft, trotzdem fallen sie einem gemeinsamen Reich zu, dem des Andersartigen, fremden. Wobei uns als deutschen Besuchern der Alpine Bereich rund um den Bob nicht wirklich so fremd ist. Den Flachländern aus dem Käseländchen ist allerdings alles über 322,4 m schon beängstigend fremd Ich muss es wissen, ich gehe öfter mal auf dem höchsten Berg der Niederlande spazieren und wohne ja auf der deutschen Seite, von dem, was sich auch niederländische Schweiz nennt... aber jetzt mal genug gestichelt.

Efteling ist ein natürlich gewachsener Park ohne ein großes Grundkonzept, der früher mehrere Eingänge hatte, seinen Haupteingang im Laufe der Jahre mehrfach verlegt hat und dessen heutiger Eingang (das Haus der fünf Sinne) in einem Winkel von 90° an der Hauptachse des Geländes anschließt. Ich finde ein bisschen trägt dieses sich im Park hoffnungslos verlaufen und dadurch unerwartet neues zu entdecken auch zum Charme bei. Man kann sich in der Welt voller Wunder tatsächlich vollkommen verlieren, sich treiben lassen. Und genau das macht doch eigentlich einen gelungenen Ausstieg aus dem Alltag erst möglich. Da macht es am Ende auch nichts, dass sich der Orient zwischen Anden und Alpen erstreckt.

Auf Dauer wird man definitiv etwas in dieser Richtung unternehmen wollen. Projekte die für mehr als 10 Jahre in irgendeiner Schublade verschwinden sind keine Seltenheit für Efteling. Ich erinnere da nur mal an Vogel Rok und Villa Volta.

Allerdings wäre das Uitrijk erst in de Phase einer Erweiterung nach Westen möglich, was auch noch die ein oder andere Stolperfalle birgt, wenn man den Ärger um das Strookrijk betrachtet, ein ungenutztes Stück Land zwischen Park und Autobahn im Osten.

Jeder Bau in Richtung der Wohnbebauung von Kaatsheuvel wird ein Kampf, auch wenn die generelle Möglichkeit des Baus und die entsprechenden Maßnahmen, um die Folgen für die Anwohner bei nahezu Null zu halten bereits in der 'Wereld van Efteling 2030' festgelegt wurden.

Eigentlich schreit die Westerweiterung nach Uitrijk, denn es sind ausschließlich Indoorhallen erlaubt, jegliche Attraktion, die Lärm verursachen könnte ist ausgeschlossen und die Lage am Schnittpunkt zwischen Park, Stadt und Wohnparks ist für ein Ausgehviertel mit Restaurants, Disco, Theater und Shopping sicher nicht verkehrt.

Auch das in den 80ern mal geplante tropische Schwimmparadies würde natürlich wieder ins Konzept passen, sogar inklusive des angeschlossenen Sporthotels. Aber das hängt gerade alles von der Entwicklung rund um Corona ab und welche Folgen das noch bringen wird. Finanziell ist das Uitrijk erstmal wieder in weitere Ferne gerückt und auch wie sich nach einer weltweiten Pandemie die Besucherzahlen entwickeln werden spielt da eine große Rolle.

Schon die Erweiterung ins Strookrijk hat sich inzwischen um mindestens drei Jahre verschoben. Unmöglich ist nichts in der Welt voller Wunder, aber ich befürchte, das Uitrijk wird noch eine ganze Weile nur ein Plan in einer Schublade bleiben. Und das ist vielleicht auch gut so, wenn ich dran denke, wer derzeit mit den Großprojekten des Parks beauftragt wird