Unbekannte Efteling-Schätze

  • Offiziell hat Efteling in seinem wunderschönen Freizeitpark 33 Attraktionen (so steht es jedenfall auf der Internetseite des Parks), doch das trifft es nicht annähernd, denn nicht mitgezählt sind zum Beispiel die wundervollen Papierschlucker der Familie Gijs oder aber die zahlreichen wunderschönen Brunnen. Und auch den Märchenwald nur als Gesamtobjekt zu zählen ist eigentlich viel zu wenig, ist doch jedes einzelne Märchen eine wirkliche Attraktion für sich.


    Ähnlich sieht es mit dem Volk van Laaf aus, das mit seinen 16 Häusern und der Monorail tatsächlich eine einzige Attraktion bildet. Dennoch sind das sie eher auffälligen Attraktionen und Besonderheiten im Park. Manche muss man aber regelrecht suchen oder vielleicht einfach aufpassen, sie nicht zu übersehen. In der Station de Oost zum Beispiel steht neben der natürlich eine eigene Attraktion darstellenden und mittlerweile in anderen Parks kopierten Snackwand ein unscheinbarer Kiosk aus Holz.


    An seiner Front befindet sich eine kleine Cola-Flasche unter einen an die Wand geschraubten Kronkorkenheber geklemmt. Wenn man diese Flasche zu öffnen versucht, geschieht im Inneren des Kiosk geradezu magisches. In seinem Inneren befindet sich nämlich ein modernes Zootrop. Vielleicht kennen einige noch diese meist aus Pappe gefertigten Röhren mit den Schlitzen am oberen Rand und der Möglichkeit Bildstreifen in die Trommel zu legen, die bei der Rotation der Röhre durch den Blick durch diese Schlitze zum Leben erweckt werden.


    Nun, Efteling nutzt keine Papierstreifen oder Fotos, sondern wundervolle dreidimensionale Figuren, denen durch die Rotation Leben eingehaucht wird:


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    Und ja, auch so dezent kann man Werbung machen. In diesem Fall mit dem Ballon und der Cola-Flasche zum Starten der Rotation für den "Efteling Qualitätspartner" Coca Cola. Dezent, unaufgeregt und dem Design des Parks angepasst... man muss seine nordischen Gottheiten "geweihten" Holzachterbahnen nicht meistbietend an den nächstbesten Jeanshersteller verschwerbeln :peinlich:


    Ich werde hier immer wieder mal auf die kleinen Dinge hinweisen, an denen man viel zu oft einfach vorbeiläuft, weil man sie nicht als Attraktion wahrnimmt.

  • Efteling ist der Park der Märchen und Geschichten, jede Attraktion hat ihre eigene Geschichte zu erzählen, der Sprookjesbos bietet vielen bekannten Märchen eine Heimat, aber wenn man die Augen offen hält, findet man einige Märchenfiguren auch abseits der Pfade durch den Märchenwald.


    Auf dem Anton Pieck Platz findet man nämlich als Krönung einer Säule, die im dortigen Brunnen steht vier uns allen bekannte Figuren: die Bremer Stadtmusikanten


  • Überhaupt bietet der Anton Pieck Platz eine ganze Reihe solcher kleinen, oft übersehenen Schätze. So zum Beispiel das Huhn, das goldene Eier legt oder einen der schönsten Trinkbrunnen, die ich kenne: die Gänsemagd. Beides bekannt aus den Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm. Und noch ein klassisches Märchen findet man, wenn man ein wenig Geduld mitbringt, denn das Märchen der Goldenen Gans erschließt nur zu bestimmten Zeiten, denn es ist der bewegliche Teil einer Uhr...


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    Das Huhn, das goldene Eier legt, wurde schon 1955 eröffnet und ist ein Souvenirautomat. Nach Einwurf einer Münze beginnt das Huhn zu gackern und legt ein Ei, in dem sich eine kleine Überraschung befindet:


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    Ebenfalls ein Ei bekommt man von der gekrönten Ente, die sich ebenfalls auf dem Anton Pieck Plein befindet. Sie basiert nicht auf einem Märchen, doch wurden ihr nachträglich mehrere Versionen von Märchen gewidmet, alle in der Zeit nach ihrem Bau geschrieben:


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    Auch auf dem Platz zu finden: das Geheimnis des Schmieds. Ebenfalls ein kleiner Automat, der erst nach Einwurf einer Münze sein Innerstes offenbart:


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  • Brunnen spielen im ganzen Park eine große Rolle. Überall trifft man auf sie und meist geht man doch recht unaufmerksam an ihnen vorbei. Der Affenbrunnen fällt aber dank seiner kecken Bewohner etwas mehr ins Auge. Zu finden ist er unweit der Station de Oost, mit der er gleichzeitig 2009 in den Park kam. Seine Bewohner aber kamen erst einige Monate später dazu.



    Übrigens ist inzwischen ein neunter Affe aufgetaucht, der sitzt seit 2013 nämlich auf dem Zootrop in der Station de Oost aus dem Startbeitrag.

  • Achja das Huhn, das hab ich in der Kindheit so gerne gemocht, wo dann das Ei rauskam. Was drin war weiß ich leider nicht mehr. :D


    Auch ein Klassiker der Esel im Märchenwald der bei Münzeinwurf geld "Kackte". So hab ich das zumindest in der Erinnerung :D

  • Ja, alle Automaten am Anton Pieck Plein geben ein Kunststoffei aus, in dem sich Märchenfiguren oder Pins befinden. Die Pins stellen immer wieder auch kleine limitierte Sonderauflagen dar, die heiß begehrt bei Sammlern sind.


    Der Esel auf dem Heraultenplein ist immer wieder faszinierend, vor allem ja, weil man die Münze ja in einiger Entfernung auffangen muss. Der Efteling-Dukat aus Kunststoff hat einmal den Fakir auf der silbernen und dann das Efteling-Wappen auf der goldenen Seite und ist ein wirklich schönes Souvenir. Ich hab auch einen zuhause :ohja:

  • Noch einer der fast 30 Brunnen im Park ist die Olifantenfontein in der Warteschlange zum Pandadroom. Aus dem Rüssel eines indischen Elefantenkopfes an einem stilisierten, verfallenen Tempel plätschert es munter in das Unterholz. im Zusammenspiel mit der Bepflanzung ringsum ein kleiner exotischer Zaubermoment, sobald man den Elefnatenbrunnen im Dickicht entdeckt:


  • "Der Reisende" ist eine wunderschöne Figur vor dem Bahnhof der Kinderspoor, der aus dem Jahr 1954 stammenden Pedalzüge. Mit wehendem Mantel, die Kofer gepackt, fertig zur Abfahrt ins Abenteuer:



    An der Kinderspoor gibt es noch weiter Figuren, die mal allerdings teilweise nur während der Fahrt zu sehen bekommt. Der Schrankenwärter wäre solche ein Beispiel. Er ist nur von der Strecke aus wirklich gut zu sehen. Leider habe ich in unserem Archiv kein Foto von ihm gefunden :schnief:

  • Zu den eher bekannten Schätzen Eftelings gehören natürlich die weltweit bestaunten Mitglieder der Familie Gijs. Angefangen mit dem Urtyp der Papierschlucker Holle Bolle Gijs, der schon seit dem 29. März 1959 sein "Papier hier!" auf dem Spielplatz und auf dem Anton Pieck Plein erschallen lässt.



    Im Laufe der Zeit sind immer mehr Familienmitglieder in den Park eingezogen und faszinieren nicht nur die kleinen Besucher, sondern genauso die Großen. Man sucht ja förmlich nach einem Taschentuch oder ähnlichem, um ihn einmal in Aktion zu erleben. Der erste aus der Familien der charmanten Müllschlucker, dem man im Park begegnet ist jedoch der Tiroler Gijs, der seit 1988 aus einem Fenster an der Station des Efteling Bobs schaut.



    Allen Gijs ist gemeinsam, dass sie Papier und Abfall mit weitem Mund schlucken, einzige Ausnahme bildet hier der ein wenig aus der Art schlagende, eher schlank geratene Bukanier Gijs, dessen Kanone die Aufgabe des Papiersaugers übernimmt.



    Generell gibt es aber auch bei ihm diese gewisse Familienähnlichkeit zu seinen "Geschwistern". Doch es gibt auch Papierschlucker, die nicht so ganz in die Ahnengalerie passen wollen. Zum einen ist das der Inka-Gijs, dem man als Gottheit (Vorbild waren die Darstellungen des Regengottes Chac in Chichén Itzá) vielleicht irgendwo in die Ahnenreihe der Familie einfügen könnte...



    ... zum anderen wäre das (zumindest umgangssprachlich zur Familie gehörende) Hippo Gijs, der aber offiziell den Titel Nijltje in het Teijltje trägt, ein leicht violettes Nilpferd in der Badewanne, das sich in einer Nische am Restaurant auf dem Kleuterhof findet. Der Entwurf stammt von Henny Knoet, dem Efteling auch Maskottchen Pardoes verdankt.



    Auffällig, dass sich dieser Papierschlucker nicht an das Design der von Anton Pieck und Ton van der Venn entworfenen Gijs anlehnt, aber bei seiner Aufstellung im Jahr 2002 ging es vor allem darum, den farblich sehr bunten Spielgeräten auf dem Kleuterhof etwas entgegensetzen zu können. Ein klassischer Gijs in den Pieckschen Farbtönen wäre zu wenig auffällig gewesen. So ist Nijltje zwar ein Fremdkörper in der Galerie der Gijs, passt aber perfekt an seinen Standort.


    Zum Abschluss dieses Beitrags komme ich jetzt aber doch noch auf ein Mitglied der Familie Gijs, das so gut wie jeder im Park schon einmal gesehen hat, aber die wenigsten mit den Gijs in Verbindung bringen würden. 1970 trat er als Visje Gijs seinen Dienst auf der Wiese zwischen Ruder- und Kanuweiher an, wo er bis 1982 seinen Dienst tat und fleißig Papier schluckte. Der Gijs bestand aus einem Fisch (daher der Name) und einem Wassergeist, der auf seinem Rücken ritt und leicht stotternd "p-p-p-p-papier hier!" rief, während der Fisch in seiner tieferen Stimme "Dank je well" blubberte. Bis 1982 tat er seinen Dienst als Papierschlucker, doch dann verschwand er mit dem Bau von Pirana einige Zeit aus dem Park.


    Erst 1985 kehrte er wieder zurück in den Park und zwar als Figur auf dem Wuschbrunnen, wo er kein Papier mehr zu schlucken hatte. Prinzessin Juliana weihte diese caritative kleine Attraktion auf der Insel zwischen Symbolica und Baron 1898 im Jahr 1985 ein.



    Um den Sockel des Fisches dreht ein kleiner Fisch mit einem Teller im Mund unermüdlich seine Runden. Auf diesen Teller soll man vom Rand des Brunnens aus eine Münze werfen. Trifft man den Teller, nimmt der Fisch die Münze mit und man darf sich etwas wünschen, trifft man nicht, versinkt die Münze in den Tiefen des Brunnens. Das Geld bleibt nicht im Park, sondern geht in voller Höhe an "Save the Children". Bei seinem Silberjubiläum gab Efteling bekannt, dass bereits 151.846,76 € auf diese Weise gesammelt werden konnten. Eine Menge Wünsche, wenn man das in Cent-Münzen umrechnet. Gut 6.000 € pro Jahr gehen also an Save the Children.


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  • Den Wunschbrunnen habe ich nie richtig wahrgenommen :( Gesehen habe ich den bestimmt schon.


    Aber als ich das letzte Mal im Park war haben wir einen Mülleimer von denen gefunden und dann noch einen, bis wir anschließend weitere gesucht haben und alle anderen gefunden haben :)