Serengeti-Park: Deutschlands ältestes Breitmaulnashorn ist tot

  • Der Serengeti-Park Hodenhagen muss eine traurige Mitteilung machen. Das älteste Breitmaulnashorn Deutschlands ist am Freitag (05.07.2019) im Serengeti-Park Hodenhagen verstorben. Die 50 Jahre alte Nashorndame Doris war nicht nur das bundesweit älteste Breitmaulnashorn, sondern auch einer der letzten Wildfänge, die überhaupt noch in menschlicher Obhut leben. Weltweit leben nur noch sehr wenige dieser wertvollen und seltenen Exemplare in Zoologischen Gärten. Die Lebenserwartung von Breitmaulnashörnern liegt bei ungefähr 45 Jahren.


    Doris ist 1969 in Kwazulu Natal (Südafrika) in freier Wildbahn geboren und kam am 03. August 1974 in den nur wenige Monate zuvor eröffneten Serengeti-Park in Hodenhagen. Sie gehörte damit zu den absoluten Urgesteinen des Parks. Doris hat einen besonders wertvollen Beitrag für den Arterhalt der südlichen Breitmaulnashörner, die auf der Roten Liste der IUCN als „potentiell gefährdet" eingestuft sind, geleistet. So hat sie im Serengeti-Park insgesamt 15 Jungtiere zur Welt gebracht. Doris war auch Teil einer einmaligen Erfolgsgeschichte: Sie ist die Mutter, des 1991 in Hodenhagen geborenen Bullen „Kai", mit dem 1996 im afrikanischen Etosha Nationalpark die weltweit erste Auswil­de­rung eines in Europa gezüch­te­ten Breit­maul­nashorns gelang. Und auch Martin, der aktuelle Zuchtbulle des Serengeti-Parks, ist ein Nachkomme von Doris.


    Der als zoologischer Garten anerkannte Serengeti-Park nimmt mit seinen Südlichen Breitmaulnashörnern (Ceratotherium simum simum) am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm EEP teil. Das EEP koordiniert die Zucht in Zoos zur Erhaltung bedrohter Tierarten, um die genetische Diversität zu erhalten. Seit der Gründung des Parks sind bereits 48 Breitmaulnashörner hier zur Welt gekommen. Bedingt durch seine weitläufigen Flächen und die naturnahe und artgerechte Haltung kann der Serengeti-Park weltweit die zweitbesten Zuchterfolge bei Breitmaulnashörnern vorweisen. Lediglich der San Diego Zoo in Kalifornien verzeichnet noch höhere Geburtenraten. „Wir sind sehr dankbar und stolz, dass wir durch unsere optimalen Haltungsbedingungen einen Beitrag zum Arterhalt dieser faszinierenden Tiere leisten können. Besonders freut es uns, dass wir mit der Auswilderung von Doris Sohn Kai der Natur einen wertvollen Teil zurückgeben konnten. ", erklärt Parkinhaber und Geschäftsführer Dr. Fabrizio Sepe. „Es ist heute wichtiger denn je, den Menschen die Schönheit der Natur und den respektvollen Umgang mit Tier und Umwelt nahezubringen. In unserer schnelllebigen Welt in der die Menschen durch ihr Konsumverhalten, Flächenrodungen, Vermüllung, Wilderei und vielem mehr den Tieren immer schneller fortschreitend den Lebensraum nehmen, müssen wir sie sensibilisieren und ihnen ein bleibendes Gefühl von Hoffnung, Freude und Begeisterung für die Zukunft vermitteln.", so Sepe weiter. Seit seiner Grün­dung setzt sich der Serengeti-Park für Arten­schutz, For­schung und Nach­hal­tig­keit ein. Institutionen, wie Tierparks und Zoos haben auch die Aufgabe, ein Bewusstsein für Naturschutz und Arterhalt zu schaffen. „Es gilt, die Menschen darüber zu informieren, dass wir nicht alleinige Bewohner dieser Erde sind.", so Sepe. Dazu gehöre beispielsweise auch die Aufklärung über das Horn der Nashörner, das als Trophäe oder gar als umstrittenes Potenzmittel gilt. Ziel müsse sein, diese Nachfrage zu stoppen.



    Quelle: Pressemitteilung Serengeti-Park