Pop-up Märchen auf der Spielweide

  • Für das Geburtstagsjahr 2022 hat Efteling ein besonderes Pop-up Märchen auf der Spielweide angekündigt. Dort soll man als Alice in das Wunderland eintauchen und verschiedenen Figuren aus dem Buch von Lewis Carroll begegnen. Bis in den Oktober hinein soll das möglich sein. Mehr Informationen wird der Park in den kommenden Wochen noch bekanntgeben.


    Efteling wird 2022 seinen 70. Geburtstag feiern und das soll mit vielen kleinen Aktionen das ganze Jahr über geschehen. Auftakt sollte dabei am 01.01.2022 die Eröffnung der Welt von Sindbad sein, da der Park aber aufgrund der Corona-Pandemie erst zum 15.01.2022 wieder seine Pforten öffnen darf, geht dieser Plan wohl nicht ganz auf...

  • Ich bin generell auf die Umsetzung gespannt, denn nur die wenigsten haben tatsächlich das Buch gelesen und kennen allenfalls die Zeichntrickversion von Disney und die ist auch schon 70 Jahre alt. Ich muss ja zugeben, dass ich heimlich auf Jeroen Verheij im Kostüm der Raupe hoffe... die Rolle ist ihm eigentlich auf den Leib geschrieben, obwohl er auch den Hutmacher geben könnte. Nach O.J. Punctuel wäre das in jedem Fall wieder eine neue Herausforderung für ihn. Allerdings weiß ich nicht, wie weit er als Designer vielleicht in eines der neuen Projekte eingespannt ist, denn das Märchen soll ja einige Monate lang zu erleben sein.


    Was mich als Dioramenbauer natürlich auch besonders interessiert, ist die Dekoration für die Spielweide. Immerhin soll man als Alice in die Welt aus dem Buch eintauchen können und da braucht es schon einiges an Aussttattung, um das hinzubekommen. Technisch und auch gestalterisch eine Herausforderung, aber nichts, was ich dem Team des Parks nicht zutrauen würde. Sofern es denn "in house" gefertigt wurde und nicht extern eingekauft. Auch das wäre der derzeitigen Direktion durchaus zuzutrauen.


    Alice im Wunderland im Eftelingstil fände ich aber in jedem Fall sehenswert. Es bleibt zwar eine in meinen Augen eher ungewöhnliche Auswahl, fernab der aus dem Märchenwald bekannten Autoren Andersen, Perrault und den Gebrüdern Grimm, aber es passt zur Wahl von Pinokkio und auch Max und Moritz, beides ja keine klassischen Märchen...

  • Zumindest ist Alice eines der beliebtesten Märchen, vor allem bei Mädchen. Es gibt inzwischen so viele Versionen von dem Märchen, dass zumindest die jüngere Generation nicht umbedingt an Disney bei dem Märchen denkt.

    Da jetzt Alice schon im Park ist, darf ich irgendwann auf Peter Pan hoffen, das auch so sehr von der Geschichte her zu Efteling passt. Denn jeder der Efteling betritt, wird wieder zum Kind und will gar nicht erwachsen werden.

  • Das sind alles Themen, die Disney schon vor Jahrzehnten versaut hat. Das wird einem immer erst klar, wenn man sich tatsächlich einmal die Zeit nimmt, das eigentlich zugrunde liegende Buch zu lesen. So schillernd märchenhaft und positiv wie bei Disney ist Peter Pan nämlich gar nicht.


    Ich sähe dann doch viel lieber Klassiker wie die Eiskönigin oder Prinzessin auf der Erbse, König Drosselbart oder das hässliche Entlein. Aber das sind dann eher Ergänzungen innerhalb des Märchenwaldes. Ich denke mal, dass man mit Alice im Wunderland einmal ausprobieren will, einen ganzen Themenbereich zu kreieren, wie man das bei Max und Moritz oder der Welt von Sindbad (und in geringerem Maße tatsächlich schon bei Pinokkio) gemacht hat.


    In der Beziehung beitet sich natürlich ein ganzes Kinderbuch an, dem man viel mehr entleihen kann, als einem schlichten Märchen. Bei Sindbad funktioniert das ja auch nur, weil es eine ganze Sammlung von Geschichten ist, aus denen man schöpfen kann.

  • Mit Peter Pan meine ich auch das Buch und auf keinen Fall die Disney Version. Die wurde so dermaßen verhunzt, dass es mir förmlich weh tut.


    Solche Geschichten als Themenbereich umzusetzen wäre sicher interessant. Hierbei muss man wohl aber auch schauen, ob die Rechte bei jemanden liegen oder nicht. Im Fall von den klassischen Märchen hat diese keiner und man kann diese umsetzen wie man will. Auch Alice im Wunderland ist inzwischen frei von Urheberrechten. Anders sieht es bei Peter Pan aus, dessen Rechte der Autor noch zu Lebzeiten an das Londoner Kinderhospital vermachte, welche die Rechte bis heute besitzen.


    Bleibt also spannend, was noch alles an Märchen und Geschichten in den Park ziehen werden.

  • Bis es so weit ist, wird wohl der Märchenwald erst einmel erweitert werden müssen. Was ja auch geplant ist (so steht es im Bestimmungsplan "Wereld van Efteling 2030". Im heutigen Märchenwalt ist ja eigentlich kein Platz mehr, aber das hatte ich vor dem Bau der Sechs Schwäne auch gedacht. Durch den Bau des Hotels schrumpft die mögliche Erweiterungsfläche jetz allerdings noch einmal um einige Quadratmeter, die für den Hotelparkplatz genutzt werden wird. Ich rechne ja damit, dass die neuen Märchen auf der Sprookjesbos-Route zwischen "Des Kaiser neue Kleider und dem Märchebnbaum angelegt werden.


    Aber zurück zum Thema. Ich bin ja gespannt, welche Aspekte der Geschichte man auf der Spielweide umsetzen wird. Ich hoffe wie gesagt auf die Raupe, aber auch auf die Herzkönigin. Ob das alles in einem Zelt stattfindet oder open air dürfte auch noch mal eine Rolle dabei spielen, was genau man als Szenen umsetzt.

  • Wenn man etwas länger darüber nachdenkt, denn fällt einem auf, dass Efteling sich immer weiter von den Märchen entfernt, die einmal Ursprung und Keimzelle des Parks waren. Schon Pinokkio hat eigentlich im Märchenwald nichts zu suchen, weil es gar kein Märchen, sondern ein Kinderbuch ist. Auch Max und Moritz sind ja keine Märchenfiguren, sondern Wilhelm Buschs Kindergedicht mit Illustrationen und auch Sindbad ist ja im ursprünglichen Sinne kein einfaches Märchen, sondern eine mehrteilige Abenteuergeschichte, die später in einer Märchensammlung gelandet ist.


    Und in die Kategorie Kinderbuch gehört dann auch Alice im Wunderland. Man könnte also sagen, dass da ein gewisser Trend zu beobachten ist, der mit den anderen Trends, die sich gerade abzuzeichnen beginnen nicht gerade positiv bei mir ankommt. Der Park verliert gerade an vielen Stellen den Bezug zu seinem Ursprung und seiner Einzigartigkeit. Das war schon etwas, was Anton Pieck sagte: wenn man beginnt, wie andere sein zu wollen, verliert man sich selbst dabei. Und gerade könnte man den Eindruck bekommen, dass die Direktion den Park in Richtung Disney und Europaprk drängt, zu sehr auf die finanziellen Möglichkeiten schaut, als auf die wirklich wichtige eigene Identität.

  • In Freizeitparkkreisen machen gerade Bilder die Runde, die angeblich die Figuren für Efteling zeigen. Angeblich sogar schon auf dem Grund und Boden Eftelings, allerdings kann ich das beim ersten Blick auf das Foto schon ausschließen. Von der Bauart der umliegenden Gebäude her, ist mit nicht einmal die Region rund um Kaastheuvel denkbar. Und siehe da, es scheint sich um Bilder aus dem Zoo Antwerpen zu handeln, die wohl auch ein ähnliches Projekt auf die Beine gestellt hatten oder noch werden.


    Einen kurzen Moment war ich allerdings doch geschockt und bei der derzeitigen Direktion halte ich es tatsächlich für möglich, dass man das gesamte Märchen fremd eingekauft hat, es also keinerlei Bezug zu Efteling oder dem typischen Stil des Parks haben wird. Wer bei der Diskussion um Max und Moritz zustimmt, dass etwas Eftelingstil ist, sobald es in Efteling steht und man deshalb an Max und Moritz nicht herummäkeln dürfe, dem traue ich so etwas durchaus zu.

  • Auf der Spielweide werden gerade die ersten Gerüste und Konstruktionen für das im kommenden Monat startende Pop-up-Märchen Alice im Wunderland aufgebaut. Noch ist nicht deutlich, wie viel Fläche der Aufbau am Ende von der Spielweide einnehmen wird oder welche Szenen nun exakt aufgebaut werden. Mich beunruhigt ein bisschen, dass noch so gar keine Dekorationen oder Figuren auf den Lagerplätzen von Efteling aufgetaucht sind. Mal sehen, wie "eftelings" die Dinge am Ende tatsächlich aussehen.