Fata Morgana

  • Luftkissen konnte ich bei unserem Besuch am Samstag nicht mehr finden ;)
    Ich finde dies ist ein sehr schön und liebevoll gemachter darkride.


    Besonders toll ist, dass hier sogar Menschen mit schweren Behinderungen mitfahren können.

  • Die können quasi überall mitfahren.
    Die Mitarbeiter sind da gut geschult und recht fix.
    Ansonsten wird die Bahn extra angehalten und da wo die nicht mitfahren können wie Villa Volta,gibt es einen extra Raum wo man sich die fahrt auf einer Leinwand anschauen kann. :thumbup:


    Fata Morgana ist meiner Meinung nach der beste Non Disney darkride. :D

  • Das habe ich auch mehrfach beobachten können, wie fantastisch die Mitarbeiter das hinbekommen mit dem Rollstuhl auf der Drehscheibe bis ran an das Boot, mit zwei Helfern dann rein und es war sogar noch Zeit genug, damit die anderen zusteigen konnten und das Boot nicht leer war. Ich habe sogar eine Runde gesehen, wo eine Dame mit Rollstuhl aus dem Boot gehoben wurde und gleich ein neuer in das Boot hinein, alles ohne die Fahrt anhalten zu müssen. Als wir da waren, war es extrem voll, daher auch sehr viele Menschen mit Behinderungen und trotzdem lief bei Fata Morgana wirklich alles reibungslos, obwohl quasi in jedem 4. Boot ein Rollstuhlfahrer mitfuhr.


    Und dass die Mitarbeiter sowas öfter machen, sah man schon daran, dass sie den Rollstuhl schon an den Rand der Drehplattform stellten, bevor das Boot diese erreicht hatte, der Rollstuhl wanderte dann mit der Platte und stand exakt an der Reihe des Bootes, in der die ältere Dame mit Gehbehinderung saß. Ein sehr freundliches, sehr gut eingespieltes Team, das seine Aufgaben kennt und ohne Probleme allen eine wundervolle Reise in die Welt von 1001 Nacht ermöglicht!


    Dass die Attraktion wirklich was zu bieten hat, muss man hier ja kaum erwähnen. Drei Dinge in Efteling MUSS man gemacht haben: Fata Morgana, Droomvlucht und Raveleijn! Sonst hat man Efteling nicht wirklich gesehen...



    Die einzelnen Szenen der Themenfahrt sind so detaireich und zauberhaft, das Zusammenspiel aus Musik, Duft und den immer wieder überraschenden, sehr aufwändigen Szenenbildern ist einfach überwältigend. Die Fahrt durch die Palastszene mit all den Figuren und der unglaublichen Dekoration, die auch die Decke mit einschließt, auf die man eigentlich nicht wirklich schaut, weil es so viel anderes zu sehen gibt... Licht... Magie... Schlangen... Tiger... Zauberer...


    Ich hatte unsere Fahrt mit Fata Morgana so getimed, dass wir danach noch Zeit hatten, eine Turkse Pizza zu holen und uns dann einen guten Platz für Aquanura zu holen. Den Song aus der Fata Morgana habe ich noch immer im Ohr, so wie viele andere der zauberhaften Melodien aus dem Park auch...


    • Offizieller Beitrag

    Das verstehe ich auch nicht. Mal ist die so richtig voll, vor allem Morgens und Abends.

    Nachmittags dann 0 min und dann hast du Tage da stehst du dich bekloppt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte da auch bis jetzt immer Glück aber wir waren auch im Winter da .

  • Voll ist relativ, denn die Anlage schluckt theoretisch 1600 Besucher pro Stunde. Und das ist schon ein reduzierter Wert, da die Boote schneller fahren könnten. An einem durchschnittlichen Efteling-Tag können gut 11.000 Besucher die Reise zur verbotenen Stadt antreten, das reicht selbst an Spitzentagen meist völlig aus.

  • Fata Morgana wird vor allem gelobt, weil es eine Fahrt ist, bei der man sich in seiner eigenen Geschichte verlieren kann, da der Darkride keine stringente Storyline vorgibt. Doch das ist nur die halbe Wahrheit, wie man vor einigen Monaten lesen konnte, als plötzlich einige Seiten der ursprünglichen Planung für die "verbotene Stadt" ans Licht kamen und endlich einige der Rätsel von Fata Morgana gelöst wurden. Unter anderem ergab auch endlich der offizielle Titel "Fata Morgana - de verboden Stad" einen tieferen Sinn...


    Schon vorher gab es immer Gerüchte und Hörensagen, Mythen über nicht umgesetzte Wächter und weitestgehend bestätigt den ursprünglichen Plan für die Nische mit den Krokodilen, in der eigentlich das Heck eines Bootes zu sehen sein sollte, damit man denkt, das eigene Boot muss zwischen den bedrohlichen Krokodilen hindurch. Das größte Rätsel waren für mich allerdings die drei Kalifen oder Zauberer in der Attraktion.


    In der Beschreibung, die mir vorliegt, fehlen leider zwei Seiten und damit auch die Beschreibung der ersten beiden Szenen, also des Dschungels und des Armenviertels, wobei auf der folgenden Seite noch vom Esel und seinem Treiber zu lesen ist, der ersteren über eine nicht sehr vertrauenswürdige Brücke zu schieben versucht. Man kann also davon ausgehen, dass diese Szenen weitestgehend wie geplant ausgeführt wurden.


    Das kann man auch zu Szene drei sagen: dem Marktplatz. Auch da weicht die Beschreibung nicht nennenswert von dem ab, was man heute dort zu sehen bekommt. Die auffälligste Änderung ist nur zu sehen, wenn man seinen Blick auch nach oben wendet und die Dame auf dem Balkon wahrnimmt, die kurz vor dem Boot einen Krug Wasser in die Rinne schüttet. Eigentlich sollte die Abwasser in ein Abflussrohr gießen, in dem sich ein Leck befindet, aus dem Wasser auf die Insassen des Bootes tropft. Der Schwall des Wassers in der jetzigen Version (falls der Effekt auch tatsächlich funktioniert, was er nicht immer tut) ist aber deutlich beeindruckender.


    Auch der zweite Teil des Marktes ist so umgesetzt, wie er auch in der Planung zu finden ist . Einzig das Geräusch eines riesigen Vogels, das hier zu hören sein soll und ein Gebäude mit zugemauerten Fenstern und Türen im Übergang zur folgenden Szene fehlen. Der Vogelflug wird hier als „wieder“ zu hörendes Geräusch riesiger Schwingen beschrieben, was mich annehmen lässt, dass man dieses Geräusch, vielleicht mit einem Ruf des Vogels bereits in der ersten Szene hat hören können. Ob es sich dabei um den mythischen Vogel Rok handelt (der erst 10 Jahre später als Achterbahn in den Park kommen sollte), bleibt leider unerwähnt.


    Unter dem Torbogen des Hauses mit den zugemauerten Fenstern sollte das Boot in Nebelschwaden und unter den warnenden Rufen eines Mannes in einen feuchten, grünlich schimmernden Tunnel einfahren. Dort sollte wieder der Vogel zu hören sein und sein Schatten kurzzeitig das Licht verdecken. Als der Nebel sich wieder auflöst, soll man im Dunkeln vor sich das Boot der vorherfahrenden Besucher in einem Tunnel verschwinden sehen. Direkt dahinter tauchen zwei bedrohliche krokoldilartige Monster auf, die mit aufgerissenem Maul auf das eigene Boot zuschwimmen. In letzter Sekunde dreht das Boot nach rechts ab und gelang so in den Vorhof einer Kaserne.


    Die heutige Szene mit den Krokodilen wirkt da deutlich zahmer und weniger gefährlich, wahrscheinlich auch eine Rücksichtnahme auf die Kinder, die mit der Attraktion fahren. Noch heute wirken einige der Szenen doch sehr beängstigend auf Kinder, auch wenn wir als Erwachsene die Situation natürlich schnell als ungefährlich entlarven können.


    Kommen wir also zu Szene 5, die leider nur rudimentär umgesetzt wurde. Der Kasernenhof ist von Gebäuden mit vielen großen Fenstern umgeben. Dort sollen Lichter und Schatten zu sehen sein, singende, grölende Menschen und das Klirren von Waffen, gebrüllte Befehle. Zwei Wächter vor einem Tor, beide mindesten 2 Meter groß, in Rüstung und mit verzierten Hellebarden. Als diese das Boot wahrnehmen, schreien sie den Fahrgästen Befehle zu und kreuzen ihre langen Waffen über dem Fahrweg. Als das keine Folge zeigt und das Boot nicht anhält, schreit der Wächter an der rechten Seite seinem Kollegen Befehle zu, der daraufhin versucht, mit seinem Speer nach dem Boot zu stechen, sein Helm rutscht ihm in der Eile allerdings über die Augen und er verfehlt das Boot und schlägt klirrend die Klinge auf den Boden. Das Boot schafft es so gerade noch unter einem nach unten gleitenden Fallgitter hindurch.


    Im Gegensatz zu dieser Planung wirkt die Szene heute extrem leer und wesentlich ruhiger. Nur das Fallgitter ist tatsächlich übernommen worden und die beiden Wächter, die sich allerdings nicht ganz so deutlich dem Boot in den Weg stellen, wie ihre Vorbilder. Die hohen Fenster sind überall noch zu erkennen und tauchen in der Beschreibung und der Attraktion noch öfter auf, leider ohne die geplanten Schattenspiele. Dazu aber später noch mehr. Wichtig ist nur, dass das Boot die Aufmerksamkeit der Wächter auf sich gezogen hat und diese nun beginnen, die Eindringlinge zu verfolgen. Auch etwas, was sich in der jetzigen Umsetzung so klar nicht wiedererkennen lässt.


    Das Boot samt Insassen schafft es also in den Innenhof der Kaserne. Links befinden sich weitere Gebäude mit hohen Fenstern und Schatten in rötlichem Licht. Am linken Ufer lassen sich Soldaten von einer Bauchtänzerin ihren Feierabend versüßen. Als sie das Boot entdeckt, schreit sie erschrocken auf und ein Soldat auf einem Wachgang über dem Wasser feuert mit seinem Gewehr in das Wasser direkt neben dem Boot. Das schafft es aber durch ein weiteres Tor in eine Art Tropfsteinhöhle


    Zwischen den Stalagmiten und Stalaktiten sind mit eisernen Stangen kleine Käfige angebracht, die als Gefängnis genutzt werden. Rechts sitzt in einer Nische ein alter Mann mit einem großen Schlüsselbund kauend auf einem Schemel, umgeben von den Skeletten kleiner Tiere. Er beobachtet das Boot aufmerksam, auf seiner Schulte sitzt ein Geier, der ein kreischendes Geräusch von sich gibt, als er die Eindringlinge sieht. Aus allen Richtungen hört man klagende Laute, eine der Zellen ist von Wasser unterspült worden und ein Gefangener steht bis zum Hals im Wasser.


    An der linken Seite kommt eine größere Höhle in Sicht, in der sich eine mechanische Vorrichtung befindet, Gefangene treiben hier ein Laufrad an oder mühen sich an einen Balken gekettet, ein großes Zahnrad in Gang zu halten. Im Hintergrund ist eine Treppe in die Höhlenwand geschlagen, dort sieht man zwei Männer, die mit Ketten an der Wand befestigt sind. Ein Aufseher, der eine Peitsche in seinen Händen schwingt, lässt das Boot nicht aus den Augen. Die angeketteten Männer erkennen das Boot und rufen um Hilfe, folgen dessen Fahrt mit flehenden Blicken. Das Boot fährt aus der Höhle in eine große Klamm. Der Fluss auf dem man gefahren ist, scheint hier zu enden. Über den Felsen sieht man den Sternenhimmel und gleitet unaufhaltsam auf die Felsen zu.


    Blitze fahren über den Himmel, Donner grollt und plötzlich ist ein starker Wind im Boot zu spüren. Unmittelbar danach erscheint (“wieder“, wie es in der Beschreibung heißt) der weiße Zauberer in einer Grotte, umgeben von Rauch und hellem weißen Licht schwingt er seinen Zauberstab und plötzlich werden Risse in der Felswand sichtbar und magisch öffnet sich eine Durchfahrt, die das Boot in ein Traumland bringt, denn hinter der Durchfahrt befindet sich ein kleiner Hafen mit einem Handelsschiff und kleineren Booten, die am Steg eines Palastes festgemacht sind. Im Hintergrund sieht man ärmliche Menschen in den Schilffeldern stehen, die alles beobachten.


    Sie beobachten genau wie die Fahrgäste eine Begrüßungszeremonie, hier werden edle Gäste des Kalifen empfangen, die reiche Geschenke für ihren Herren mitgebracht haben.


    Links von uns ist ein Garten zu sehen, weiß und gold dominieren die Mauern und Terrassen voll exotischer Blumen. In der Mitte befindet sich ein kleiner Pavillon mit einem silbernen Brunnen. Kurz bevor das Boot einen reich verzierten Torbogen durchfährt, taucht ein Palastwächter auf, der nur mühsam zwei bengalische Tiger an seiner im Zaum halten kann, die die Eindringlinge in ihrem Boot bemerkt haben.


    Nachdem man die Palastpforte durchfahren hat, befindet man sich in einem weiteren Garten, rechts sieht man edle Damen auf Liegen in einem schattigen Pavillon liegen, das ist ein Teil des Harems. Wir sind nicht die einzigen unerlaubten Besucher hier, denn zwischen den Hecken des Gartens sieht man zwei Männer hocken, die versuchen einen Blick auf die wunderschönen Frauen des Kalifen zu werfen.


    Ein weiteres Tor, in dem sich geräuschlos ein Vorhang für unser Boot öffnet lässt uns einen Blick in einen reichlich gefüllten Festsaal werfen, aus dem uns ein Gemisch aus Musik und vielen Stimmen in lockerer Unterhaltung entgegen klingt. Auf einem erhöhten Plateau sitzt der Kalif auf seinem Thron, umgeben von Tänzerinnen, Wächtern und zwei Sklaven, die ihm mit großen Federbüschen an langen Stangen frische Luft zufächeln. Als das Boot auf Augenhöhe mit dem Kalifen ist, entdeckt er die Eindringlinge, richtet sich halb aus seinem Thron auf und weist mit ausgestrecktem Arm laut fluchend auf die unerwünschten Gäste. Die Musik verstummt und die Unterhaltungen wandeln sich in aufgeregtes Rufen, alle Gäste starren auf das Boot. Im Hintergrund schlägt einer der Wächter den großen Alarmgong. Der Gong dröhnt durch den Raum und ein Kronleuchter über dem Boot sackt ein Stück herunter und beginnt zu flackern. Auf der linken Seite zieht ein sadistisch lachender Mann an einem Seil, dass die Durchfahrt in den nächsten Raum öffnet.


    Als der Vorhang sich öffnet, wird der Besucher mit einem riesigen Dschinn konfrontiert, der keuchend und brummend mit seiner Riesenkraft die Decke anhebt, die das Wasser überspannt und versucht, diese zum Einsturz zu bringen. Steine fallen ins Wasser und eine Säule stürzt um, droht auf das Boot zu fallen. Rechts stapeln sich in Nischen allerlei Reichtümer, die der Dschinn bewacht. Am Ende des Raumes wird plötzlich wieder der Zauberer sichtbar und unter Blitzen und einem magischen Zaubergeräusch (wer sich schon immer gefragt hat, was man schon im ersten Dschungel zu hören bekommt...) verwandelt sich der Dschinn in Stein und das Boot entkommt sicher. Der Zauberer wird unsichtbar und gibt den Weg frei in einen dunklen Tunnel.


    Hier ist kein einziges bisschen Licht zu sehen, es ist stockfinster, das Wasser brodelt und man hört immer wieder Geräusche und Musik aus den Szenen der bisherigen Fahrt. Langsam wird es wieder heller und man kann erkennen, dass man sich in einer langgestreckten Grotte befindet. Immer wieder schießen Lichter am Boot vorbei, dass sich in immer dichter werdendem Nebel unaufhaltsam den Felswänden nähert.


    Als man die Nebelwand durchbricht, befindet man sich wieder in einem Dschungel, das Boot gleitet zwischen Mangroven unter dichtem Grün langsam in Richtung der Stationshalle mit der Drehscheibe, wo man das Boot verlässt, um Platz zu machen für Menschen, die die abenteuerliche Reise in die Verbotene Stadt noch nicht erlebt haben.


    Man kann jetzt natürlich sagen, dass es schade ist, eine „unfertige“ Attraktion zu haben. Oder aber man wird sich der Tatsache bewusst, wie stark Ton van de Vens Pläne waren, dass sie selbst in reduzierter Form und ohne verbindende Storyline so hervorragend funktionieren und einen in die Welt von 1001 Nacht entführen.


    Selbst in der heutigen Form gibt es in jeder der Szenen mehr zu sehen und zu entdecken, als man in einer einzigen Fahrt sehen kann. Bei jeder Fahrt kann man wieder neues entdecken oder Dinge wiederfinden, die man inzwischen schon völlig vergessen hatte. Ähnlich funktioniert es ja auch in van de Vens anderem Darkride, Droomvlucht, der auch nur etwa halb so groß geworden ist, wie er einmal geplant gewesen war. Und auch hier fehlt die durchgehende Geschichte.


    Dass sich der Designer dafür entschieden hat, den Darkride zwar in die Welt von 1001 Nacht zu legen, ohne jedoch auch nur eines der Märchen aus den Erzählungen von Sheherazade konkret aufzugreifen macht wahrscheinlich die eigentliche Stärke der Attraktion aus: jeder erlebt die Fahrt auf seine ganz eigene Weise und er kann sie bei jeder Fahrt anders erleben, je nachdem, welche Details ihm ins Auge springen und wie er sie in seinem Kopf zu einem Abenteuer zusammenfügt. Wohingegen ein Darkride, der immer die gleiche Geschichte auf die gleiche Art und Weise erzählt, auf Dauer langweilig wird.

    • Offizieller Beitrag

    Wow, was für eine tolle Beschreibung. Sowohl von dem, was ist wie auch von dem, was hätte sein sollen.

    Jeden Tag steigt die Freude ....