Herzlich willkommen im Schlaraffenland! Das ist das Lieblingsland der ganz faulen Menschen. In diesem Land arbeiten nur die anderen. Hier geht es um das Backen – und so arbeiten der Backofen und die Mühle und die Säcke…
Als erstes meldet sich der Backofen: „ Ich brauche jetzt Mehl. Viel Mehl, weil ich Brötchen backen will.“ Da nichts passiert, ruft er noch einmal zum schlafenden und schnarchenden Müller: „Hey, Müller, hast du nicht gehört? Ich brauche Mehl! Viel Mehl!“
Der wacht auf und gähnt gelangweilt. Da er keine Lust hat aufzustehen, gibt er dem Backofen Bescheid: „Ich werd’s der Mühle sagen.“ Und der Mühle ruft er zu: „ Hey, Mühle, hast du gehört?! Der Backofen schreit nach Mehl.“ Die Mühle tut so, als habe sie nichts gehört und der Müller beschwert sich: „ So eine faule Mühle, die rührt sich einfach nicht! Mühle, los, beweg dich, sonst fahre ich dir noch in dein Räderwerk.“
Endlich passiert etwas. Die Mühle beginnt zu mahlen, ihre Flügel drehen sich. Der faule Müller merkt aber, dass etwas nicht klappt. Die Säcke bringen das Mehl nicht zum Backofen und er schimpft: „Ihr Säcke, beeilt euch ein bisschen!“
Die Säcke gehorchen – für eine Weile. Dann stoppen sie. Auf einmal fordert der Backofen: „ Ich brauche noch einen Sack Mehl, Müller! Hast du gehört? Hey, Müller! Hast du gehört? Wo bleibt er denn? Er ist immer noch nicht da.“
Im Liegen erkennt der Müller das Problem. Es ist natürlich nicht seine Faulheit, sondern ein Sack, der sich nicht schnell genug zum Backofen bewegt. Den schimpft der Müller aus: „Max, natürlich wieder der Max, der faule Sack! Willst du wohl weiter gehen – sonst mach ich dir Beine!“
Max kennt das schon. Er sagt dem Müller seine Meinung: „Immer muss man sich für dich abschuften. Statt dass du uns wie früher hinträgst, liegst du nur auf der faulen Haut und kommandierst nur rum!“
Eigentlich hat der Sack Max Recht. Aber der Müller erwidert: „Bloß keine faulen Ausreden, Max. Sieh zu, dass du weiter kommst. Hier bei uns im Schlaraffenland braucht keiner viel zu arbeiten. Das können die Kinder alle sehen.“
Und nun braucht die Mühle kein Mehl mehr und sagt das auch ganz deutlich: „Genug Mehl. Ich brauche jetzt kein Mehl mehr.“
„Mühle, du kannst weiter schlafen. Aber – schnarch nicht so!“, der Müller hat nur Angst um seinen ruhigen Schlaf. Da meldet sich der Backofen wieder: „Ich bin fertig mit Backen. Hallo Bäcker, Nimm die Brötchen raus! Nimm doch die Brötchen raus, Bäcker! Hey da, Bäcker. Alter weißer Pennbruder. Wach endlich auf, sonst verbrennen die schönen Brötchen! Bäcker, hörst du nicht?!“
Die Mühle versucht zu trösten: „Nein mein lieber Ofen, der Bäcker ist nicht wach zu bekommen. Lassen wir ihn schlafen! Du musst zusehen, wie du allein mit den Brötchen fertig wirst.“
„Und das nennt sich nun Schlaraffenland. Die Mühle und ich, der Backofen, müssen arbeiten, arbeiten, damit ihr anderen schlafen könnt.“
Voller Einsicht und Mitgefühl sagt die Mühle: „Was regst du dich auf, schließlich wollen auch die faulen Menschen Brot und Brötchen haben!“
Hinweise
Größenbeschränkung | - |
Altersbeschränkung | - |
Publikum | OOO |
Wichtige Daten
Typ | Märchen |
Thematisierung | Schlaraffenland |
Indoor/Outdoor | Outdoor |