Das Klopapier-Paradoxon

  • Oder: Toilettenpapiertester-Tage :occupied:


    Es ist schon ein bisschen zum Schmunzeln, wenn einem der DHL-Paketbote ein großes, aber verdächtig leichtes Paket reicht und man schon genau weiß, was man da geliefert bekommt. Inhalt der Box: eine einzelne, in Folie eingepackte Rolle Toilettenpapier und ein Din-A4-Blatt mit Anweisungen.


    Nun war ich also offiziell Klopapiertester. :yeah: Die Woche über sollte ich die gelieferte Rolle statt meines üblichen Papiers benutzen. Nach Ablauf der der Woche würde dann eine Umfrage folgen. Das war das übliche Prozedere. Ich kannte das schon von anderen Produkttests, so hatte ich schon Süßwarenartikel und Parfum getestet und bei der letzten wöchentlichen Meinungsumfrage war ich dann zum Test von Toilettenpapier ausgewählt worden.


    Im Grunde ist es ja nicht besonders schwer, mal einen Artikel, den man tagtäglich nutzt, eine Weile durch einen anderen zu ersetzen und diesen zu bewerten. Mir fiel schon gleich am Anfang auf, dass die Papprolle ein ganzes Stück größer war als üblich. Das würde im Nachhinein noch Folgen haben. Erstmal war ich aber mit dem Papier ganz zufrieden. Die Woche ging schnell vorbei, das Papier reichte tatsächlich.


    Und dann kam die Einladung zum Online-Fragebogen. Wie üblich begann es erst mal mit den einfachen Fragen zu Geschlecht, Alter und Wohnort. So weit nichts besonderes. Dann wurde noch schnell abgeklärt, ob das Papier für die Woche gereicht hatte. Und auf ging es zu den ernsten Fragen. Schon die erste spiegelte eine ganze Philosophie wieder: Falter oder Knüller? :drama: Die meisten Deutschen sind wohl Falter, bei den Damen treten vermehrt Knüller auf. Auch so eine Erkenntnis, die mir erst im Nachhinein kam.


    Es folgten Fragen zur Qualität, der Reinigungsleistung und dem Gefühl bei der Benutzung. Zum einen das Wisch-Gefühl auf der Haut, zum anderen, was dieses bei mir auslöst. Dabei ging es um solche Dinge wie Zufriedenheit, Überlegenheit, Sicherheit bei der Anwendung, ob die Nutzung sich seriös, frisch, modern, begehrenswert, beschwingt oder fröhlich anfühlt. Einiges war fast schon zu skurril, um es wirklich beantworten zu können.


    Dann ging es ans Eingemachte. Die übliche Konsistenz des Stuhlganges. Die Häufigkeit im Verlauf der letzten Woche und wie oft man das Toilettenpapier auch beim kleinen Geschäft genutzt hat. :uuurks: Recht intime Dinge, die man da über seine Verdauungsgewohnheiten preisgeben sollte. Da war es doch beruhigend, dass all diese Daten nur anonymisiert an die Firma gehen würden. Und dann musste noch eine wichtige Frage geklärt werden: Flach- oder Tiefspüler?


    Zum Abschluss dann wieder die üblichen Fragen zur Ausbildung, dem ausgeübten Beruf, dem Berufsfeld, der Wohnsituation und dem monatlichen Einkommen des Haushaltes, den man dann auch noch genauer einordnen musste. Ledig, verheiratet, Kinder? Für diese Tätigkeit gab es Punkte, die man auf einem Konto sammelt und dann in Warengutscheine verschiedener Firmen umwandeln und bei verschiedenen Händlern nutzen kann (z. B.: amazon.de, mediamarkt, Ikea, H&M, Galeria Kaufhof...)


    Nun also zu den Folgen dieses Tests:


    Ich hatte ja schon auf die dicke der Papprolle hingewiesen, auf der unser Papier aufgerollt ist. Je größer deren Durchmesser, umso weniger Papier auf der Rolle. Ich wollte beim nächsten Einkauf mal drauf achten, wie das denn bei den bereits im Laden erhältlichen Papieren aussieht. Und eines habe ich sofort festgestellt: eine Rolle hat immer 200 Blatt. Egal von welcher Firma. Aber was ich dann bei meinen weiteren Nachforschungen schnell feststellen konnte, haben diese Blätter bei jedem Hersteller eine andere Größe. Sowohl Breite als auch Länge variieren von Marke zu Marke.


    Im Umkehrschluss bedeutet das, dass ich - auch wenn ich immer 8 Rollen à 200 Blatt kaufe - nicht immer die gleiche Menge Zellstoff zum Abwischen habe. Ist doch lustig, dass man Apfelgröße und Gurkenbiegung zu vereinheitlichen versucht, bei einer so alltäglichen Sache wie Toilettenpapier aber völlige Anarchie herrscht. :schock:


    Und ich wette, keiner von euch hat sich darüber jemals Gedanken gemacht. Allerdings macht schon ein halber Zentimeter pro Blatt bei einem üblichen Paket von 8 Rollen einen Unterschied von insgesamt 8 Metern. Und wenn ich euch dann verrate, dass zwischen dem kürzesten und dem längsten Blatt satte 2,8 cm liegen, ist das pro Einkauf dann schon ein Unterschied von 44,8 Metern... :verbeug:

    • Offizieller Beitrag

    :eierschaukel: und nicht das das mal ins Auge geht . Echt Hammer was es alles gibt

    Mit freundlichen Grüßen aus der Welt der Freizeitparks,

    Best regards from the world of amusement parks,


    Marco


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