Hm hatte vor Tagen was zum "neuen" Moderationsverfahren gefunden. Jetzt der Link und komplette HP von denen tot. http://team-ewen.de/projekt/mo…nsverfahren-phantasialand Haben die zu viel bekannt gegeben und PH zensiert da jetzt auch schon oder dummer Zufall?

Zum Bebauungsplan: Die Parkplätze und so gehören danach zum Betriebsgelände obwohl nicht dem PH gehören oder seh ich das falsch. Sprich PH könnte da erweitern wenn die Grundstücke bekommen würde ?

Nachtrag: Das "neue" Moderationsverfahren hat den Projektzeitrahmen September 2014 bis März 2015 und Kosten trägt das PH

Bei all dem verstehe ich noch immer nicht, wie naturschutztechnisch ernsthaft wichtig ein Waldstück sein kann, dass zwischen drei Straßen eingeschlossen, direkt neben einer vielbefahrenen Autobahn liegt und keinerlei direkte Anbindung an andere Waldflächen hat.

Wenn man jetzt irgendwo mitten in einem Naturschutzgebiet läge und dann Probleme hat, weitere Landflächen kaufen zu können, würde ich da ein gewisses Verständnis aufbringen, denn ich sehe schon, dass sowas wie Naturschutz eine sinnvolle und wichtige Sache ist. Aber ich denke auch, dass wir an vielen Stellen diesen Schutz auch übertreiben. Bei vielen Entscheidungen haben wir das gesunde Augenmaß längt verloren.

Man weiß doch inzwischen, dass der Park für jede beanspruchte Fläche an anderer Stelle neuen Naturraum schaffen wird. Und sogar mehr als durch die Erweiterung tatsächlich wegfallen würde. Wenn es statt einem Freizeitpark um irgendeine große Produktionsfirma ginge, wäre das Ententeichdreieck wahrscheinlich längst vollflächig betoniert und bebaut. Und sehr wahrscheinlich sogar ohne einen Ersatzraum zu schaffen.

Wenn man sich einmal ansieht, was in NRW für die Braunkohle möglich ist: ganze Landschaften werden vernichtet, Städte und Dörfer verschwinden von der Landkarte. Zurück bleibt eine Mondlandschaft, die mühsam renaturiert werden muss und bei der man durch künstliche Seen versucht, eine möglichst große Fläche sehr kostengünstig in ein naturähnliches Gebiet zu verwandeln. Argumentiert wird dabei immer mit dem erhöhten Freizeitwert für die Umgebung. Komischerweise zählt dieses Argument hier.

Das Phantasialand liegt auf solch einer renaturierten Abraumhalde. Und muss sich allen ernstes jetzt mit riesigen Kosten, Gutachten, Kompromissen und Naturersatzflächen das Recht auf ein Überleben erkaufen. Irgendwo ist den Menschen wohl das richtige Augenmaß abhanden gekommen. Der Hambacher Forst, einer der ältesten und ursprünglichsten Wälder des Landes muss der Braunkohle weichen, aber eine renaturierte Abraumhalde zwischen Autobahn und Landstraße gilt als nicht antastbar? Bei allem Verständnis für die Natur: hier wird doch mit zweierlei Maß gemessen.

Ich weiß nicht, ob ich als Chef eines Freizeitparkes nicht schon längst aufgegeben hätte. Seit Jahrzehnten im Kampf gegen immer neue Windmühlen, eingezwängt in das bürokratische Räderwerk, dass zwar arbeitet, aber zu keinem verwertbaren Ergebnis kommt. Wie frustrierend muss es sein, wenn man über Jahre und Jahre nach jedem kleinen Schritt in die richtige Richtung wieder zwei zurück machen muss?

Ich habe auch ein grünes Herz. Ich finde Natur-und Artenschutz richtig und wichtig, aber ich sehe auch, dass man Kompromisse eingehen muss. Was wir da als natürliche Biotope schützen, ist vielfach schon längst keine Natur mehr, sondern eine menschengeschaffenes Bild einer Natur, wie wir sie uns wünschen. Und wenn sie menschengemacht ist, bedeutet das dann nicht, dass man sie auch an anderer Stelle wieder schaffen kann? Dass man Urwälder schützt und ursprünglich gebliebene Landschaften kann ich verstehen, aber dass man künstliche Naturräume über das Maß der Vernunft hinaus zwanghaft schützen will, geht in meinen Kopf einfach nicht rein.

Ich tippe mal eher auf 2020 oder später... bis sich tatsächlich was tun kann. Da liegen noch Wahlen zwischen, wer weiß, wie sich die Situation danach darstellt...