Disneyland Resort Anaheim Resort

Was macht man, wenn man in Los Angeles ist, und gestresst vom ganzen Touristen-Kram einen Ort zum entspannen sucht?
Man besucht jedenfalls ganz sicher nicht das Disneyland Resort Resort. Aber wenn man die Möglichkeit hat wird wohl jeder Themenparkfan nicht zwei mal darüber nachdenken und
sich auf den Weg machen.

Aber nicht nur für Fans ist Walt Disneys Vision eines ständigen Vergnügungsparks der mehr bietet als die Kirmes neben an ein Begriff. Und so ist es nicht verwunderlich,
dass sich auf dem eigentlich recht kleinen Gebiet, eingekesselt von Hotels, Wohnsiedlungen und Convention Centern, jährlich über 25 Millionen Gäste tummeln.

Dass das Gelände so eingekesselt ist führte wohl dazu, dass in den Jahren nach der Eröffnung 1955 trotz großem Erfolg wenig Wachstum stattfand.
Es dauerte bis 2001 als die Umstrukturierung von einem Park zum Resort vollzogen war, und neben dem Disneyland Resort präsentierte Anaheim noch "Disney California Adventure", und "Downtown Disney", eine Vergnügungsmeile mit Restaurants, Shopping-Komplexen und weiteren Möglichkeiten Geld auszugeben.

Dieser Bericht beschränkt sich allerdings auf den Klassiker, den Park mit dem weltbekannten Schloss und Heimat von Maus, Ente und Freunden.
Auch kann Ich nicht alle Attraktionen beschreiben, die man hier erleben kann, an einem Tag hat man schon genug damit zu tun alle Hauptattraktionen mitzunehmen.
Die Fülle des Parks und einzelne Ausfälle tun ihr übriges dazu, reißt mir also bitte nicht den Kopf ab.
Leider sind die Bilder auch nicht so toll geworden da ich nur die Handy-Kamera zur Verfügung hatte

Hat man sich auf dem großen Hauptplatz für eben diesen Park entschieden, schaut man zuerst auf die Main Street Station der Disneyland Resort Railroad (die aktuell übrigens aufgrund der Bauarbeiten zum neuen Star-Wars Land nicht in Betrieb ist):

Wie man sieht war es am morgen noch relativ bedeckt, das sollte sich allerdings schnell ändern und die Los Angeles Sonne erstreckte sich bald schon über dem "happiest place on earth". Die Blau-Weiße Dekoration wird übrigens noch auf weiteren Bildern auffallen und ist Bestandteil der "Disney Diamond Celeberation" zum 60 Jährigen bestehen des Parks.
Durchschreitet man nun die Bahnstation befindet man sich auch schon prompt auf der Main Street, der Hauptstraße also.
Sofort fliegt einem der Geruch von Popcorn in der Nase und bunte Gebäude erstrecken sich von allen Seite. Man vergisst, dass man sich gerade mitten in einer Großstadt befindet.

Hier fällt auch direkt auf, wofür die knapp 100 Dollar Eintrittspreis unter anderem investiert werden. Zwar sieht die Main Street nicht anders aus, als vor 60 Jahren, aber trotzdem
könnte man meinen, sie wurde gestern erst eröffnet. Nirgendwo blättert Farbe ab, keine Glühbirne ist kaputt und auch sonst lassen sich keine Anzeichen von schlechter Pflege erkennen.

Schreitet man weiter durch die Main Street landet man unweigerlich auf dem großen, runden Platz der in alle Bereiche führt. Und hier blickt man dann auch auf das unverkennbare Schloss.
Ja.. nun.. wenn man schon mal in Paris war, wirkt das nicht wirklich beeindruckend. In echt noch weniger als auf Fotos. Aber nun gut, es war das erste, und die temporäre Deko ist auch ganz schick.

Arbeitet man sich gegen den Uhrzeigersinn vor, ist der erste Themenbereich den man betritt das 'Tomorrowland'.
Hier findet man die Zukunft. Also, die Zukunft wie man sie sich in den 50ern wohl so vorgestellt hat.
Beton, Weltraum, Raketen, fertig ist das Land von Morgen. Ganz so nostalgisch wie es sich anhört wirkt es dann aber doch nicht, Bepflanzung und Farbe sei dank.

Hauptattraktion hier ist einer der vier Berge des Parks, Space Mountain. Eine Dunkelachterbahn mit dem Thema Raumfahrt.
Die unzähligen Wagen die je 12 Passagiere aufnehmen können führen auf einem wilden, und trotz unspektakulären Fahrfiguren nicht weniger spaßigen Trip durchs All.
Passend zum Star Wars Hype der letzten Monate bekam Space Mountain einen - vorübergehenden - neuen Look spendiert, und dreht momentan als "Hyperspace Mountain" seine Runden.
Bietet die Fahrt in der eigentlichen Halle sonst, außer unzähligen Sternenlichtern, keine weiteren Effekte, sind nun noch einige Projektionen und der passende Soundtrack hinzugekommen.
Ich spare mir hier mal den Vergleich mit der Brühler Dunkelachterbahn, aber das ganze Erlebnis ist natürlich genial. Auch ohne ein Fan der bekannten Filmreihe zu sein hat man hier wirklich Spaß.

Space Mountain ist nicht die einzige Star Wars Attraktion im Tomorrowland. Wer vom Lichtgeschwindigkeitsreisen durch den Weltraum noch nicht genug hat, kann einen Trip bei Star Tours wagen.
Der Wartebereich ist schon eine Attraktion für sich. R2-D2, C-3PO und andere geniale Animatronics machen aus dem Warten einen kurzweiligen Spaß.
Die Attraktion an sich, ein Simulator, lässt sich wohl am ehesten mit dem ehemaligen Batman Abenteuer, mittlerweile "Time Riders" im Movie Park vergleichen.
Vor einigen Jahren hat der Ride ein 3D-Update spendiert bekommen, und nun sitzt C-3PO hinterm Steuer, um uns an unser gewünschtes Ziel zu bringen. Natürlich läuft einiges Schief
und der Trip wird turbulenter als gedacht. Trotz 3D muss ich allerdings zugeben, dass mich Star Tours nicht so sehr wie Galaxy geflasht hat, so ein relativ kleiner Bildschirm ist nun mal was anderes.

Eine U-Boot-Fahrt (tatsächlich unter Wasser!), Buzz Lightyears schieß-auf-Pappaliens-Ride, ein 3D-Kino mit Film starring Michael Jackson und ein weiteres Raketenabenteuer, dieses mal als Flatride, machen das Tomorrowland komplett.

Also geht es nun auf ins: Fantasyland

Hier dreht sich alles um die Filme, die Walt Disney groß gemacht haben. Dornröschen, Pinocchio, Peter Pan, Dumbo - hier findet man dann auch gleich ein halbes dutzend Themenfahrten.
Alle mit langer Warteschlange, bei Peter Pan schon um 11 Uhr ohne weitere Fast-Pässe. Naiv dachten wir, dass wir später nochmal vorbeischauen sollten, dann ist es sicher leerer.
Pustekuchen, 40 Minuten anstehen für einen zwei Minütigen Flug ins Nimmerland wollten wir nicht, also blieb nur noch eine Fahrt auf dem nervtötenden heile-Welt Klassiker "It's a small world".
Ganz nett gemacht, tolle Fassade, aber Carnaval Festival im Efteling ist besser.

Einen weiteren Klassiker den wir tatsächlich auch besuchen konnten sind die 'Matterhorn Bobsleds', die zwei ersten Achterbahnen mit runden Stahlschienen. Genial inszeniert
suchen sie sich ihren Weg durchs gigantisch wirkende Felsmassiv. Die Achterbahnen an sich sind dabei, inklusive Eintauchen ins Wasser am Ende der Fahrt mit kleinem Splash, für ihr Alter flott unterwegs,
und zusammen mit der Gestaltung hat man unglaublich viel Spaß bei der Fahrt.

In einen ordentlichen Freizeitpark gehört natürlich auch ein Western-Themenbereich, den findet man hier unter dem Namen 'Frontierland'.
Neben toller Gestaltung (wiederhole ich mich?) ist natürlich Big Thunder Mountain Railroad. Die eigentliche Fahrt, verglichen mit Colorado-Adventure eher eine sehr zahme Achterbahn, macht zwar Spaß,
aber das eigentliche Highlight ist auch hier die tolle Einbettung in die Landschaft. Hervorzuheben sind auch der erste und letzte Lift, welche sehr atmosphärisch und mit zahlreichen Spezialeffekten daherkommen.

Geht man nun ganz um den großen See herum, auf dem normalerweise ein Dampfboot seine Runden dreht, gelangt man zum "Citter Country", einen kleinen Bereich welcher DIE Wasserbahn des Disneylands
beherbergt: Splash Mountain. Von außen sah diese kombinierte Wasser- und Themenfahrt ja wirklich schön aus, der Cast-Member am Eingang, leere Boote und ein paar nicht so nett dreinblickende Besucher
ließen allerdings schnell erkennen, dass es erstmal nichts mit einer feucht-fröhlichen Fahrt werden würde.
Laut der App hatte Splash Mountain am Abend zwar schon wieder geöffnet, meinem Gefährten war es für die Fahrt allerdings schon zu kalt und alleine lassen wollte ich Ihn auch nicht.

Bleiben also nur noch zwei Bereiche die allerdings noch drei wirkliche Highlights, allesamt Themenfahrten, für einen bereithalten.
Das "New Orleans Square" ist, wie der Name schon sagt, New Orleans mit all seinen Balkonen und Villen nachempfunden, und kommt ganz ohne gefälschte Felsen aus.

Irgendwo zwischen diesen Fassaden versteckt sich auch der Eingang zu einem der Urväter der thematisierten Boots-Dunkelfahrt: Pirates of the Caribbean. Diese ist auch die letzte Attraktion
an welcher Walt Disney selbst noch mitgearbeitet hat, er verstarb aber kurz vor der Eröffnung.
Man merkt am Wartebereich zwar, dass es sich um eine Attraktion aus vergangenen Tagen handelt, aber die Fahrt selbst ist dann wieder wirklich genial und übertrumpft alles, was man in Deutschland geboten bekommt.
Ob die Überarbeitung samt Johnny-Depp-Animatronics unbedingt nötig war lasse ich mal außen vor, aber die meisten Szenen sind perfekt umgesetzt.

Fast genau so unscheinbar innerhalb einer nicht gerade gruselig wirkenden Villa befindet sich 'Haunted Mansion', eine Themenfahrt mit Endlossystem wie in der Geister-Rikscha. Der Unterschied
liegt auch hier in der detailverliebten und perfekten Ausstattung der einzelnen Szenen. Nichts wirkt überladen und doch meint man, selbst nach unzähligen Fahrten könnte man noch nicht alle Kleinigkeiten entdecken.

Und damit sind wir auch schon im letzten Themenbereich angelangt, dem Adventureland. Bis auf ein paar Gebäude und üppige Vegetation findet man hier nicht sehr viel Gestaltung.
Da die (dieses mal nicht in einer Halle befindliche) Bootsfahrt "Jungle Cruise" für ihr regelmäßiges Refurbishment geschlossen war, stürzten wir uns hier direkt auf die Attraktion, von der ich
im Vorfeld die höchsten Erwartungen hatte: Indiana Jones Adventure, einer der neusten Themenfahrten die man im Park finden kann, 1996 eröffnet.
Auch hier könnte man sich wieder über die geniale Warteschlange auslassen, die perfekte Ausstattung der Szenen, die fantastischen Spezialeffekte.. aber das Erlebnis in Textform wiederzugeben ist einfach nicht möglich.
Ohne Universal und co. diskreditieren zu wollen, die machen sicher auch einen super Job, aber man braucht keine Leinwände um eine atemberaubende Attraktion zu erschaffen.

Disney ist ein toller Themenpark. Alles wird gepflegt, jeder Mitarbeiter lächelt einen an, an jeder Ecke befinden sich Charaktere, Musiker, Entertainment. Und das lässt sich Disney bezahlen.
Ich kann mir kaum vorstellen wie sich eine große Familie so einen Ausflug leisten kann - aber anscheinend können es einige. Denn es ist voll. Immer. Selbst im Februar/März, unterhalb der Woche.
Tausende Kinderwägen können es einem manchmal schwer machen sich durch die engen Gassen des Parks zu bewegen, und wie eingangs erwähnt, Entspannung sieht anders aus.

Aber dennoch fällt mein Fazit sehr positiv aus, und wenn ich mal mehr Zeit zum Erkunden hab und nicht hektisch versuche das meiste aus dem Tag zu machen vielleicht sogar noch ein bisschen besser.
Man merkt, dass dieser Park eine Inspiration für alles war, was noch folgen sollte, und bis jetzt hat es noch keiner geschafft diese Qualität auf gleichem Niveau zu halten.
In absehbarer Zeit wird dann auch dem größer geratenen Kind im Sonnenscheinstaat ein Besuch abgestattet, Lust auf mehr habe Ich auf jeden Fall.

Ich danke dir für deinen tollen ausführlichen Bericht.
Dank der vielen Details im Text, kann ich mir diverse Situationen bildlich vorstellen. Es freut mich ebenso, dass der Park dir so zugesagt hat.
Ich persönlich konnte leider noch nicht ins Land der Unbegrenzten Möglichkeiten, dies wird jedoch in 2 Jahren der Fall sein, dann geht es für mich auch in den Sonnenscheinstaat Florida *_*
Ich bewundere Disney dafür, das sie ihre Parks pflegen wie sonst was, da können sich andere Parks mal eine Scheibe abschneiden.

Deine Berichte sind Super! Ich hoffe auf mehr.