Klugheim Eröffnung - Bericht und Erfahrungsaustausch

  • Heute scheint es nicht so gut zu laufen, Taron hat auch im zweiten Anlauf den Launch #2 nicht geschafft und wurde evakuiert. Die Bahn ist seit einiger Zeit außer Betrieb, aber erste Testfahrten laufen wieder, weiß Julien zu berichten, der heute Morgen bereits vor dem Aufall fahren konnte. Zum Glück ist der Park wohl des Wetters wegen eher leer, so dass der Ausfall zwar ärgerlich, aber nicht allzu schlimm ist.

  • Im Video von HullyGully ist mir aufgefallen , dass einer der Züge zumindestens mal hinten, blaue Räder hat im Gegensatz zu den anderen Zügen. Kann sich da jemand vorstellen warum nur dieser eine Zug andere Räder hat als die anderen?

  • Ist auf meinen Fotos auch zu sehen und habe ich mich auf gefragt. Könnte mir gut vorstellen, dass das extra Räder sind um schnell den Lack von den Schienen zu bekommen. Da aber die Räder immer nur am Anfang einer neuen Attraktion benötigt werden, könnte ich mir vorstellen, dass das Phantasialand sich gesagt hat, es reicht wenn ein Zug mit diesen Rädern fährt und nicht gleich alle vier damit ;)

  • blöde frage, ists also gewollt das der lack schnell weg ist? dacht immer das wär dann mehr ein nicht zu verhinderner schönheitsmakel aber nicht extra gewollt. haben die räder dann mehr grip?

  • Unser Video zur Klugheim Eröffnung ist online. Wir wünschen euch viel Spaß mit den Eindrücken aus den vordersten Reihen vom Eröffnungstag.


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    @Hermione In meinem Bericht habe ich erwähnt, dass ich mit dem Projektentwickler Sebastian Jonas gesprochen habe. Sobald die Farbe ganz weg ist, sind die Schienen sozusagen poliert, dadurch ist weniger Reibung und dass bedeutet gleich höhere Geschwindigkeiten ;)

  • :lol1: Das ist flämisch, also quasi niederländisch, lieber Marcus. Bekanntlich spricht man in Belgien drei Sprachen, deutsch, französisch und eben niederländisch. Ich werde mir das Interview mal anhören und die wichtigesten Infos zusammenfassen. Eric Daman war ja auch schon für das Design von Chiapas zuständig und hat auch dazu ein längeres Interview gegeben, dass ich hier im Forum schon einmal Zusammengefasst und übersetzt habe. Die Zusammenarbeit begann übrigens schon mit der Gestaltung der Colorado Adventure.


    Hier also die (gekürzte) Zusammenfassung:


    Als man Eric Daman fragte, was er denn gerne als nächstes entwerfen würde, da sagte er: eine Katapultachterbahn mit allem Drum und Dran. Und nun steht in Brühl eine Katapultachterbahn mit einem komplett neuen Themengebiet. Eric Daman, der ja auch Black Mamba und Talocan entworfen hat ist diese Attraktionen selber noch nie gefahren und auch Taron war er zu Zeitpunkt des Interviews in der Bar des Ling Bao am Tag der Presse-Eröffnung noch nicht gefahren. Er meinte dazu, dass er einfach noch nicht den Drang verspürt hat, das alles fahren zu müssen, aber vielleicht kommt das noch.


    Auf den Hinweis des Fragestellers hin, dass ja das Phantasialand früher einmal für seine Darkrides und Animatronics bekannt war, betont Eric Daman, dass die technische Entwicklung der Darkrides, die man ja auch schon bei der Neuschaffung von Maus au Chocolat sehen kann immer weiter fortschreitet. Er weiß, dass im Phantasialand schon zwei der großen Darkrides verschwunden sind, Silbermine und Gondelbahn und dass Maus au Chocolat ja beweist, dass es noch immer Fans dieser Darkrides gibt und daher hat er natürlich das Thema darkride immer im Hinterkopf. (Das ist für ich die absolut bemerkenswerteste Stelle des Interviews, denn ich bin ja ein bekennender Darkride-Fan und damit wächst in mir doch die Hoffnung, dass auf der nächsten Baustelle im Phantasialand ein darkride entstehen könnte. Schon alleine, weil er sich in dem Interview Mühe gibt, das Thema ohne konkrete Aussage zu umschiffen.) Eric Daman meint, dass Darkrides einer neuen Generation durchaus wieder gebaut werden könnten.


    Er betont, dass Maus au Chocolat für Berlin sehr wichtig war, denn der Themenbereich hatte außer dem Wintergarten und einigen mit Berlin allerdings nicht wirklich etwas zu tun habenden Kinderattraktionen keine Anziehungspunkte. Berlin war als Main Street allenfalls Ein- und Ausgang des Parks, aber kein wirklich eigenständiges Themengebiet, das wurde es erst mit der Umgestaltung, dem Bau des Kaiserplatzes und dem darkride in der Schokoladenfabrik. Auch der Wellenflieger als neuer Mittelpunkt eigentlich des ganzen Parks, der auch als Treffpunkt für viele Menschen gilt und die Verlagerung des Karussels an den Anfang der Straße hat dazu beigetragen. Anfang gab es viel Kritik, da man die freie Sicht in die Straße und den schönen Brunnen dafür geopfert hat, aber inzwischen ist es doch so, dass man sofort in die Atmosphäre eintaucht und im Park angekommen ist, wenn man ihn betreten hat und nicht erst eine ganze Straße lang gehen muss, bevor man sich im Park angekommen fühlt.


    Auch die Verteilung der Kinderattraktionen trägt ihren Teil dazu bei, den gerade Kinder wollen sofort etwas erleben und nicht erst eine ganze Strecke laufen, bevor sie ein Karussel fahren können. Jetzt ist es so angelegt, dass auch die Kinder unmittelbar nach dem Eintritt in den Park in die Themenwelt eintauchen können. Ergänst wurde das dann noch durch das familientaugliche Hotel Tartüf, das zudem als Indoor-Attraktionen wetterunabhängig ist.


    Das Phantasialand hat im Gegensatz zu anderen Parks mehrere Eingänge von sehr unterschiedlichen Stellen, so dass man die Besucherbewegungen nicht wirklich festlegen kann, wie das im Europapark oder den Disneyparks möglich ist. Das Phantasialand hat in den Jahren seines Wachstums immer wieder neue Wege gehen müssen um die Menschen in die Attraktionen und durch die Themengebiete zu bekommen und auch das ist ein großer Teil der Planung bei neuen Attraktionen und Themengebieten. Daher ist auch der Zugang zum Park aus jeder Perspektive anders. Kommt eine Familie mit Kindern in Berlin in den Park, mit viel Platz, den entsprechenden Kinderattraktionen, nimmt sie den Park natürlich vollkommen anders wahr, als wenn sie den Park am Mystery Castle betreten. Es kommt also darauf an, wer man ist und von wo aus man den Park betritt, wie man ihn erlebt. Das kann ein Problem sein, ist aber für ihn als Entwerfer auch ein Glücksfall, denn er kann den Besuchern so eine ganze Menge von Möglichkeiten geben, was wiederum dann in anderen Parks mit klaren, einfachen Wegen nicht so machbar ist.


    Das nächste Thema im Interview ist die Stadt der Wuze, besser bekannt als Wuzetown und da vor allem das Sorgenkind Wakobato. Der Interviewer merkt an, dass dieser Bereich des Pakrs irgendwie so wirkt, als sein man noch nicht da angekommen, wo man ursprünglich hin wollte, was Eric Daman sofort unumwunden zugibt. Man sei noch lange nicht da, wo man ursprünglich hin wollte, aber es ist nun einmal auch der Teil des Parks in dem man mit den Anwohnern die größen Probleme hat. Zudem hat man durch den wenigen Platz rund um den See und die ungleichmäßige Verteilung der Attraktionen dem Gebiet eine gewisse Randlage gegeben, die es unattraktiv machen, aber man befindet sich hier in einer Evolutionsphase, die dem Besucher nicht immer gleich bewusst werde.


    Die Frage, ob es nicht an der Zeit wäre, den Wuzen endlich mehr Persönlichkeiten zu geben und sie im Park auch tatsächlich einziehen zu lassen, beantwortet der Designer mit der Tatsache, dass man ein Storytelling einführne müsste und das ist sehr teuer. Für so etwas braucht man "Taschen voll mit Geld" und Besucher, die sich auch damit beschäftigen wollen. Talocan hat ja solch eine Geschichte, allerdings wird sie nur von einem kleinen Teil der Besucher auch gelesen. Und dann stellt sich die Frage, ist das überhaupt nötig, eine Geschichte zu erzählen, damit eine Attraktion oder ein Themengebiet funktioniert. Natürlich gibt es Enthusiasten, die das freuen würde, aber für den durchschnittlichen Besucher spielt das nur eine sehr untergeordnete Rolle.


    Für ihn allerdings sind die Geschichten bei der Entwicklung sehr wichtig, denn jede Attraktion hat ihre Geschichte, ihre Hintergründe und darauf baut sein Entwurf in erster Linie auf. Die Geschichten bieten den Ramen in dem er sich mit seinem Entwurf bewegt und helfen ihm dabei, nicht zu weit abzuschweifen von seinen Ideen. Er findet allerdings, dass eine Attraktion, bei der die Menschen vorher eine gewisse Geschichte verstanden haben müssen, um die Gestaltung zu verstehen, die Gefahr bergen, dass sie nicht jedem Gefallen. Wenn man nämlich schon die Vorgeschichte nicht versteht, dann wird man auch die Attraktion nicht genießen. Eine Geschichte darf nicht die Attraktion ausmachen, sie darf sie untersstützen, aber sie muss nicht die Basis für die Attraktion bilden.


    Das sei in den Disney Parks wieder etwas anderes, denn wenn Disney eine Attraktion zu Frozen macht, dann kommen die Kinder nicht wegen der Attraktion selbst, sondern wegen Frozen, weil ihnen der Film gefallen hat, weil sie die Figuren des Films erleben wollen. Auch Efteling bildet da eine Ausnahme, denn sie haben das Storytelling von Anfang an bis ind Detail beherrscht. Bei den Wuzen ist das einfach schwierig, da man erst eine ganze Geschichte lesen müsste um die Feinheiten der Figuren zu verstehen. Wuzetown ist ja nun auch nicht gerade neu, es hat sich etabliert, aber wenn er Wuzetown heute neu bauen würde, sähe es wahrscheinlich doch wieder ganz anders aus.


    Die pikante Frage, ob er denn als Designer mit der Gestaltung in den Parkbereichen immer zufrieden sei, beantwortet Eric Damen ziemlich offen: wenn er so durch die Bereiche ginge, würde er immer wieder mal eine Ecke finden, wo er sich denkt, das hätte man besser machen können, aber er sieht ja auch, dass die Themenbereiche keine statischen Einrichtungen sind, sie verändern sich jedes Jahr wieder, der Park erneuert, tauscht aus, erstzt, passt an. Es ist ein natürlicher Wandel in allen Dingen.


    Das Phantasialand hat ja mit Sicherheit einen Masterplan für die kommenden 5 bis 10 Jahre, kann man da als Gestalter und Entwerfer seine eigenen Ideen verwirklichen, kann man seine Einfälle in diesen Masterplan einbauen? Es gibt keine festen Masterpläne, sie sind allenfalls fluide Masterpläne, die eine bestimmte Richtung vorsehen, sich aber im Laufe der Entwicklung auch anpassen und verändern müssen. Es gibt eine Richtung, die vorgegeben ist, aber dass man alles was in den kommenden 10 Jahren passieren soll heute schon festlegt ist einfach unmöglich.


    Interessant ist auch die nächste Frage, ob Eric Daman beim letzten Interview vor 6 Jahren schon wusste, dass es heute so etwas wie Klugheim geben würde. Aus der Antwort lässt sich nicht wirklich etwas konkretes schließen, denn er sagt nur, dass er vor 6 Jahren noch kein Wort von klugheim gehört habe. Man muss sich vorstellen, dass man damit anfängt, den Bereich abzustecken in dem etwas geschehen wird und sich die Attraktion vorzustellen, die dort entstehen könnte und erst dann die Überlegungen kommen, wie man das alles miteinander verbindet. Und dabei ist besonders schwierig abzuschätzen, was in drei, vier, fünf oder sechs Jahren die beste Attraktion sein wird. Und wenn man da wirklich am Puls der Zeit bleiben will, darf so ein Projekt, wenn diese Entscheidung gefallen ist auf keinen Fall länger als 2 oder 3 Jahre dauern. Und man kann noch so gut planen, aber man kann eben nicht alles vorhersehen. "Man weiß eben erst, wie der Pudding schmeckt, wenn man ihn probiert hat."


    (So weit die ersten 17 Minuten des Interviews, da ich hier der Zeichenbeschränkung pro Beitrag gefährlich nahe gekommen bin, werde ich die Übersetzung im nächsten Beitrag fortsetzen...)

  • (Fortsetzung vom Beitrag oben:)


    Die Eröffnung von Chiapas war ja auch ein spezieller Fall der Planung, denn man musste doch auf wenig Raum in enger Abstimmung mit bereits bestehenden Attraktionen planen. Das Phantasialand ist ein kleiner Park, was die Fläche angeht, allerdings nicht, was Können und Qualität betrifft. Und wenn man so wenig Fläche hat, dann ist es eben so, dass man immer auch sehen muss, was kommt noch bei den Leuten an, was wird auch noch auf Jahre hinaus ankommen und wie kann man das andere darum herum ersetzen. Die Wasserbahnen waren alt aber noch immer sehr erfolgreich und beliebt, Wasserbahnen werden wohl immer beliebt bleiben, aber bei den beiden Wasserbahnen, die vor Chiapas dort standen, war die technische Anfälligkeit einfach so hoch geworden in den Jahren, dass sie ersetzt werden mussten. Und dann muss man von einer Attraktion Abschied nehmen und sie muss etwas neuem Platz machen.


    Und die Vorgänger waren eben auch, was man aus jedem anderen Park in ähnlicher Form kennt, sogar meist im Westernthema gestaltet und mit den üblichen Holzbauten und der Dekoration. Und sowas wollten wir auf keinen Fall mehr bauen. Es sollte eine Wasserbahn werden, die vollkommen anders ist und wir hatten den Nachteil, dass wir wieder viele Teile der Bahn verpacken mussten, aber das ist dann auch eine Chance, einen Vorteil aus der fehlenden Fläche zu machen und so kamen wir drauf eine Wasserbahn zu bauen, von der man eigentlich nirgendwo sieht, dass es ein Kanal ist. Natürlich ist es ein Kanal und im Boot sitzend sieht man das schon, aber von außen sollte man das vollkommen vergessen können. Ich denke, das ist uns geglückt, es ist eine ganz andere Optik als ihr Vorgänger.


    Chiapas wurde ja ein bisschen später eröffnet, als geplant, wer hatte schuld daran? Das lag an technischen Schwierigkeiten, da musste noch dran gefeilt werden und dann muss man eben testen, was funktioniert, was nicht, wie man es ändert, was diese Änderung bewirkt und das alles kostet Zeit. Geöffnet wird eben, wenn alles funktioniert und man den Besuchern das bestmgliche Fahrerlebnis bieten kann, das machbar ist. Und bis es so weit ist, muss man eben noch daran arbeiten. Die Verzögerung bei Chiapas hatte aber nicht die Folge, dass sich die kommenden Planungen verschoben haben. Während Chiapas noch nachgebessert wurde, waren die weitern Planungen parallel im Gange.


    In der Warteschlange zu Chiapas hingen am Anfang viele Zeichnungen und Poster, das konnte doch nicht gut gehen. Das war auch den Planern klar und man muss manchmal eben trotz diesem Wissen alles versuchen. Außerdem machen solche Poster auch nicht gigantische Kosten aus. Vandalismus ist alltäglich und man weiß nie, wo er zuschlägt, es kann gut gehen oder eben nicht. Und es ist nunmal so, wenn einer anfängt an so einem Poster zu piddeln (sagt man wahrscheinlich auch nur im Rheinland oder? Aber ich kenne kein besseres Wort dafür), dann können viele einfach nicht widerstehen, das auch zu tun, das ist manchmal ganz unbedacht und ohne böse Absicht. Dann muss man eben eine andere Lösung finden, aber wir wollten voher ausprobieren, ob es funktioniert. Man kann schlecht alles abdecken, dann stünde man in einer Warteschlange komplett hinter Glasscheiben und das wäre auch nicht schön. Wir geben bei der Gestaltung immer 110% und wenn dann die Menschen zu sehr an der Dekoration herumspielen, muss man sich eben anpassen und Alternativen finden.


    In vielen anderen Parks ist die Warteschlange einfach auf eine große Fläche verteilt, im Phantasialand wird immer auf engem Raum gebaut, wie sehr muss das bei den Planungen beachtet werden, auch was Dekoration angeht? Ja, beim Phantasialand spielt das immer ein Rolle und wenn man dann eben direkt an solch einem Poster vorbei geht statt es von weitem zu sehen, wie in anderen Parks, dann muss man eben auch Vandalismus in Kauf nehmen. Außerdem muss man sehr darauf achten, dass man die Warteschlange so gestaltet, dass die Menschen in der Schlange nicht sehen, wie viele andere Menschen gemeinsam mit ihnen warten, man muss ihnen das Gefühl geben, dass sie nur eine überschaubare Menge Besucher vor sich haben. Und wenn man so beschränkte Räume hat, kommen die Menschen den Dekorationen nun einmal näher als in anderen Parks. Daher muss im Phantasialand viel mehr an den Wänden gearbeitet werden. Ständig wird ausgebessert, gestrichen, verputzt. Das ist der Nachteil mit dem man planen und leben muss.


    Klugheim ist ja nun der Nachfolger von Chiapas, aber was Größe, Fläche und Attraktionen angeht ist das ein großer Schritt im Vergleich zu Chiapas. War Chiapas die nötige Vorbereitung auf Klugheim? Chiapas war sicher eine Vorbereitung, aber es war eine eigenständige Planung, wir hätten Chiapas nicht nach Klugheim bauen können, es musste vorher fertig sein. Deshalb ist acuh zuerst Chiapas entstanden mit dem Abriss der alten Wasserbahnen. Chiapas war der erste Bereich, in dem wir wirklich keine Zugeständnisse mehr machen wollten, hier sollte zu 100% eine neue Klasse von Themengebiet entstehen und das haben wir hinbekommen. Chiapas war ein erster großer Schritt, eine neue Art zu entwerfen und zu bauen. Es wurde weniger gezeichnet, als nur skizziert. Und Klugheim ist da noch aufwändiger gewesen, denn es ist so eine Menge an Gebäuden, die alle eigentlich immer sichtbar sind, man kann überall hineinsehen oder durchlaufen . Also wurde nicht nur das Äußere wichtig, wie es das bei Chiapas noch war, wo man nur die Fassaden sieht. Und in Klugeim ist man eigentlich immer mittendrin den gestalteten Bauteilen.


    In Klugheim mit seinen verwinkelten Wegen gibt es alleine 2,5 Millionen Sichtachsen, die man erleben kann und dort überall sieht man tausende kleine Details. Das war mit Zeichnungen nicht mehr zu bewältigen. Natürlich gab es grobe Zeichnungen als Grundlage aber von dort aus ist man sehr schnell zu Modellen übergegangen. Klugheim ist eigentlich komplett auf Grundlage dieser Modelle gebaut worden. Alle Gebäude, die ganze Lanschaft, alles wurde als Modell gefertigt und diese Modelle wurden dann in Bauzeichnungen umgesetzt und das ist es dann letztendlich, was gebaut wurde. Alles in Klugheim ist aus diesen Modellen entstanden. Was vorher also noch als Zeichnung geplant wurde, ist in Klugheim sofort in 3D umgesetzt worden. Das macht die Planunge besonders in Hinsicht auf die Wirkung viel einfacher, man kann auf einem viel höheren Niveau arbeiten in der Planung, weil man sofort sieht, wie es wirkt. Viele Gebäude mit ihren ecken, Kanten, Durchsichten kann man viel einfacher bearbeiten als man das mit Zeichnungen kann. Das war ohne Zweifel ein großer Fortschritt.


    Die Geschichte Klugheims beginnt eigentlich mit dem Drachen. Schneck, der ja eigentlich in der Burg von RiverQuest wohnte ist ja irgendwie ein böser Drache, der aber gar nicht so böse ist. Er ist aber vor allen Dingen ein Drache, der eine große Macht besitzt. Er ist auf die Suche nach einem Lehrmeister gegangen, um sich die Kraft der Erde untertan zu machen. In der Näher der Burg in der er wohnte, gab es ein dunkles Basaltgebirge in dem es immer warm war und dunkel. In seinem Auftrag hat der Lehrmeister alle klugen Köpfe auf der Welt aufgesucht, um sie dann an einem Ort zu versammeln, dem kleinen Dorf Klugheim zu Füßen von Schnecks Burg. Und hier haben sie sich dann daran gemacht, die Kraft der Erde nutzbar zu machen, die in dem Basaltgestein steckt und sie in andere Energien umzuwandeln. Dazu haben sie eine Maschine gebaut und damit wurde ein System nötig, mit dem sie die Energie nutzbar machten: Taron war geboren. Taron ist eigentlich eine Tor-Ramme, ein Rammbock, der mit der Energie aus der Erde abgeschossen wird. Seine Bewegung bringt die Energie in das Dorf, wo sie dann umgewandelt wird. Diese Geschichte wird sich übrigens in Zukunft noch fortsetzen, denn RiverQuest wird an einigen Stellen noch die ein oder andere Veränderung durchmachen in der Zukunft.


    Das ist also die Geschichte, die den Rahmen für meine Planungen gebildet hat und auf der Klugheim entstanden ist. Es gibt in Klugheim keinen Aushang auf dem man diese Geschichte lesen kann, aber wir haben uns vorgenommen, die Geschichte durch die ein oder andere Sache, die in Klugheim passieren wird noch deutlicher zu machen. Man kann ja in den Felsen schon die Stollen und Stege erkennen, die die Menschen von Klugheim auf der Suche nach den Wärmeadern durch den Felsen getrieben haben.


    Raik ist eines der Spielzeuge von einem der intelligenten Köpfe, die Schneck nach Klugheim hat bringen lassen. Er hat eine Maschine gebaut, mit der er es möglich machen wollte, die Zeit vor und zurück laufen zu lassen. Eigentlich ein naheliegendes Thema, wenn man eine Achterbahn baut, die vorwärts und rückwätzs fahren wird. Aber manchmal braucht es auch keine hochtrabende Geschichte, um eine glaubhafte Attraktion zu bauen und hier dient die Geschichte eigentlich vor allem dazu, den Kindern die in der Station warten klar zu machen, dass dieser Zug vorwärts und rückwärts fahren wird.


    Es ist sehr interessant, dass Schneck, einer der sechs Drachen des Pantasialand eine so große Rolle in der Geschichte hinter Klugheim spielt, das ist mehr als die anderen Drachen haben. Wie läuft das mit den Drachen im Phantasialand? Sind sie eine brauchbare Sache? Die Drachen bieten jede Menge Möglichkeiten, was die Rahmengeschichten zu Attraktionen und Themenbereichen angeht und sind natürlich auch perfekt um ein gut strukturiertes Merchandising und natürlich Charakter mit hohem Wiedererkennungswert zu bieten. Solche Figuren hat man in jedem Park nötig. Menschen wollen geknuddelt werden und wollen selber knuddeln. Zudem haben die Drachen den Vorteil, dass sie in jedem Kulturkreis bekannt sind und als magische Ween die fantasie anregen. Das macht es auch möglich für die sehr unterschiedlichen Themengebiete sehr unterschiedliche Drachen zu gestalten. Der Azthekische Drache in Mexiko, der dunkle Drache der Sagenwelt in Mystery und als Feuervogel der Drache im Fantsy-Bereich, da sich bei den Wuzen nun einmal alles um Vögel dreht. Aber ein Feuervogel ist ja auch irgendwie ein Art Drache. Es sind einfach starke Charaktere um darum etwas aufzubauen.


    (Wir sind jetzt bei 32 Minuten und ich mache hier wieder einen Abschnitt, damit es nicht zu lang wird. Fortsetzung weiter unten...)

  • mich interessieren die ganzen überlegungen, ideen und probleme dahinter echt ungemein. daher schonmal danke fürs übersetzen mike :) habe vorhin zwar mal reingehört aber so gut versteh ich das dann doch nicht :D