Am Pfingstmontag ging es auf Einladung von Freizeitparktester, alias Ben, nach Schloss Thurn. Nachdem unser letzter Besuch bereits 2016 war, wurde es mal wieder Zeit alle neuen Attraktionen seitdem zu testen.

Wir erwarteten durch den Feiertag und den tollen Wetter einen übervollen Tag, doch die Leute verteilten sich super und es gab lediglich beim Wasserbob (Bootsrutsche) ein Wartezeit von 15 Min. Wenn man bei allen anderen Attraktionen nicht warten muss, sind 15 Minuten zu viel, weswegen wir die dann auch ausliesen. Beim nächsten Besuch dann

Aber fangen wir von vorne an.

Am Eingang begrüßt einem das Parkmaskottchen "Dinolino", was gerne für Fotos posiert. Aufgrund von Corona leider alleine, ohne dass man sich dazu stellen kann. Aber hilft nunmal nicht!

Biegt man nach rechts ab, erwartet einem nicht weit entfernt ein Splashbattle namens "Piratenflotte" auf einem der vielen Wasserflächen rund um das Schloss Thurn.

Direkt dahinter im Wald verbirgt sich der Märchenwald, mit sieben Märchen, die noch aus dem Jahr 1973 stammen.

Die Häuschen und vor allem das Märchenschloss mit drei Märchens sind wunderschön gestaltet und ein Magnet für Kinder. Als es am Nachmittag ruhiger im Märchenwald wurde, konnten wir diese genauer anschauen und musste lachen, als ich die Sprachauswahl auf den Büchern sah.

Wählt bei eurem Besuch unbedingt Fränkisch, denn dann bekommt man allerhand zu lachen!

Weiter geht es zu einem Themenbereich, für den der Park vor allem bekannt ist: Der Westernstadt.

Hier taucht man wirklich in den Wilden Westen ein. Normalerweise wäre hier auch die Westernshow, aber diese muss aktuell leider ausfallen. Dadurch kann man allerdings die Darsteller anderweitig im Park einsetzen, wodurch Schloss Thurn als einer der wenigen Parks aktuell keinen Personalmangel besitzt.

Man merkt so manchem Mitarbeiter an, dass er eigentlich als Animateur im Park arbeitet. So lernten wir Zuzu kennen, der normal als Clown die Leute im Park belustigt und derzeit als Hygiene-Sheriff (er trägt wirklich ein T-Shirt mit dem Tiel) mit Putzlappen und Desinfektionsmittel ausgestattet, den Park sauber hält. Sogar kleine Showeinlagen, in denen er mit Abstand Leute unterhalten würde, sind vom Amt untersagt. Schade, denn in anderen Parks sind diese erlaubt und die Darsteller hätten richtig Lust drauf auch in Corona-Zeit kleine Showeinlagen abzuliefern.

Die Westernstadt beherbergt ein paar Attraktionen, die auch für Erwachsene noch Spaß bringen.

So z.B. die Monzarennbahn, die uns persönlich vom Fahrgefühl her besser gefiel, als in anderen großen deutschen Freizeitparks.

Eines der Highlights wäre eigentlich Steampunk VR Scooter, doch uns war schon vorher klar, dass VR dieses Jahr keinen Sinn macht und somit sind es aktuell nur Autoscooter. Ungewöhnlich ist, dass man mit denen nur spazieren fahren darf, aber nicht zusammen stoßen. Das wunderte uns, aber als wir nachfragten warum das ist ist, ergab es Sinn. Die Scooter sind alle mit Sensoren für VR ausgestattet und im Spiel erhält man saftige Minuspunkte, wenn man zusammen stößt. Die Sensoren sind nämlich empfindlich und können bei Zusammestößen Schaden nehmen.

Hoffen wir, dass wir beim nächsten Besuch die Attraktion mit VR testen können. Das Prinzip an sich gefällt mir schon mal besser, als eine einfache VR Fahrt auf einer Achterbahn.

Wer im Park essen gehen möchte, sollte das unbedingt im Saloon machen. Hier gibt es Spareribs, Burger, Currywurst und auch Vegetarier haben eine gute Auswahl. Der Veggieburger mit Wedgespotatos schmeckte hervorragend und danach war ich auch erstmal satt.

Etwas versteckt liegt die Wildwasserbahn. Der Wartebereich geht rechts neben der Bahn entlang und bei unserem letzten Besuch 2016 waren hier noch unschöne Plexiglasscheiben und jetzt wurde der Bereich mit Holz verkleidet, welches das Ganze opitsch aufwertet. Die Abschirmung ist auch nötig, denn sonst kann es beim Warten schon mal ganz schön nass werden.

Die Bahn selbst fährt sich wie alle anderne Anlagen dieser Art auch und man wird auch gut nass, wenn man das Gewicht im Boot entsprechend verteilt.

Hier muss ich allerdings anmerken, dass die Bahn dringend einen Neuanstrich benötigt. Was verwunderlich ist, denn 2016 war die Fahrrinne noch dunkelblau und jetzt hellblau und trotzdem blättert die Farbe an einigen Stellen ab. Man sieht dadurch aber, dass immer wieder gestrichen wird, nur scheint beim letzten Anstrich die Farbe nicht so verhalten zu haben wie gewünscht. Kennen wir auch aus anderen Wasseranlagen.

In der Westernstadt befindet sich eine von 4 Bahnstationen vom Dampfross, mit dem u.A. mitten durch die Tiergehege fährt. War eine sehr schöne Fahrt, trotz permanentem Mundschutz. Weitere Stationen befinden sich bei der Familienachterbahn, im Märchenwald und beim Romantiksaal.

Weiter gings zum neuesten Themenbereich, das Magischen Tal. Hier hat man sich sehr viel Mühe gegeben und die Animatronics auf den Wegen sorgen für allerlei Unterhaltung.

Hier befinden sich auch einige Fahrgeschäfte für die ganze Familie. Die Neuheit 2020 ist der Fledermaus-Flug, eine Schiffschaukel von Metallbau Emmeln.

Optisch wirklich sehr gut gelungen, wurde es gut in den Themenbereich integriert, der sich um Hexen, Ritter und Zauberer dreht.

Der Hexentanz ist ein Wellenflieger von SBF Visa und die Aufmachung ist schon etwas Besonderes. Es gibt nur Doppelsitze und man sitzt quasi auf Hexenbesen und fliegt so durch die Luft. Auch gibt es keine Ketten, sondern Stahlseile, weswegen man nicht wie üblich hin und her kippt, sobald man sich im Sitz bewegt.

Ben hat uns vor der Fahrt vom Ritterschlag vorgeschwärmt, einem Dop'n' Twist von SBF Visa. Eingefleischte Freizeitparkfans werden sich jetzt fragen, wie man von so einem Freefall schwärmen kann, aber ich muss auch sagen, mit so einem Fall hab ich nicht gerechnet, weswegen ich einen kurzen Schreck bekam. Zudem ist der Turm höher als die Standartversion und steht auch noch auf einem Podest erhöht, weswegen es noch höher aussieht, als die 20m wirklich sind. Eine super Anlage und mein Liebling in dem Themenbereich.

Nach dem Magischen Tal gelangt man zum Tierbereich des Parks. Da ich hauptsächlich die Attraktionen fotografierte, gibt es hiervon leider keine Bilder.

Zu sehen bekommt man Papageien, Tampeltiere, Esel, Hirsche, Lamas, etc. An den Tiergehegen entlang findet man kleine Hindernissparcoure, die auch für Erwachsene geeignet sind. Generell findet man solche immer wieder im Park verteilt und da alle anders gestaltet sind, hat man auch Lust alle mal zu bewältigen.

Mit Blick aufs Schloss befindet sich nach den Tiergehegen ein Bereich, der vor allem Familien anzieht. Hier war es sehr voll, da auch einiges geboten wird. Trotzdem konnte man vieles fahren, denn die meisten Kinder tobten sich auf den vielen Spielplätzen aus.

Zu finden gibt es u.A. eine kleine Eisenbahn, ein Wasserkarussell, einen Butterfly, eine der beiden Stationen für die Schwebebahn (andere Station ist in der Westernstadt), eine Oldtimerfahrt, die Bootsrutsche, Bumper Boote, Tretboote und und und. Hier hat man eine Menge zu erleben und gleichzeitig kann man sich als Erwachsener an einen der vielen Sitzplätze entspannen oder ein Bierchen im Biergarten genießen.

Im Park werden aktuell übrigens Tische vom Personal zugewiesen. So bekommt man immer einen Tisch und wird auch mal auf verstecktere Bereiche hingewiesen, an denen man einen Tisch womöglich nicht entdeckt hätte. Fanden wir gut gelöst.

Besonders erwähnen möchte ich das Drachenboot, welches so in keinem anderen Park zu finden ist. Wir hatten Glück und bekamen die letzten freien Plätze, die wegen den Maßnahmen ziemlich rar sind. Während der Fahrt über den Weiher erfährt man durch Lautsprecher die Geschichte zu dem Boot. Leider wird diese sehr leise erzählt und sobald die Mitfahrer anfangen sich zu unterhalten, versteht man nichts mehr. Wir erfuhren nur, dass das Boot bereits 1992 gebaut wurde und erst auf dem Rhein-Donau Kanal fuhr, ehe es nach Schloss Turn ging.

Hier wurde mir die Maske in der Prallen Sonne zu viel und musste auf das Gesichtsschild wechseln, was zum Glück kein Problem war. In anderen Parks sind diese leider nicht erlaubt.

Auch wenn in allen Wartebereichen und in den Attraktionen Maskenpflicht herrscht, fanden wir den Aufenthalt im Schloss Thurn sehr entspannend. Es war sehr voll, aber auf dem großen Gelände hat man trotzdem genug Platz um Abstand halten zu können. Seit Montag darf man auch ohne Onlinereservierung anreisen, da die Kapazität groß genug ist und die Leute sich auch an die Regeln halten.

Sobald die Shows wieder laufen, werden wir den Park erneut besuchen. Denn auch ohne Kinder blieben wir fast bis zum Schluss und hatten einen sehr schönen Aufenthalt. Wer Thrill sucht, wird diesen hier nicht finden. Wer aber sein inneres Kind ausleben will, dem können wir den Park nur empfehlen.