Während meines Trips in den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte ich einen längeren Aufenthalt in Dubai. Und wenn man von Dubai spricht meint man nicht nur das höchste Gebäude der Welt, sondern auch die ganz besonderen Inseln. Die Palm Jumeirah, eine ikonische Inselgruppe vor der Küste des Dubaier Stadtteils Jumeirah, liegt zwischen dem Hafen Jebel Ali und dem lebhaften Stadtzentrum von Dubai. Die 2001 begonnene und mittlerweile dicht bebaute künstliche Insel erstreckt sich über 560 Hektar und ist in drei Hauptabschnitte gegliedert: den „Stamm“ („The Trunk“), die 16 „Palmenwedel“ („The Fronds“) und den sie umgebenden „Sichelmond“ („The Crescent“). Diese architektonische Meisterleistung ist nicht nur ein Symbol für Dubais Innovation und Luxus, sondern auch ein Zeugnis des menschlichen Strebens nach beeindruckender Ingenieurskunst mitten im Meer. Auf "The Crescent" befindet sich der fast 50 Hektar große Resort- und Vergnügungskomplex Atlantis, The Palm, der unter anderem das bekannte Aquarium "The Lost Chambers" beherbergt. Dieses galt es beim meinem Besuch ausgiebig zu erkunden - und zwar VOR und HINTER den Kulissen. Neben dem normalen Aquariumsbesuch stand auch die s.g. Fish Tales Tour an. Die Fish Tales Tour wird mehrmals am Tag zu festen Zeiten angeboten und dauert etwa eine Stunde.
Mein Besuch im The Lost Chambers Aquarium und die Teilnahme an der Fish Tales Tour waren für mich eine Reise voller Staunen, Wissen und tiefgehender Eindrücke – eine Erfahrung, die mein Verständnis und meine Wertschätzung für das Leben im Meer auf ein völlig neues Level gehoben hat. Als ich die prächtigen Hallen des Aquariums betrat, wurde ich sofort von der Atmosphäre gefangen genommen. Ein Gefühl von Entdeckung und Abenteuer erfasste mich, während die antiken Säulen und in Stein gemeißelten Geschichten von Atlantis vor meinen Augen lebendig wurden. Jeder Schritt fühlte sich an, als würde ich in eine Geschichte eintauchen, die von den Fluten selbst erzählt wurde.
The Lost Chambers Aquarium: Die versunkene Welt neu erleben
Der erste Anblick des Aquariums verschlug mir den Atem. Mit einer kunstvollen Mischung aus Architektur und Design wurde das Konzept von Atlantis auf beeindruckende Weise umgesetzt. Die gläsernen Tunnel und Aussichtsfenster ermöglichten mir ein 360-Grad-Erlebnis, das es mir erlaubte, mich den majestätischen Bewohnern der Tiefsee ganz nahe zu fühlen. Ich beobachtete, wie Haie anmutig durch das kristallklare Wasser glitten, begleitet von Rochen, die fast schwerelos wirkten, während sie elegant ihre Kreise zogen. Die geschwungenen Bewegungen der Quallen und ihr sanftes Leuchten erinnerten mich an kleine, schwebende Lampen, die geheimnisvolle Pfade durch das Dunkel des Wassers beleuchteten.
Während ich weiterging, zog mich ein besonders buntes Korallenriff in seinen Bann. Unzählige Fischarten, jede mit leuchtenden Farben und einzigartigen Mustern, schossen zwischen den Korallen hin und her. Es war, als würde ich einem lebendigen Gemälde zusehen. Ein kleines, besonders neugieriges Clownfischpaar schien mich für einen Moment zu mustern, bevor es wieder in seinem Anemonenversteck verschwand. An einer anderen Stelle beobachtete ich einen imposanten Muränenkopf, der wie aus einem antiken Tresorfach hervorlugte, was das mystische Gefühl der verlorenen Stadt Atlantis nur noch verstärkte.
Atlantis: Das Geheimnis der versunkenen Superzivilisation
Im Aquarium wird die Technologie der Atlanteaner als faszinierend fortschrittlich und geheimnisvoll dargestellt. Die thematische Gestaltung der Anlage lässt die Besucher glauben, dass sie Überreste und Artefakte aus einer längst verlorenen Zivilisation von Atlantis entdecken – einer Zivilisation, die weit über das technische Wissen der modernen Menschheit hinausreichte.Diese „Atlanteaner-Technologie“ scheint in den Aquarienhallen allgegenwärtig zu sein und wird in Form von mysteriösen Maschinen und komplexen Apparaten inszeniert, die angeblich noch immer in Betrieb sind. Die Darstellungen umfassen komplexe Apparaturen, die wie uralte Energiekristalle und Generatoren aussehen und vielleicht einst für die Beleuchtung, den Wasserfluss oder sogar die Kommunikation in Atlantis genutzt wurden. In The Lost Chambers wird diese Technologie mit antiken Architekturelementen verschmolzen, wodurch sich eine Kulisse ergibt, die geheimnisvoll und gleichzeitig übernatürlich wirkt. Die Idee ist, dass die Atlanteaner das Meer und seine Energien so meisterhaft genutzt haben, dass sie nicht nur ihre Städte bauen, sondern auch das Leben unter Wasser kontrollieren konnten. Dies zieht sich als roter Faden durch das gesamte Erlebnis im Aquarium und gibt den Besuchern das Gefühl, in eine Welt von Technik und Magie einzutauchen, die aus einer anderen Zeit und Welt stammt.
Fish Tales Tour: Ein Blick hinter die Kulissen der Magie
Die Fish Tales Tour war ein Erlebnis, das mir einen exklusiven Zugang zu den Geheimnissen des Aquariums gewährte. Charles, ein erfahrener Tourguide mit einer spürbaren Leidenschaft für die Meereswelt, begrüßte uns mit einem freundlichen Lächeln und begann, uns durch die Welt hinter den Kulissen zu führen. Er erzählte uns zuerst über die Möglichkeit des Hais, sein Gebiss ständig zu erneuern und ging dazu über zu erklären, dass den Rochen hier in den Becken ihre tödliche Waffe - den Stachel - genommen wurde. Die Gefährlichkeit hatte der berühmte australische Tierfilmer und Naturschützer Steve Irwin alias "The Crocodile Hunter" 2006 mit seinem Leben bezahlt.
Er erzählte lebhaft, wie jedes Becken und jeder Abschnitt des Aquariums sorgfältig geplant und gepflegt wird, um den natürlichen Lebensräumen der Tiere so nahe wie möglich zu kommen. Dabei teilte er Geschichten über die einzelnen Meeresbewohner, die mit so viel Hingabe und Detailreichtum erzählt wurden, dass ich das Gefühl hatte, jeden von ihnen persönlich zu kennen.
Ein weiteres unvergessliches Erlebnis war das Zuschauen bei der Fütterung und sogar die Möglichkeit, die Fische selbst füttern zu dürfen. Während der Guide erklärte, wie genau die Fütterungspläne auf die jeweiligen Bedürfnisse der Tiere abgestimmt sind, wurde das Wasser auf dem Dach des Gebäudes, auf dem die Fütterung stattfand, plötzlich lebendig. Fische stoben aufgeregt umher, Haie zogen majestätisch ihre Bahnen, und selbst die Rochen kamen näher an die Wasseroberfläche, als ob sie spürten, dass etwas Besonderes im Gange war. Das leise Gluckern des Wassers und das sanfte Klappern der Futterkübel bildeten eine beruhigende, fast meditative Kulisse.
Die Technik hinter dem Wunder
Ein Teil der Fish Tales Tour, der mich besonders beeindruckte, war der Einblick in die technische Infrastruktur des Aquariums. Hier konnte ich sehen, wie das komplexe System aus Pumpen und Filtern das Wasser durchgehend sauber und in Bewegung hielt, um den Meeresbewohnern ideale Bedingungen zu bieten. Es war ein Wunderwerk der Technik, das sich hinter dicken Glasscheiben verbarg und doch den Herzschlag dieser beeindruckenden Unterwasserwelt bildete.
Der Guide erklärte, wie wichtig es ist, die genauen Wasserwerte zu überwachen, um die unterschiedlichen Arten, die aus verschiedenen Ozeanen stammen, optimal zu versorgen. Dies erfordert nicht nur präzise Maschinen, sondern auch ein Team von Wissenschaftlern und Technikern, die Tag und Nacht arbeiten, um ein stabiles Ökosystem zu gewährleisten. Die Liebe zum Detail und die hohen Standards der Pflege und Erhaltung beeindruckten mich zutiefst. Alleine um bestimmte Fischsorten zu akklimatisieren müssen sie mehr als 9 Monate in einem separaten Becken im Hintergrund beobachtet werden.
Ein Erlebnis, das Spuren hinterlässt
Als ich schließlich das Aquarium verließ, war ich erfüllt von einem Gefühl tiefer Wertschätzung für die Schönheit und Zerbrechlichkeit des Lebens unter Wasser. Der Besuch des The Lost Chambers Aquarium und die Fish Tales Tour gaben mir nicht nur die Möglichkeit, die Meeresbewohner hautnah zu erleben, sondern zeigten mir auch, wie wichtig es ist, diese faszinierende Welt zu schützen. Die Hingabe, das Wissen und die unermüdliche Arbeit des Teams hinter den Kulissen inspirierten mich und machten mir bewusst, dass es die Verbindung zwischen Mensch und Natur ist, die diese Wunder bewahren kann.
Hier findet ihr den Link zu einem ausführlichen Video mit zahlreichen Eindrücken:
Und einen kleinen Teaser gibt es auch: