Kulissenbau aus Papier und Pappe

  • So, dann wie gewünscht ein Blick in die Vitrine, noch immer ein Projekt in Arbeit ist. Der obere Regalboden muss noch etwas nach oben versetzt werden, dazu fehlt noch ein passender Hintergrund.



    Auf dem unteren Regal steht noch Material für die Basteleien (wie auch im unteren Teil des Schrankes) und das Diorama den Mädchen mit den Schwefelhölzchen, für dessen Vollendung mir derzeit noch das richtige Material fehlt.


    Deshalb ja das Zwischenprojekt der Fassade im Stil von Fata Morgana. Und da bin ich auch ein kleines Stück weiter gekommen. Ich habe eine Kuppel gebastelt...


    Und zwar komplett aus Pappe. Fünfundzwanzig Kreise unterschiedlicher Radien aus Karton und Pappe unterschiedlicher Stärke geschnitten und übereinander geschichtet. Die Kanten habe ich mit der Rückseite einer Schere geglättet, die Löcher in den Seiten der Wellpappe mit Fertigspachtelmasse versiegelt und auch den Rest der Kuppel damit eingerieben.



    Fehlt noch eine Grundierung in Schwarz (sonst leuchten die Metallicfarben nicht), eine Schicht Kupfer und dann noch eine Mischung aus Gold und Silber, um diese Nuance alter Goldfarbe zu bekommen. Drei Tage Arbeit.

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    Erst einmal vielen Dank, dass Du dich dazu überreden hast lassen, ein Foto davon zu machen. Natürlich stimmt was Du sagst, dass da nichts bei ist, was wir nicht bereits als Einzelobjekte kennen. Aber nun gibt es ein Gesamtbild, aus dem Du uns bisher Puzzleteil für Puzzleteil hast teilhaben lassen. Dieses Gesamtbild wirkt noch einmal anders, da hier alle Komponenten ineinander greifen.


    Bzgl. der Kuppel: warum hast Du diesen Weg der 25 Scheiben gewählt? Welche andere Varianten hattest Du noch im Kopf?

  • Meine erste Idee war eine Rippenstruktur aus Pappe mit einem Überzug aus Papier und Tapetenkleister. Das wäre aber keine gleichmäßig runde Kuppel gewesen. Dann hatte ich überlegt, die Kuppel als Hohlschale aus Papier und Kleister über einen Ballon zu modellieren. Allerdings hatte ich keinen hier, hätte auch bei der Größe schon Schwierigkeiten, da ein normaler Luftballon zu groß, eine Wasserbombe allerdings zu klein gewesen wäre.


    Ich muss sagen, dass ich ein von Natur aus extrem geometrisch denkender Mensch bin. Lässt sich etwas in klare geometrische Formen zerlegen, kann ich es problemlos nachvollziehen und rekonstruieren. Eine Kuppel ist im Grunde genommen ein Halbellipsoid, eine Rotationsfigur, das bedeutet, dass ihre Oberfläche in gleicher Höhe von der Basis aus gesehen aus vielen Punkten in exakt gleicher Entfernung zur zentralen Rotationsachse liegt.


    Einfacher ausgedrückt: alle Punkte gleicher Höhe liegen auf einer Kreisbahn, deren Mittelpunkt die Rotationsachse ist. Demnach kann man den Ellipsoid in Scheiben unterschiedlichen Durchmessers zerlegen. Mein Gehirn hat dabei einige der hier genannten Zwischenschritte übersprungen, aber ist zum gleichen Ergebnis gekommen, das ich dann auch einfach so umgesetzt habe.


    Jetzt nochmal so gelesen klingt das deutlich komplizierter, als es wirklich war und ja, so gesehen macht mir mein Gehirn auch manchmal ein bisschen Angst. :drama: Aber so ticke ich nunmal. Ich mag es kompliziert, geometrisch und logisch nachvollziehbar.


    Edit: ich mach dann auch mal ein Foto vom Endzustand der Vitrine. Aktuell steht ja einfach wild alles durcheinander.

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    Das wird mich dann natürlich auch sehr freuen.

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    Und: Frohe Pfingsten natürlich!

  • Und weiter geht es mit ein paar kleinen Fortschritten. Viel ist es nicht, weil ich leider einen Teil gebaut habe, der am Ende nicht in den Maßstab passte. Stunden Arbeit umsonst quasi.





    Es fehlt noch eine Kuppel und vielleicht auch noch ein Aufbau auf dem Turm, bin noch unsicher, wie viele Details ich da einbauen will...

    • Offizieller Beitrag

    Die Hölzer vom Balkon sehen aus wie die Eisstiele. Wenn ich mal hochrechne, wie viel Eis Du für das Modell essen musst ....:lol:

  • Da bist du aber in einem völlig falschen Maßstab unterwegs, wenn das Eisstiele wären, dann wäre die Anlage gigantisch groß. Ehrlich gesagt habe ich auch nie Eisstiele zuhause, wenn dann Zungespatel (noch breiter) und wie oben zu sehen Kaffeerührstäbchen aus Holz. Davon hab ich vor ein paar Jahren mal ein kleines Kartönchen bestellt, Inhalt: 5.000 Stück. Damit habe ich zum Beispiel alle Türen in den bisherigen Dioramen gebaut und auch einige der Gebäude verkleidet.


    Für diesen Holzerker hab ich davon gerade mal 6 Stück verwendet. So ein kleiner Karton reicht wirklich ewig. Außerdem nutze ich noch Schaschlikspieße aus Holz (die aus Bambus sollte man meiden) und natürlich Zuckerwattestangen. Auch die sind tatsächlich in überschaubaren Mengen zu einem halbwegs annehmbaren Preis. Das restliche Material ist Buchbinderpappe mit 1,5 mm Stärke und einer Grammatur von mindestens 945 g/m², das sorgt für die nötige Stabilität. Sonst allerdings ist alles andere aus dem Altpapier oder dem Gelben Sack. Das Gitter zum Beispiel ist aus 1,5 mm breiten Streifen einer Maskenverpackung.