Huhu, dann melde ich mich auch hier! Als ersten Beitrag in diesem Forum möchte ich meinen Gardaland-Bericht posten, der in einem anderen Forum bereits existiert. Vorstellung, etc. von mir werden die nächsten Tage noch folgen.

Da der Bericht über 10 000 Zeichen und mehr als 20 Dateinanhänge hat, gibt es eben mehrere Teile.

Teil 1:
Am 17.06. diesen Jahres ging es für meine Schwester und mich in das italienische "Gardaland", das mit 2,7 Millionen Besuchern zu den meistbesuchten Freizeitparks Europas zählt.Um 9:45 Uhr, eine Viertelstunde vor Parköffnung, erreichten wir den Parkplatz, der überraschend leer zu sein schien.

An einem wunderschönen Shop, in den ich leider gar nicht hereingeschaut habe,...

... und einem grünen anstatt weißen Herbie vorbei...

... ging es direkt zum Eingangsbereich des Parks.

Der erste Eindruck war sehr gut, mir gefällt der Brunnen mit der Figur des Parkmaskottchen, Prezzemolo (Auf Deutsch übrigens Petersilie) genannt, inmitten des Platzes und die ganzen Wasserfälle im Bereich sind auch schön anzusehen.

Ich weiß, mein Gesichtsausdruck ist bescheuert, aber ich wollte es euch trotzdem nicht vorenthalten, damit ihr auch mal einen äußerlichen Eindruck von mir habt.

Meine Schwester muss gleich aus allen möglichen Perspektiven knipsen, da darf ein Bild meiner Rückseite natürlich nicht fehlen.

Nach einem kleinen Tänzchen des Gardaland-Maskottchens Prezzemolo und seinen Freunden öffneten sich die Tore.

Nun hieß es erst einmal 30 Minuten hin- und hergeschubst werden, bis man die Drehkreuze endlich hinter sich lassen konnte. Meiner Meinung nach müsste ein größerer Eingang hin, ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie es dort an vollen Tagen aussieht.

Nun gut, endlich im Park ging es erst einmal zum vermeintlichen Highlight: Raptor, welcher 2011 als erster Wing Coaster eröffnet wurde. Ein Blick auf die Wartezeitentafel: 1 Minute. Wer's glaubt! Trotz der wohl falsch angegeben Wartezeiten betraten wir den Wartebereich, und tatsächlich konnten wir in den nächsten Zug einsteigen!

Raptor: Da gutes Theming mir bei Attraktionen besonders wichtig ist, kann Raptor ordentlich punkten: Im ganzen Bereich gibt es viele tolle Themingelemente. Einzig die Zickzack-Queue konnte mir nicht gefallen. Zur Fahrt: Allgemein ist Raptor recht spaßig, zur Laufruhe muss ich wohl nichts sagen, aber dennoch fehlte mir ein wenig mehr Dynamik und Thrill. Die Near Miss-Elemente habe ich zwar wahrgenommen, aber erschreckt wurde ich von ihnen kaum. Die Westen sind mir sehr negativ aufgefallen, besonders nach der Einfahrt in die Schlussbremse drückten sie stark. Trotzdem schafft es der Raubvogel auf Platz 3 meiner Lieblings-Achterbahnen (Platz 2: Wodan, Platz 1: Black Mamba).

Weitere Bilder meines ersten Wing Coasters:

Über den Airtime-Hill...

Teil 2:

... in die Helix...

... und anschließend überkooooopf!

Als nächstes ging es in den Westernbereich, wo wir etwa 15 Minuten auf die Öffnung des alten Parkbereichs warteten, nebenan die Baustelle des neuen Dive Coasters. Von der Westernstadt habe ich bedauernswerterweise nur dieses Bild, welches mehr schlecht als recht ist. Die Stimmung in dem Bereich ist aber wirklich toll.

Als der alte Parkbereich dann geöffnet wurde, eilten wir schnurstracks zu Sequoia Adventure, da wir glaubten, es würde dort schnell größere Wartezeiten geben. Doch wir waren die allerersten Parkgäste an diesem Tag auf der Bahn und konnten direkt einsteigen.

Sequoia Adventure: Was soll ich sagen? Sehr sehr skurriles Teil. Der Lift ist sehr schnell, die Fahrt ebenfalls: kaum ist man oben, schon ist man wieder unten. Der eigentliche "Achterbahn-Teil", wenn man es so nennen darf, ist sehr - nun ja - gewöhnungsbedürftig, die langsamen Überkopffahrten sind nicht ganz meins, zum Glück war ich so braun, dass meine Gesichtsfarbe nicht rot wie eine Tomate wurde, die meiner Schwester aber schon. Man sollte es definitiv erlebt haben, nochmal brauche ich das aber nicht.

Im Laufe des Tages hatte sie mit zwanzig Minuten die höchste Wartezeit.

Direkt neben dem Ausgang von Sequoia Adventure ist der Eingang der Magic Mountain-Achterbahn, die natürlich auch gefahren werden wollte.

Magic Mountain: Der Name “Fanta-Achterbahn” macht ihr wirklich alle Ehre. Einige Stützen sind mit Cola- und Fanta-Werbung zugeklebt und auch das Dach im Wartebereich ist voll damit. Zur Fahrt: Bei meinen ersten zwei Fahrten fuhr sie doch ziemlich ruhig, das hatte ich doch um einiges unsanfter erwartet. Die Fahrt erschien mir recht kurz und intensiv ist sie auch nicht, dennoch hat sie ziemlich viel Spaß gemacht und die Aussicht von oben auf den Gardasee ist recht schön. Theming gibt es leider kaum.

Dort wurde mit der Werbung (etwas) übertrieben!

Nun war es Zeit für Ramses:

Der Eingang der Attraktion sieht schon sehr vielversprechend aus, die Erwartungen für die Fahrt stiegen damit schon einmal immens. Die erste Fahrt war für mich jedoch eine herbe Enttäuschung: Gleich nach dem Platz nehmen musste ich feststellen, dass meine Pistole leider nicht funktionierte. Darum beschloss ich eben, das Theming zu bestaunen, wie ich es auch oft auf Abenteuer Atlantis im ep mache. Die Gestaltung von Ramses ist recht schön und allgemein ist es ein toller interaktiver Dark Ride. Als wir in der Szene mit der Schlange in der Grabkammer waren, blieben wir plötzlich stehen, es gab eine kurze Durchsage, von der man aufgrund der lauten Musik kein Wort verstand und so standen wir dort erst einmal zehn Minuten. Die anderen Fahrgäste hat das doch ziemlich erfreut, so konnten sie nämlich einige weitere Punkte erzielen. Für mich jedoch war es schrecklich, die laute Musik ging mir doch sehr auf die Nerven. Ich war froh, endlich wieder draußen zu sein.

Nach der Ernüchterung mein absolutes Highlight im Park: I Corsari. Dies ist ein unterirdischer Dark Ride im wunderschönen Piraten-Bereich. Hier ein paar Impressionen:

Teil 3:

I Corsari: Zwar hat I Corsari nur wenige Animatronics und bei weitem auch nicht so viele Details wie Piraten in Batavia, dennoch bietet die Bahn eine unglaublich tolle Atmosphäre, die mich umgehauen hat. Besonders gut hat mir die “Unterwasser-Fahrt” am Ende gefallen, wo es sogar einen Papageien gibt, der die Gabe besitzt, Unterwasser sprechen zu können. Und Ruhe hatte ich vor meiner Schwester auch, die diese Fahrt für ein Nickerchen nutzte.^^

Anschließend gingen wir auf die nicht weit entfernte Wildwasserbahn, wo ich versäumt habe Fotos zu schießen. Naja, man möge es mir verzeihen.^^
Colorado Boat: Dies ist ein typischer Log Flume ohne besondere Gestaltung und ohne hohen Nässegrad, nichts besonderes. Da gefällt mir u.a. die Tiroler Wildwasserbahn im Europapark doch vielmehr.

Dann war es 12 Uhr und auch der letzte Parkbereich öffnete. Dieser war der mit Abstand hässlichste im Park, sogar Assoziationen mit dem Skyline Park kamen auf. In diesem Bereich sind wir einen furchtbar schmerzhaften Top Spin, die Ortobruco Tour (eine Achterbahn, die beinahe ausschließlich aus Lifts besteht), und ein in die Jahre gekommener Peter Pan mit recht kurzer Fahrzeit gefahren.

Schnell ging es wieder in den neuen Parkbereich, durch die Westernstadt, hoch zu...

Der Anblick in dem Bereich oben ist doch recht komisch: Hinter einem ist eine Flying Island mit Science-Fiction - meine ich - Gestaltung, rechts ist ein Dschungelbereich, links erstreckt sich ein beschneites Felsmassiv und vor einem ist ein unthematisierter SLC, zu dem ich später noch kommen werde.

Jetzt erst einmal der Mine Train Coaster desselben Herstellers, Mammut: Die Gestaltung des Bereichs hat mir bis auf das Innere der Station gut gefallen, ich mag einfach solche Felsmassive. Es war jedoch schon seltsam, sich in einer schneebedeckten Landschaft bei fast 30 Grad Celsius zu befinden. Die Fahrt ist sehr familienfreundlich gehalten, bei weitem nicht so wild wie Colorado Adventure im PHL, aber dennoch sehr sehr spaßig, trotz des Standardlayouts, abgesehen vom dritten Streckenabschnitt, den ich am rasantesten in Erinnerung habe. Die Standardlayouts von Vekoma scheinen den Gardaland-Geschäftsführern zu gefallen.

Dann war der SLC "Blue Raptor" an der Reihe:

Eigentlich würde eine einzige Interjektion als Urteil genügen: Aua! Der Wartebereich ist Horror: Zick-Zack ohne vermeintliches Ende. Dort möchte ich nicht an vollen Tagen warten. Wenn man auf der Suche nach Themingelementen ist, so wird man bis auf einen Flieger auf dem Stationsdach nicht fündig. Die Fahrt an sich ist sehr unangenehm, zum Glück habe ich meiner Schwester noch in letzter Minute gesagt, sie solle doch lieber die Ohrringe ausziehen. Man wird während der Fahrt von links nach rechts gegen die Schulterbügel geschmissen, die Vibrationen sind sehr stark. Beinahe alle Fahrgäste sind mit roten Ohren ausgestiegen. Gerne noch einmal würde ich die Bahn nicht noch einmal fahren, daher blieb es bei einem Mal.

Direkt nebenan sind die Jungle Rapids, sodass wir diese gleich fuhren. Der asiatische Dschungelbereich ist wirklich wunderschön:

Teil 4:

Ich habe mich ja sowas von in den Anblick verliebt.

Jungle Rapids: Wie schon geschrieben, der Bereich ist wunderschön, nur vom Innenpart im Vulkan war ich etwas enttäuscht, da es dort kaum etwas zu sehen gibt. Die Fahrt ist teilweise recht nass, besonders wenn bei dem Strudel genau in dem Moment, in dem man daran vorbei fährt, eine Wasserfontäne hochgeht und einen bis auf die Unterwäsche nass macht. Mit Jungle Rapids habe ich meine absolute Lieblings-Wasserbahn gefunden.

Da es nun frischer wurde und es zu winden begann, gingen wir auf die nächste Wasserbahn, um noch nässer zu werden.^^

Fuga da Atlantide: Die Fahrt an sich ist schön lang, die zweite Abfahrt etwas nässer. Die Queue-Line ist ebenfalls grauenvoll, aber ich musste dort ja auch nicht anstehen. Die Sitzplätze sind aus Plastik, ich habe mich etwas wie in der Straßenbahn gefühlt. Mein Sitz hatte einen Bruch, sodass ich mir bei einer Abfahrt leicht weh getan habe. Trotzdem kein Vergleich zu den Schmerzen nach Blue Tornado.

Nach Fuga da Atlantide sind wir alle geplanten Attraktionen gefahren, also sind wir kurz in den Kinderbereich, der wirklich wunderschön...

...kitschig ist.

Wir entdeckten eine kleine Traktor-Bahn, die von außen so trashig aussah, dass zumindest ich auf eine Fahrt nicht verzichten konnte. Die Mitarbeiterin starrte uns entsetzt an, als sie sah, dass sich zwei Personen jugendlichen Alters wirklich für solch eine Kinderattraktion anstellten. Ich habe meine Kamera gezückt und einiges von der Fahrt auf "Doremifarm" festgehalten. Bitte sehr:

Selbstverständlich habe ich unglaublich schief mitgesungen.

Teil 5:

Sind sie nicht süß?

Doremifarm: Grandiose Bahn für Kinder bzw. Kindgebliebene. Sollte man unbedingt fahren, sofern man dafür genug Zeit hat.

Anschließend ging es ins Magic House, welches sich im großen Baum in der Mitte des Kinderbereichs befindet: Leider bin ich der italienischen Sprache nicht mächtig, habe bei der Pre-Show trotz höchster Konzentration und meinen lateinischen Sprachkenntnissen nichts verstanden. Die Fahrt ist schön lang, aber mein Favorit bleibt weiterhin Fluch der Kassandra. (Dürfte sich aber bald durch meinen Efteling-Besuch ändern.)

Nun war es etwa 13:30 Uhr und es wurden einige Wiederholungsfahrten gemacht, unter anderem zwei weitere auf Magic Mountain, vier auf Raptor, und auf vielen weiteren Bahnen eine, bis auf Blue Tornado, Ortobruco Tour, Sequoia Adventure und Fuga da Atlantide.

Als Hunger aufkam, entschieden wir uns für einen kleinen Snack unter der Station der Monorail, wobei die Entscheidung aufgrund des ganzen blöden Fast Foods im Park sehr schwer fiel.
Ich habe ein Tricolore gegessen, darauf war etwas Käse, ein sehr altaussehendes Salatblatt und Tomaten. Geschmacklich war es okay, der Preis mit 4,50€ ebenso.

Gegen Abend waren wir noch, wie ihr wohl schon anhand der Luftbilder gemerkt habt, auf der Flying Island. War sehr schön, der Blick über den Park und den Gardasee ist genial!

Space Vertigo hatte, wie ihr wohl wisst, durch den Bau des Dive Coasters geschlossen. Schade!

Gegen...

... genau, 18 Uhr ging es aus dem Park.

Noch ein letztes Mal Prezzemolo zuwinken! Ich werde dich vermissen!

Fazit zum Gardaland: Meiner Meinung nach ist das Gardaland ein schöner Park mit toll gestalteten Attraktionen, wenn man den alten Bereich außen vorlässt, der hoffentlich bald abgerissen wird. Dennoch finde ich, dass dem Park noch einige Hauptattraktionen fehlen, da wir nach 3 1/2 Stunden schon alles gefahren sind, was selbstverständlich auch an den geringen Wartezeiten lag. So sollte es meines Erachtens in Zukunft auch eine weitere Achterbahn ohne Inversionen geben, da Besucher, die Thrill suchen, aber vor Überkopffahrten Angst haben, keine Auswahl haben.

Nun bin ich am Ende meines Berichtes angelangt, es hat mir sehr viel Spaß gemacht ihn zu schreiben und hoffe, dass es euch beim Lesen wenigstens annähernd ebenso erging.

Ein sehr schöner Bericht, der alles im Park zeigt und vorallem die vielen Bilder sind klasse. Gerne mehr solcher Berichte.

Danke für den coolen Bericht