Wenn man so über die Berichte der letzten Jahre hinweg mal etwas genauer hinsieht, dann kann man auf die Idee kommen, dass wir immer dümmer werden. Zu dumm für Freizeitparks.
Und sobald diese dann (oft nicht einmal aus eigenem Antrieb, sondern durch Auflagen staatlicher Stellen) neue Sicherheitsregeln einführen, oder sie zum ersten Mal für die Öffentlichkeit sichtbar umsetzen, regt sich ein ungebremstes Aufbrausen tiefer Entrüstung.
Was? Wenn man im Falle eines Unfalls die Sicherheitsdurchsagen nicht hören kann, darf man die Attraktion nicht benutzen? Wenn man die Wagen des Darkride nicht eigenständig verlassen kann, falls es zu einem Notfall kommt, soll man draußen bleiben?
Wie kann man nur?! Menschen ausschließen, nur, weil sie mit einem Handicap leben? Dass es dabei darum geht, den Besuch in einem Freizeitpark für alle so sicher wie möglich zu machen geht dann schon mal im Shitstorm unter.
Dabei ist es scheinbar für einige Besucher noch nicht sicher genug. Viele scheinen nämlich inzwischen mit einem unbeachteten Handicap zu leben: fehlender Menschenverstand. Unser Leben ist so sicher geworden, dass wir Regeln für unnötig halten und uns über sie hinwegsetzen.
Wie gefährlich das sein kann, sieht man zum Beispiel an den zunehmenden Unfällen auf diversen Rafting-Anlagen. Zuletzt erst vorgestern in Walibi Belgium, wo ein kleines Mädchen gegen alle Sicherheitshinweise lieber stehend fahren wollte als eventuell nass zu werden.
Nur die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter hat schlimmeres verhindert. Sie konnten die Anlage sofort abschalten, die Strömung stoppen und das Mädchen mit ein paar blauen Flecken und einem gehörigen Schrecken an Land holen.
Es sind aber nicht nur Kinder, die diese Gefahr aufgrund ihres Alters vielleicht nicht abschätzen können (was die Notwendigkeit von Regeln und deren Einhaltung also erst recht sinnvoll macht), oft genug sind es Erwachsene, die sich absolut unverantwortlich verhalten.
Jetzt könnte man es da vielleicht auch mit Darwin halten, sozusagen natürliche Auslese... wer zu dumm für Freizeitpark ist, der geht halt drauf. Oder aber wir akzeptieren, dass immer mehr Regeln, Bestimmungen, Gurte und Sicherheitsbügel nötig sind, um uns vor unserer eigenen Dummheit zu schützen.
Und da wir - zum Glück - nicht alle gleich dumm sind, kommt es eben manchmal vor, dass man ganz persönlich eine Regel für unnötig hart hält. Dann sollte man sich vor Augen halten, dass genau diese Regel für einen anderen sehr wohl notwendig ist.