Spinning Barrels - tödlicher Unfall am 15.08.2014

  • Heute ist ein Artikel in der Kölnischen Rundschau veröffentlicht worden.



    Unglück in Haßloch Elfjährige stirbt im Holiday Park"> – Angeklagte bestreiten Schuld




    Neustadt/Weinstraße -


    Sie sollen im Holiday Park"> im pfälzischen Haßloch nicht gut genug auf ein Fahrgeschäft geachtet und damit den Tod eines Mädchens verschuldet haben - seit Dienstag stehen deshalb drei Männer vor dem Amtsgericht in Neustadt/Weinstraße. Bei Prozessbeginn wiesen die Männer - ein aktiver Mitarbeiter des Parks und zwei ehemalige Kräfte - den Vorwurf zurück. „Ich kann mir selbst nicht erklären, wie es dazu kam“, sagte ein 41 Jahre alter Angeklagter, der die Abteilung Parkbetrieb leitet, über den Unfall.


    Das elfjährige Mädchen aus Kelsterbach in Hessen war am 15. August 2014 in dem Fahrgeschäft „Spinning Barrels“ gestürzt und mehrmals überrollt worden. Es starb kurze Zeit später. Laut Anklage war sie über eine Tür in das Fahrgeschäft gelangt, die zu diesem Zeitpunkt bereits hätte geschlossen sein sollen. Die sichtlich mitgenommenen Eltern des Kindes treten im Prozess als Nebenkläger auf.


    Der damalige Bediener der Anlage - ein 22 Jahre alter Student - bestritt über seinen Anwalt den Vorwurf, dass er vor Fahrtbeginn die Tür zum Fahrgeschäft offengelassen habe. Der 30-Jährige, der ihn eingewiesen und dabei einen wichtigen Hinweis versäumt haben soll, ließ über seinen Verteidiger erklären, er bestreite, „selbst schuldhaft gehandelt zu haben“. Für den Prozess sind noch weitere Tage sowie ein Ortstermin anberaumt. (dpa)


    Quelle: Kölnische Rundschau

  • Meine Güte, da soll sich jetzt noch jemand erinnern was vor fast 2 Jahren passiert ist?
    Ich weiß ja heute nicht mal mehr genau was ich vor einer Woche gemacht habe :(


    Klar ist das alles tragisch, aber ich denke das wird nie ganz geklärt werden.

  • Wem ist denn bitte damit geholfen einen Schuldigen zu erküren? - Dadurch wird das Kind auch nicht wieder lebendig.


    Für mich hört sich das sehr nach einem Unfall an, es gehören vermutlich also mehrere Umstände dazu.


    Vielleicht ...

    • ...hat der Mitarbeiter die Tür nicht abgeschlossen.
    • ...die Verriegelung der Tür versagt.
    • ...haben die Eltern nicht ausreichend auf ihr Kind geachtet.
    • ...wurde das Kind nicht ausreichend auf Gefahrensituationen hingewiesen.

    Worum wird denn geklagt?
    Strafzahlungen (für welche Kosten?)
    Haftstrafe (der entsprechende Mitarbeiter wird wohl selber so schnell nicht mehr am Steuerpult stehen wollen)

    • Offizieller Beitrag

    Was noch interessant ist , wir wissen jetzt warum die immer noch nicht abgebaut sind sondern es wurde wohl verboten etwas zu ändern da ja noch eine Begehung ansteht.


    Habe mich schon Paar mal gefragt warum sie es nicht alles ersetzen um kein Aufsehen mehr zu machen

    Mit freundlichen Grüßen aus der Welt der Freizeitparks,

    Best regards from the world of amusement parks,


    Marco


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  • Seltsames Urteil, wie ich finde. Aber da muss sich jeder selber seine Gedanken drum machen.


    Und noch wichtiger wäre es, wenn durch ausreichende Sicherheitsmaßnahmen und gut geschultes Personal auch in Zukunft bei anderen Fahrgeschäften im Holidaypark so etwas nie wieder passiert.

  • Wir haben hier in Deutschland die höchsten Sicherheitsbestimmungen der Welt. Alles technisch und menschlich Machbare wird getan, um unser Leben sicher zu machen. Manchmal denke ich aber, dass es auch übertrieben wird. Vielleicht nimmt uns dieses Gefühl, dass sich andere um unsere Sicherheit kümmern ein bisschen unsere Eigenverantwortung ab. Es kann ja nichts passieren, warum also auf meine Kinder aufpassen, es ist ja alles sicher, warum sich Gedanken machen? Wenn man mal in anderen Ländern eine Kirmes besucht und sich die Fahrgeschäfte dort ansieht... zum Teil einfach auf einem Trailer aufgebaut und mit einfachen Absperrgittern umstellt, wie sie bei uns auf Strassenfesten und Demos zu finden sind, Sicherheitsbügel sind optionale Ausstattung und nicht in allen Chaisen wirklich einsatzfähig...


    Ich kann mich an eine Situation im Urlaub erinnern, wo ich dachte, das sei in Deutschland niemals möglich: auf Städtetour in Portugal sind wir auf einer Stadtmauer gewesen, die auf der zur Stadt gerichteten Seite einfach mal keine Geländer hatte. Da ging es stellenweise 10 oder 12 Meter in die Tiefe. Kein Mensch hat sich da Gedanken gemacht, Familien mit Kindern waren da genauso unterwegs wie wir. Alles kein Problem, denn scheinbar wissen die Portugiesen im Gegensatz zu den Deutschen auch ohne Warnschilder und Geländer, dass man eben nicht zu nah an die Kante treten darf. So ein Weg, zumal für Besucher frei zugänglich, wäre in Deutschland mit einem Geländer versehen, das auch noch eine gewisse Höhe hätte, damit niemand aus versehen drüber stürzen kann.


    Auch im Alltag sehe ich immer wieder, wie blind wir manchmal für Gefahren geworden sind, weil wir einfach von kleinauf daran gewöhnt sind, dass andere die Gefahren aus dem Weg räumen, oder zumindest vorschriftsmäßig umzäunen, damit wir uns keine Gedanken machen müssen. Wenn jemand ein Fahrgeschäft nutzt und nachdem der Ride-OP die Verriegelung bereits kontrolliert hat entscheidet, dass man doch lieber woanders sitzen möchte und die verriegelung wieder löst um die Chaise zu verlassen (so war es zumindest in einigen der Zeugenaussagen zu Beginn des Verfahrens zu lesen), dann kann ich das Urteil nachvollziehen. Der Ride-OP hat nicht mit der Dummheit der Menschen gerechnet und hat nicht noch einmal kontrolliert, ob alle ihren Platz behalten auch behalten haben, während der zurück zum Steuerpult gegangen ist. Das ist dann aber auch nur ein Teil der Schuld an dem Unfall. Die finde ich mit der Geldstrafe angemessen abgegolten.


    Das Verhalten der Aufsichtsperson, in diesem Fall wohl der Mutter, kann ich einfach nicht nachvollziehen. Und so leid es mir um das Mädchen tut, dass bei dem Unfall ums Leben gekommen ist, so muss ich doch sagen, dass hier eigene... ich will nicht sagen Dummheit... sagen wir mal Abgabe jeglicher Eigenverantwortung eine große Rolle gespielt hat. Da fehlte einfach ein gesunder Respekt vor den Gefahren, die sich bewegende Maschinen nun einmal mit sich bringen. Alles hier ist so schön sicher, dass wir uns um eventuelle Risiken einfach keine Gedanken machen müssen. Diese Sicherungen funktionieren aber nur so weit, wie wir uns an die Regeln halten. Ist die Verriegelung geschlossen, dann haben wir diese eben nicht selbständig zu öffnen. Wenn ich das tue, muss ich mir des Risikos bewusst sein, das ich damit eingehe. Ob ein elfjähriges Kind das schon in vollem Umfang kann, muss ich bezweifeln, die Eltern hätten das allerdings wissen müssen.

  • So lange niemand den Unfallbericht im Wortlaut kennt, halte ich mich mit einem Urteil zurück. Ich kenne nur Vermutungen über den Ablauf.
    Fakt ist aber, dass das Fahrgeschäft gestartet wurde, obwohl sich Personen im Gefahrenbereich aufhielten. Wie diese dort hin kamen, spielt zunächst einmal keine Rolle. Egal, ob diese über die Absperrung, trotz Absperrung hinein gekommen sind, oder sich bereits auf dem Karussell befanden. In keinem Fall hätte das Fahrgeschäft gestartet werden dürfen, wenn nicht alle Personen in den Chaisen sind und die Bügel kontrolliert sind.
    Es stellt sich die Fragen, ob der Ride-Op die Bügel nicht kontrolliert hat, oder ob diese nachträglich noch geöffnet wurden. Im ersten Fall liegt die Schuld beim Op, im zweiten Fall beim Park oder den Geschädigten.
    Auch in dem Fall, dass das Karussell bereits startet, und dann erst die Personen unter Umgehung der Absperrung in den Gefahrenbereich hinein gelangen, trifft die Geschädigten eine Schuld.


    Dazu kommt, dass auch die Bauart des Fahrgeschäftes den Unfall begünstigt, oder zumindest die Schwere der Folgen verursacht hat, denn das Fahrgeschäft hat nicht, wie die ähnlichen Breakdancer von Huss eine durchgehende Drehplattform sondern nur einzelne Teller mit den Chaisen. Ich stelle die Behauptung auf, dass das auf einem Huss nicht so tragisch ausgegangen wäre. Denn das Kind ist UNTER den Teller geraten. Auf einem Huss wäre es vielleicht höchstens von der Plattform geschleudert worden. Vielleicht...


    Wie gesagt, ich kenne den Unfallhergang nicht. Und wohl auch die meisten Anderen nicht.


    Aber in einem Punkt gebe ich dir Recht, @ursinho76, zu viel Sicherheit macht die Leute Blind vor Gefahren, und nicht gegen jede Dummheit kann man sich absichern.