Stoomcarrousel

  • Kaum zu Glauben, aber hier wartet ein echtes Stück Geschichte darauf, entdeckt und ausprobiert zu werden.Das Dampfkarussell dreht seit über 60 Jahren seine Runden in Efteling, insgesamt aber bereitet es seit 1895

    seinen Fahrgästen Freude.Das sind über 120 Jahre!

    Generationen von Kindern - und Erwachsenen - hatten schon das Vergnügen einer Fahrt auf diesem fantastisch gepflegten Schmuckstück vor viktorianischer

    Kulisse.

    Eine echte Zeitreise!



    Hinweise

    Größenbeschränkung > 1,00m nur in Begleitung
    Altersbeschränkung -
    Handicap geeignet
    JA - Rollstuhl muss selbstständig verlassen werden
    Publikum OOO
    Geöffnet Sommer/Winter


    Wichtige Daten

    Typ Salonkarussell
    Hersteller Henrik Janvier
    Eröffnung 11. Mai 1956
    Antriebsart Motoren
    Fahrzeit 2:30 min
    Thematisierung/Themenbereich Nostalgie/Marerijk
    Indoor/Outdoor Indoor
    Besonderheiten  - erbaut 1895 - ursprünglich mit Dampf angetrieben
    - lange vor dem Ankauf durch Efteling auf Elektroantrieb umgebaut


  • Kurenai

    Hat den Titel des Themas von „Stoomcarrousel - Dampfkarussell“ zu „Stoomcarrousel“ geändert.
  • Die Geschichte des Dampfkarussells ist noch bewegter und tiefschichtiger als man denkt. Schon sein Aufbau ist außergewöhnlich, denn die verschiedenen Figuren und Fahrzeuge stehen nicht auf einer Scheibe oder einem Ring, vielmehr besteht die Konstruktion aus 12 je vierrädrigen Wagen, die durchzwischen ihnen liegende Treppensegmente zu einem Kreis zusammengefügt werden.


    Jeder Wagen trägt entweder drei Reittiere, oder eine Kutsche. Jeder der vier Kutschen folgen zwei Wagen mit je drei Pferden, bzw. zwei Pferden und einem Schwein, auf dessen Schinken ein Clown sitzt. Insgesamt gibt es 22 Pferde und 2 Ferkel. Die Fahrt sollte man auf jeden Fall einmal mitgemacht haben und dabei die Musik der antiken Gavioli-Orgel (eine von weltweit nur 5 noch existierenden Exemplaren) und die Atmosphäre des Salonkarussells mit seinen herrlichen Gemälden genießen.


    In den Park kam es, weil Anton Pieck als Kind damit gefahren war und er dieses letzte in den Niederlanden existierende Dampfkarussell bewahren wollte. Das Zelt und auch die Fassade stammen ursprünglich von einem reisenden Kino. So setzt sich auch der Rest des Karussells aus unterschiedlichsten Gruppen von Einzelanfertigungen zusammen und wandelte sich im Laufe der Zeit. So stammen die Schweine zum Beispiel aus Neustadt und die Pferde aus einer Werkstatt bei Dresden,die Kutschen aber aus Gent. Dampfkarussells gab es damals nicht fertig aus dem Katalog zu kaufen. So wie es heute in Efteling steht, wurde es zwischen 1895 und 1915 zusammengestellt.

  • Ein Dampfkarussell ist es ja schon lange nicht mehr. Das wurde doch sogar schon vor dem Kauf von Efteling auf Strom umgebaut oder verwechsel ich das jetzt mit einem der anderen Karusselle?


    Jedenfalls ist es mein absolutes Lieblingskarussell aus allen Freizeitparks und wir fahren täglich mindestens einmal damit, wenn nicht sogar noch öfters. Auf dem Ferkel kann man auch richtig gut falsch rum sitzen. Einer der Mitarbeiter legte sich sogar mal rückwärts drauf. Sah richtig bequem aus!

  • Die Dampfmaschine ist tatsächlich nur noch Ausstellungsobjekt, hat aber das Fahrgeschäft bis 1944 angetrieben. In dem Jahr ging sie auf der Kirmes in Drunen kaputt und wurde durch einen elektrischen Antrieb ersetzt. Janvier, der ursprüngliche Besitzer des Karussells, hatte die Maschine 1895 gebraucht gekauft, nachdem das Fahrgeschäft, für das sie von Konings Machinebouw in Swalmen gebaut worden war in Flammen aufgegangen war.


    Je mehr man sich mit der Geschichte der Attraktion auseinandersetzt, umso spannender wird sie eigentlich.

  • Weiß man denn noch welches Fahrgeschäft es war, welches in Flammen aufging? Ist eh schon faszinierend genug, dass die Geschichte der Dampfmaschine selbst noch bekannt ist, immerhin ist es weit über 100 Jahre her und damals schafften es solche Geschichten vermutlich nicht mal in die großen Zeitungen.

  • Insgesamt hat sich doch einiges sogar noch nach dem Ankauf durch Efteling verändert. So wurden die Bilder von Anton Pieck neu gestaltet und das ganze Konstrukt nach seinen Vorstellungen überarbeitet und alle über Jahrzehnte zusammengetragenen Teile zu einem harmonischen Ganzen gefügt.


    Später kamen dann noch die Erweiterungen rechts und links durch das Wasserorgelfoyer und das Viktorianische Theater. Letzteres ist derzeit als wohl schickster Supermarkt der Welt in Nutzung und bei den schweren Regenfällen vor wenigen Wochen konnte man sich im leergeräumten Wasserorgelfoyer unterstellen. Bis vor kurzem diente es noch als Lager und Fernsehstudio für Produktionen von Efteling Media.


    Beide Anbauten fügen sich perfekt in die Fassade des Carousselpaleis ein, so als seien sie schon immer Teil davon gewesen. Ähnlich ist es mit der Dioramahalle, die ihr Leben als überdachte Rollschuhbahn begann und fast die Heimat der Indische Waterlelies geworden wäre.


    Ein Anbau, den man als Besucher eigentlich nie zu sehen bekommt, ist die Mitarbeiterkantine samt Pausenräumen in der oberen Etage. Sie versteckt sich hinter dem Wasserorgelfoyer.

  • Heute habe ich gelernt, dass es um das Stoomcaroussell damals sogar einen kleinen Skandal gab, einen wütenden Schausteller und die Rückgabe einer geschenkten Jahreskarte. Was jetzt so hochdramatisch klingt war eigentlich nicht viel mehr als ein missgelaunter Verkäufer, der wohl darauf gehofft hatte, sein schrottreifes Caroussel würde mindesten eine so schillernde Attraktion abgeben wie das Stoomcaroussel. Er hatte sein Karussell an den Park vekauft, mit der Auflage, es nur in seinem Gesamtzustand zu nutzen.


    Als er nach zwei Jahren dann selbst einmal im Park zu Gast war, fiel ihm natürlich auf, dass sein Karussell nirgendwo zu finden war und dass vier der Karussellpferde als Dekoration an die Fassade des Stoomcaroussel gewandert waren, war dann wohl zuviel für ihn. Er verließ umgehend den Park und hat seine Jahreskarte am Eingang abgegeben und nie wieder einen Füß in den Park gesetzt.