[Geschichten] Wie im Krimi...

  • Stellt euch einen düsteren, leicht windgen Tag vor, die Luft riecht nach Regen. Ihr folgt einem Mann in grauem Trenchcoat mit hochgestelltem Kragen und tief in die Stirn gezogenem Hut auf eine seiner Ermittlung...



    Es war nicht mehr ganz früh am Morgen. Sein Blick fiel auf die Kameras über der Straße. Sie waren nicht die einzigen, die das Gelände überwachten. Ein großer, hoher Zaun umschließt das Gebiet. Männer in dunklen
    Uniformen patrouillieren entlang des Zaunes. Immer bereit, allzu neugierige Fußgänger von der Firma fernzuhalten. Aber sie sind nicht die einzigen, die man im Auge behalten muss.


    Ein bisschen zu unauffällig begegnete ihm ein scheinbar verliebtes junges Paar. Beide in Zivil, doch ein bisschen zu interessiert an den anderen Personen auf der Straße. Im Vorbeigehen fiel sein Blick auf die hochgerutschte Jacke des Mannes. Ein Funkgerät am Gürtel. Getarnte Sicherheitskräfte. Er musste auf der richtigen Spur sein. Irgendwas ging hier vor. Und so sehr man sich bemühte, niemandem einen Einblick in das Gelände zu ermöglichen, musste es etwas großes sein. Zivilkräfte als Aufpasser waren ein eindeutiges Zeichen dafür, dass man wirklich etwas zu verbergen hatte.


    Die Kamera in seiner Tasche war schwer und zu auffällig für einen ersten Versuch. Kaum war das Pärchen um die nächste Ecke verschwunden, lief er fast einem der offen auftretenden Sicherheitsmänner in die Arme, der ihn
    neugierig beäugte und eine Weile stehen blieb um ihm nachzusehen, bis er weit genug vom Zaun weg spaziert war, um keine Gefahr für die Geheimhaltung der Firma darzustellen. Er entfernte sich ein Stück weit von dem Gelände. In einiger Entfernung konnte er schon den
    nächsten Aufpasser erkennen.


    In einem engen Netz bewegten sich die Sicherheitskräfte um den Zaun. Von dem letzten hatte er sich fast schon bedroht gefühlt und wenn er sich vor Augen hielt, dass auch jeder Zivilist auf dem Parkplatz ein Mitglied des Sicherheitsapparates der Firma sein könnte, schien es ihm unmöglich, Bilder von dem Gelände hinter dem undurchsichtigen Zaun zu machen. Und dann ergab sich doch eine Chance. Sein Herz klopfte wie wild, aber ein kurzer Blick in beide Richtungen zeigte ihm, dass ihm gerade kein Mensch nahe genug war, um ihn an einem schnellen Blick auf das Gelände zu hindern.


    Er schaffte es, gerade noch schnell einige Male auf den Auslöser zu drücken, als schon ein breitschultriger Mann in schwarzer Jacke in seine Richtung ging und seinen Gang beschleunigte. Geschickt verschwand die Kamera in seiner Tasche und er war wieder auf der anderen Straßenseite, bis der Aufpasser ihn erreicht hatte. Sein Puls war noch immer viel zu hoch und es sah nicht so aus, als würde sich eine weitere Chance für ein Foto ergeben. Entlang des Zaunes zog man scheinbar die Sicherheitskräfte zusammen, jedenfalls konnte er keinen unbeobachteten Schritt mehr tun, bis er sein Auto erreicht hatte und auf dem Weg zur Autobahn war.


    Er war einer großen Sache auf der Spur, da war er sich sicher. Auf einer Raststätte warf er einen ersten Blick auf die Bilder. Tatsächlich, auf dem Umzäunten Hochsicherheitsgebiet wurde gebaut. Große Erdbewegungen und Betonfundamente. Doch noch ließ sich nicht erkennen, was dort entstehen würde. Allerdings war man weit unter die Erde gegangen. Geheime unterirdische Räume? Bunkeranlagen? In seinem Büro würde er sich an die Auswertung seiner Aufnahmen machen...

    * * *


    Nach einer intensiven Auswertung der Bilder wurde ihm schnell klar, dass er weitere Bilder brauchen würde, um feststellen zu können, was dort gebaut wurde. Also würde er es noch einmal wagen, sich dem Gelände zu nähern. Er beschloss, einige Tage später noch einmal sein Glück zu versuchen.


    * * *


    Er war schon auf der Fahrt angespannter als er sich eingestehen wollte. Er hatte ein Ziel und wusste, wie schwer es sein würde, es zu erreichen: Bilder. Unzweideutige Beweise für die Existenz eines geheimen Bauprojektes auf dem abgeriegelten Gelände. Langsam rollte sein Wagen auf den abseits liegenden Parkplatz. Um seine Aufregung zu zügeln, blieb er noch einen Moment hinter dem Steuer sitzen, dann griff er sich seine Kamera und machte sich auf den Weg.


    Die Gegend war verdächtig ruhig. Er war schon einige Meter an dem hohen Zaun entlang gegangen und ihm war noch kein Sicherheitsmitarbeiter begegnet. Scheinbar hatte er heute das Glück auf seiner Seite. Möglichst unauffällig näherte er sich der Stelle, an der er beim letzten Mal die Fotos hatte machen können. Sein Blick wanderte den
    Zaun entlang, noch immer war niemand zu sehen. Er holte seine Kamera aus der Tasche, reckte sich und hielt das Objektiv über den Zaun.


    Gerade als er wieder den Auslöser drückte, erschien das Gesicht eines Wachmannes über dem Rand der Bretterwand, das ihn überlegen angrinste. Als er sich umdrehte, stand bereits ein weiterer Wachmann hinter ihm und forderte
    ihn ziemlich ruppig auf, das gemachte Bild wieder zu löschen. Dann wurde er sehr bestimmend von den beiden Sicherheitskräften zur Straße begleitet. Die beiden Männer baten ihn freundlich, aber deutlich darüber informierten, dass er sich besser wieder auf den Weg nach Hause machen solle.


    Einer der Wachmänner zeigte ihm eine imaginäre Linie auf dem Boden. Er musste sich noch anhören, dass es besser sei, diese Linie in Zukunft nicht mehr zu überschreiten, da sich der Boden dahinter bereits in Privatbesitz befände. Sollte er sich noch einmal über diese Linie wagen, könne er davon ausgehen, dass man ihn der Polizei übergebe. Er packte seine Kamera in die Tasche und versuchte ein möglichst schuldbewusstes Gesicht zu machen. Auch wenn es ihm nicht gelungen war, viel zu sehen, so waren doch ein oder zwei Bilder auf seiner Kamera verblieben, die den Wachleuten entgangen waren.


    Als er sich noch immer unter Beobachtung der Sicherheitskräfte und diverser offensichtlicher und versteckter Überwachungskameras in sein Auto setzte, war er sich zumindest über eins im Klaren: dort geschah etwas, über das die Welt Bescheid wissen sollte...





    Klingt doch echt wie ein Szene aus einem Krimi oder Spionage-Thriller, oder? Die Handlung und die handelnden Personen dieser Geschichte sind natürlich frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, existiereneden Firmen und Einrichtungen ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig...
    :autor:

    • Offizieller Beitrag

    Liest sich sehr spanend und könnte man ein Thema für eröffnen :)


    Geschichten der Ereignisse oder so

    Mit freundlichen Grüßen aus der Welt der Freizeitparks,

    Best regards from the world of amusement parks,


    Marco


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