Was mich nicht alleine heute traurig macht: das langsame Sterben der Online-Foren. Scheibar sind die Menschen so sehr auf reinen Konsum getrimmt, dass eine echte Auseinandersetzung mit Themen und vor allem mit Gleichgesinnten nicht mehr stattfindet. Nicht einmal mehr die eigentlich so spannenden Baustellen in den Freizeitparks scheinen noch das Interesse anzuregen. Geschweige denn, dass man jemanden findet, mit dem man über die Entwicklungen spekulieren oder fantasieren kann. Dabei war das doch eigentlich das beste daran! Einfach mal seinen eigenen Gedanken und Vorstellungen freien Lauf lassen und mit anderen diskutieren, wie realistisch diese Idenn sind. Zusehen, was da eigentlich entsteht, sich über die Beobachtungen austauschen...

Auch dieses Forum ist im Grunde genommen schon tot. Aktive Beiträge oder zumindest Reaktionen darauf findet man hier nur von einer handvoll Usern. Dabei lebt ein Forum einzig davon, dass jeder etwas dazu beitragen kann, dass man gemeinsam etwas aufbaut. Aber das bedeutet wohl in ZEiten von Twitter, TikTok und Youtube schon zu viel Arbeit... Mehr als Klicken und Swipen ist scheinbar nicht mehr möglich und das ist wirklich traurig, denn dadurch wird eine Menge an "Fan-Kultur" und Austausch unwiderbringlich verschwinden.

Das Forum soll noch dieses Jahr fallen, also lohnt es sich kaum mehr großartig zu schreiben. Zumindest ist das von meiner Seite aus so, dass ich hier keine Infos mehr rein setze

Ja, ich weiß, daher habe ich auch in den letzten Wochen kaum noch etwas geschrieben. Es ist ja nicht so, dass hinter jedem Beitrag hier nicht auch meine Zeit und meine Arbeit (im Sinne von Recherche, Formulierung etc.) steckt und beides ist mir schon ziemlich wertvoll, denn Zeit habe ich viel zu wenig für all meine Interessen und Hobbies.

Ich finde es aber nicht alleine deshalb schade. Wenn ich mir anschaue, wie viele Kontakte ich durch meine Mitgliedschaft oder in Mitarbeit in Foren geknüpft habe... wir beide würden uns ja auch ohne das Forum ziemlich sicher nicht kennen. Oder die Leute in den Efteling- und Toverland-WhatsApp-Gruppen, keinen davon würde ich kennen gelernt haben, ohne vorher in einem Forum gewesen zu sein. Wo sonst lernt man denn problemlos Menschen kennen, die zumindest ein Grundinteresse oder Hobby mit einem teilen und mit denen man sich darüber austauschen kann?

Mit dem Sterben der Foren geht so viel mehr verloren!

Ja, das ist tragisch. Vor allem, wenn man sich diese sozialen Medien mal anschaut. Kein Wunder, dass man heute manchmal den Eindruck bekommt, wir hätten verlernt, wie man mit anderen Kommuniziert, wie man sich auch über kontroverse Themen austauscht, ohne gleich die verbalen Messer zu zücken. inzwischen kauen alle nur noch die vorgefertigten Häppchen zum hundertsten Mal durch und verbreiten so kaum noch einen echten Mehrwert.

Das ist ja auch auf Youtube immer mehr zu beobachten. Die Zeit der kreativen Inhalte ist längst vorbei, es geht nur noch um "Peaction"-Videos, für die aufgrund von Mangelndem originellem Input auf der eigenen Plattform jetzt schon die Mediatheken von öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern ausgeschlachtet werden. Oder für die man einfach dutzende TikTok-Videöchen zusammenkleistert, um auf die algorhitmusfreundlichen 10 Minuten Youtube-Videolänge zu kommen.

Es gibt sogar Reaktionen auf Reaktionen auf Videos sowas ist dann schon Drittverwertung von Dingen, die schon beim ersten Mal eigentlich niemandes Zeit wert waren. Und ja, jetzt kling ich definitiv nach Boomer, aber auch wenn früher sicher nicht alles besser war, war auch nicht alle schlechter. Wir verlernen gerade ein bisschen den direkten Umgang miteinander und das finde ich extrem schade.

Ich merke auch gerade ein Forensterben.

Die einen wollen nichts mehr schreiben,weil der Park von dem Sie Fan sind,keine Clubkarten mehr anbietet und die nun nicht mehr hingehen bzw nicht mehr so oft oder nur am Geburtstag.

In einen anderen Forum tut sich auch seit Ewigkeit nichts mehr.

Das es sich hier wohl nicht mehr lohnt habe ich schon lange bemerkt , weil gefühlt nur 2-3 Leute von über 9000 was schreiben.

Schade, auch wenn ich nicht viel beigetragen habe, werde ich es vermissen, vorallem die Eftelingbeiträge.

Ich habe die App für mich als nie wirklich nützlich gesehen, sie bringt mir persönlich absolut keinen Mehrwert. Für mich geht das Kapitel Forum dann (zumindest in Deutschland) erstmal zuende. Ich bin tatsächlich noch in einem der letzten niederländischen Foren aktiv und ich muss sagen, dass dort tatsächlich täglich noch mehr geschrieben wird, als man lesen kann. Auch da ist der Anteil der älteren etwas höher, aber liegt doch deutlich unter der 60. Grob geschätzt denke ich der dürfte so an der 30 kratzen.

Das Forum ist stark moderiert, was sich allerdings auch in der hohen Qualität der Beiträge wiederspiegelt. Es gibt kaum einen Beitrag, der aus weniger als 5 bis 10 Sätzen besteht, überwiegend wirklich extrem themenorientiert und damit äußerst lesenswert und informativ.