Geheime Räume

  • Bis zum Bau von Ravelijn gab es in Efteling kein zentrales Verwaltungsgebäude. Trotzdem musste der Park natürlich auch davor irgendwie verwaltet werden und entsprechende Büros tauchten immer wieder mal an den verschiedensten Orten im Park auf und verstecken sich dort noch bis heute. Manche lassen sich entdecken, wenn man seine Augen offen hält, andere würde man einfach nie dort vermuten.


    Die ersten entstanden natürlich innerhalb des Märchenwaldes. So findet sich das Büro und die Tüftler-Werkstatt von Peter Reijnders im Turm der Magischen Klok und dessen Anbau hinter dem Heraultenplein. Aber auch in der Halle der Indische Waterlelies wurden Büro und Pausenraum gleich mit eingeplant.


    Auch in direkter Umgebung des Heraultenpleins wurden noch 2009 neue Büros, Umkleiden und Pausenräume in der ersten Etage des Gebäudes von Assepoester eingebaut.


    Ton van de Ven hatte sich sein Büro in das Obergeschoss des Schweizer Chalets gebaut, in dem einmal die Station des Bobs zu finden war. Und auch in der Ruine des Spookslot finden sich auf der ersten Etage und unter der Tribüne im Show-Raum heute als Abstellraum genutzte Räume. Auch im Teehuis (Vorgänger von Het Witte Paard) oder dem Panorama Restaurant waren einmal Büros zu finden, in denen die Direktion des Parks zu finden war.


    Der erste rein für die Verwaltung errichtete Bau war das sogenannte Secretariaat im Jahr 1956, das allerdings schon zu dieser Zeit zu klein konzipiert war. An seiner Stelle wurde dann 1985 das Stuurhuys errichtet, ein Gebäude, das eher ein freistehendes Einfamilienhaus als ein Verwaltungsbau ist. Erweitert mit Bürocontainern war dies bis zum Bau der Verwaltung im Ravelijnkomplex 2011 der Sitz der Verwaltung.


    Dezentral auf das ganze Parkareal verteilt und auch in diversen Bauten im Dienstencentrum aufgeteilt, waren die Mitarbeiter natürlich vor besondere Schwierigkeiten gestellt. Mal eben schnell im Büro eines Kollegen vorbei schauen, hieß oft, sich auf ein Fahrrad zu setzen und durch den halben Park zu radeln. Arbeitsplätze waren immer zu wenige vorhanden und die waren oft einfach zu klein, besonders was die Büros der Entwerfer und Planer angeht.


    Da wundert es einen doch, dass bei der Planung für das Zentralbüro hinter der Ravelijn Kulisse die Parkleitung - als Rechtfertigung für die Kosten - die Möglichkeit betont, aus dem Komplex jederzeit ein Hotel machen zu können.


    Im Park gibt es so gut wie keinen Bau, in dem nicht mindestens ein Raum untergebracht ist, der als Büro, Umkleide, Pausenraum oder Lager genutzt werden kann. Das gilt auch für Vogel Rok, der - eigentlich ziemlich passen, wenn man mal drüber nachdenkt :denk2: - über das Archiv der orginalen Figuren und Dekorationen aus den Anfangstagen des Parks wacht.

    • Offizieller Beitrag

    Sind dann eigentlich alle Büros in die Kulisse von Ravelijn umgezogen oder findet man nach wie vor manche Büros im Park verstreut?

  • Pausenräume und Umkleiden ist ja logisch, dass diese im Park verteilt sind. Auch einzelne Büros für Teamleiter sollten dort sein, wo das Team geleitet wird. Aber alles was Planung und Leitung des Parks betrifft, sollte dann doch zentral sein. Es ist doch seltsam, dass es so lange dauerte bis dies alles einen zentralen Platz fand. Dabei ist es für sowas eigentlich wichtig, dass man einen kurzen Weg unter den Kollegen hat und auch Mitarbeiter wissen, wo sie die anderen Ansprechpartner finden.

  • Kurze Wege... sind noch immer nicht überall gegeben und das Kantoor ist auch sehr flexibel strukturiert, nicht jeder sitzt jeden Tag am gleichen Platz, mal abgesehen von der Direktion vielleicht. Ansonsten verteilen sich wichtige Büros noch immer über das gesamte Dienstencentrum, den Werkhof zwischen Anton Pieckplein, Dubbele Laan und Efteling Hotel.


    Efteling hat es sich immer sehr schwer gemacht, wenn es darum ging, Geld auszugeben, das nicht unmittelbar dem Erlebnis der Gäste dient. Das war die Mentalität der Anfangsjahre, der zweite Weltkrieg lag erst wenige Jahre zurück, vieles wurde durch Mitarbeiter aus dem gebaut, was vor Ort vorhanden war. Und wenn man so darüber nachdenkt, hat dieses 'lieber selbst machen' als es für Geld einkaufen viel für die Einmaligkeit des Parks getan.


    Welcher andere Freizeitpark beschäftigt ein ganzes Team von Designern, Bauingenieuren und betreibt eine eigene Schneiderei, beschäftigt einen eigenen Archivar oder sogar einen eigenen Komponisten? Was auch immer man innerhalb des eigenen Hauses produzieren kann, macht man selbst. Und das bringt natürlich auch Vorteile, denn schon in der frühesten Planung steht immer die nötige Fachexpertise bereit.


    Und das merkt letztlich auch der Besucher. Stell dir mal vor, Fata Morgana mit Figuren von Heimo, wie sie in jedem anderen Darkride in Europa zu finden sind... die immer gleichen Dekorationen, die man von der Stange kauft und die jeder andere Park sich auch kaufen kann. Wenn Efteling also lockerer mit seinem Geld umginge, sähe es heute vielleicht gar nicht so anders aus, wie andere Freizeitparks.


    Vielleicht hat auch die räumliche Trennung zu vielen der Attraktionen erst beigetragen. Da konnten Ideen ganz in Ruhe entwickelt werden und wurden erst dann Kollegen und Vorgesetzten gezeigt, wenn man selbst damit zufrieden war. Das würde auch erklären, warum heutzutage Attraktionen nicht mehr so stimmig in ihrem Gesamtbild sind...

    • Offizieller Beitrag

    Ich folge Dir - meinem Efteling-Tourguide - einfach weiter durch die Mysterien und Geheimnisse von Efteling.

  • Vielleicht hat auch die räumliche Trennung zu vielen der Attraktionen erst beigetragen. Da konnten Ideen ganz in Ruhe entwickelt werden und wurden erst dann Kollegen und Vorgesetzten gezeigt, wenn man selbst damit zufrieden war. Das würde auch erklären, warum heutzutage Attraktionen nicht mehr so stimmig in ihrem Gesamtbild sind...

    Das habe ich mir auch schon gedacht, wie du das vorher geschrieben hast.


    Wo kann man kreativer Arbeiten, in einem Büro mitten in einer verspielten Welt in der man vielleicht eher mal anfangen kann zu träumen anstatt an zahlen zu denken. Oder in einem typischen Büro mit whiteboard und den Kollegen dicht auf der Pelle, vor denen man ja auch immer schön am arbeiten sein muss (also nicht am träumen).

  • Ja, wenn ich mit vorstelle, das Büro über dem Bob... Blick in die Ferne oder ins Grüne, das rumpeln der Bobs auf der Strecke, das Gemurmel der Besucher, die fröhlichen Rufe der Bobfahrer, dazu das Wissen, dass wahrscheinlich niemand auch nur ahnt, dass ich dort sitze...


    Wobei es das so ähnlich auch im neuen Bürokomplex gibt. Zumindest der Blick in die Arena... der Thronsaal... aber doch gleichzeitig isolierter, aber weniger alleine... Ich glaube ich hätte die dezentralen Büros auch mehr genossen, trotz der vielen kleinen Nachteile, die das in der Planung mit sich bringt.

  • So, ich hatte ja ein paar unterirdische Räume versprochen und einige von euch werden vielleicht direkt an die ehemalige Q von Vogel Rok gedacht haben, was schon mal sehr gut ist. Zusätzlich befinden sich unter Vogel Rok noch ein Teil der Requisite, vor allem kleinere Dekorationen und Figuren, aber in bzw. unter den Fundamenten findet man eine Erdwärmeanlage, die auch das benachbarte Hotel versorgt. Und noch eine besondere Einrichtung findet sich im Komplex der Achterbahn: ein Fahrradkeller für die Drahtesel der Mitarbeiter.


    Die wirklich spannenden unterirdischen Räume findet man allerdings im Marerijk. Sozusagen Geheimgänge. Und wer nicht gespoilert werden will, der sollte jetzt aufhören zu lesen...


    Ernsthaft, hört jetzt auf.


    Okay, aber beschwert euch später nicht!


    Gehen wir mal gemeinsam in den Märchenwald und schauen bei der Werkstatt von Gepetto vorbei. In ihrem Keller steht die Technik für die Figuren im Laden, aber von dort aus führt auch ein Gang unter dem Teich hindurch in den Walfisch hinein.




    Ein bisschen weiter gibt es noch einen Bereich mit geheimen Gängen, wobei jeder sie dort zumindest erwarten müsste, wenn man einmal darüber nachdenkt, wie sonst Personen erscheinen oder verschwinden können, ohne diese Räume und Gänge.


    Ich spreche natürlich von Ravelijn und dem Gang, der zu den Räumen unter dem Teich und dem Käfig führt. Davon habe ich allerdings leider keine Pläne.


    Mehr unterirdische Räume besuchen wir dann beim nächsten Mal zusammen... :verbeug: