Villa Volta

  • Es wäre dringend nötig, die Vorshows etwas international zugänglicher zu machen. Wenn man die Sprache nicht versteht, dann sind sie halt langweilig, es müsste zumindest mal eine Übersetzung geben (nicht, dass ich so etwas nicht zuhause rumliegen hätte... ), damit man das Hörspiel und die anschließende Geschichte von Hugo auch versteht.

    • Offizieller Beitrag

    Das wäre zum Beispiel eine Idee, ein Spiegel der es übersetzt oder mittlerweile gibt es sicherlich auch andere Möglichkeiten. Der Europa Park macht es ja zb. auch recht gut.


    Hast du die Übersetzung schon mal Online gestellt?

  • Wahrscheinlich vor allem Niederländer, die die Texte inzwischen schon fast mitsprechen können :lol2: So geht es mir ja auch...


    "Dit huis, dit vervloekte huis... het is een hel gelijk! Die eene vervloekte avond in de Belgische Kempen... de zon stond laag en we zochten bedden voor de nacht, maar von dorpen was er geen spoor. Maar ineens in de verte, een groot gebouw, de Abdij van Postel wisten wij.We brachten de paarden in galop, en ton de zon was weggezakt, kwamen we an bij de kapel." ( Dieses Haus, dieses verfluchte Haus... es ist die Hölle! Der eine verfluchte Abend in den Belgischen Kempen... die Sonne stand schon tief, und wir suchten nach Betten für die Nacht, doch von Dörfern keine Spur. Da, plötzlich ein großes Gebäude in der Ferne, die Abtei von Postel, wie wir wussten. Wir trieben die Pferde zum Galopp und als die Sonne untergegangen war, kamen wir an der Kapelle an)


    Wobei das ja schon die zweite Vorshow ist, in der Hugo von seinen Verbrechen berichtet. Die Shows sind eigentlich ziemlich gut aufgebaut. In der ersten erzählt eine Stimme aus dem Off erst einmal die Fakten zu den Bockreitern und setzt damit den Rahmen für das folgende Hörspiel, ein aufgeschnapptes Gespräch auf dem Marktplatz eines Dorfes, damit wird man in die Geschichte geholt und bekokmmt auch schon ein bisschen was zu Hugo erzählt.


    "Een godslasterlijke bandiet, da's zeker, maar bedenk wel: Hoogmoed komt voor den val!" (Ein gotteslästerlicher Bandit ist er, soviel ist sicher, aber denkt daran: Hochmut kommt vo dem Fall!)

    "Als jongeling deugde 'ie al niet. Altijd tegen het regeur in. Ge zag het toen al aankomen dat hij een deugniet zou worden." (Schon als Junge taugte er nichts. Immer gegen jede Regel. Man sah da schon kommen, dass er ein Taugenichts werden würde.)


    Ich werde bei Gelegenheit mal alles übersetzt hier einfügen.

  • Ich finde die Pre-Shows etwas karg. Da könnte man gerade in dem ersten Raum deutlich mehr Elemente einbauen, um quasi die Gäste nach den vermutlich actiongeladenen Attraktionen auch mitnehmen zu können. Die Aufmerksamkeit zu bekommen.


    Ist man dann später einmal gespannt am zuhören reicht vermutlich auch der eine Erzähler in Preshow 2.

    Man muss sich da nichts vor machen, Villa Volta ist eher eine Attraktion die man dazwischen klemmt wenn gerade Zeit ist.

    Auch für Wiederholungsbesuche nett wenn es mehr Details zu sehen gibt.

  • Es gibt ja durchaus eine ganze Menge zu entdecken, wenn man die Augen offen hält. Aber ja, ich muss gestehen, dass ich Villa Volta auch erst wirklich genieße, seit ich eben die Sprache gut genug verstehe, um in die Geschichte auch wirklich einzutauchen. ich hatte ja versprochen, die Vorshows mal zu übersetzen. Ich habe das aus dem Gedächtnis getan und hinterher sicherheitshalber noch einmal nachgesehen, ob ich nichts vergessen habe (hatte ich nicht, aber sicher ist sicher) und deshalb hier


    Preshow #1


    Erzähler: In der Mitte des 18. Jahrhunderts überflutete eine Welle von Gewalt unsere Brabanter Kempen und das Limburger Flachland. Horden gewissenlosen Räubern zogen plündernd und brandstiftet durch unsere friedlichen Lande. Sie nannten sich „Bockreiter“, nach schattenartigen Luftgeistern, die einer mittelalterlichen Legende nach auf Ziegensitzend durch die nächtlichen Himmel schwärmten und selbst in verschlossene Häuser eindringen konnten.

    Marie: Die Bockreiter, Natterngezücht, das sind sie! Man muss sie mit Wurzel und Stiel ausrotten, das muss man!


    Jüngling: Ja, das stimmt, Marie, das stimmt!


    Dorfbewohner: Ich habe gehört, dass sie in der letzten Nacht den Besitz von Arijan de Stoere niedergebrannt und alles von Wert mitgenommen haben!


    Trees: Oh, ja? Das kann doch nicht wahr sein, oder?


    Marie: Natterngezücht, das sind sie!


    Trees: Man sagt, dass ihre Augen im Dunkeln leuchten und das sie so schnell sind, dass einen das Schicksal wie ein Donnerschlag trifft.


    Marie: Geschwätz, sag ich! Hinterhältiges Pack, dass mit simplen Streichen und Bestechung das einfache Volk betrügt. Lasst sie den Landesherrn mal berauben, dann ergeht es ihnen schlecht! Der hat genug Landsknechte um sie schnell Mores zu lehren und ihnen das Handwerk zu legen!


    Erzähler: Die Legende erzählt, dass dieses teuflische Heer von Bockreitern sein Ende fand in einer grausamen Schlacht hoch im Himmel über der Abtei von Postel. Sechzig lange Jahre übte die Bande eine wahre Schreckensherrschaft über die Landbevölkerung aus. Ihr satanisches Gildenzeichen, ein Ziegenfuß, erfüllte jeden mit Schauder und Angst.


    [Donnerschlag, das Bild mit dem Ziegenfuß wird enthüllt.]


    Jüngling: Verflucht sein die Bockreiter, die Parasiten dieser Region und ihr Hugo ganz besonders!


    Marie: Er ist ein gottloser Dreckskerl, dieser Hugo. Mit seinen langen schwarzen Kerlen kommt er dem Teufel gleich! Wenn er in der Nähe ist, ist man seines Lebens nicht sicher.


    Trees: Ganz zu schweigen von deinem Hab und Gut!


    Marie: Selbst die Riegel an der Falltüre halten ihn nicht auf


    Trees: Ach Herr, wer soll uns nur von solchen Quälgeistern befreien?


    Jüngling: Ein gotteslästerlicher Bandit, das ist sicher, aber bedenkt gut: Hochmut kommt vor dem Fall!


    Dorfbewohner: Ja, das kann wohl sein, junger Mann, doch vorläufig wird er das nicht auf sich beziehen!


    Marie: Als Junge taugte der schon nichts, immer gegen jede Regel… Man sah es schon kommen, dass mal ein Nichtsnutz aus ihm werden würde!


    Erzähler: Hört hier die Geschichte von Hugo, Hugo von den Loonschen Dünen, der sich diesem üblen Pack von Räubern anschloss. Ein Mann ohne jedes Mitgefühl, besessen von einer grenzenlosen Habsucht und Gier nach Geld. Hugo, der Bockreiter…


    [Ist der kommende Raum frei, öffnen sich die Türen und man betritt die Kammer von Hugo.]



    Preshow #2


    Hugo: Dieses Haus, dieses verfluchte Haus… es kommt der Hölle gleich!. Der eine verfluchte Abend in den Belgischen Kempen… die Sonne stand schon tief und wir suchten nach Betten für die Nach, doch von Dörfern weit und breit keine Spur. Aber plötzlich, in der Ferne: ein großes Gebäude. Die Abtei von Postel, wie wir wussten. Wir brachten die Pferde in den Galopp und als die Sonne untergegangen war, kamen wir an der Kapelle an.


    Es war Licht in den Fenstern, und es war totenstill. Keine Mönchsgesänge oder frommes Murmeln. Hinter den Kapellentüren goldene Kelche und silberne Leuchter zum Aufsammeln, ha ha ha! Mit diesen Gedanken rammten wir die Türen ein! Kein Mensch… auf dem Altar glitzerte die Beute. Die Kerzen waren entzündet… eigenartig. Meine Männer brachend en Opferstock auf und ich leerte den Altar.


    Und dann, plötzlich, auf meiner Schulter… eine schlanke Hand. Ich drehte mich um und hinter mir stand eine junge Frau, ihren Augen voll Feuer. Alle sahen sie und das Geklirre verstummte. Sie schien… zu schweben in ihrem langen weißen Kleid. Einen Moment fühlte ich so etwas wie Angst und sie sprach zu mir: „Ihr, Hugo von den Loonschen Dünen, Ihr entweiht hier dieses Haus. Bereut und ruft nicht den Zorn des Herrn auf euch herab…!“


    Doch ich überwand meine Angst, vertrieb sie mit einem spöttischen Lachen und stieß sie grob zurück! Ich rief den Männern zu, weiter zu machen und sah, wie sie sich ins Nichts auflöste… einen Tag später erreichte ich mein Haus. Ich erschrak: oben auf dem Giebel stand sie, die Dame aus der Kapelle. Ihre Arme wiegten sich im Wind. Ich hörte ihre Stimme, als schwebte sie in meinem Kopf: „Nirgendwo, nicht in diesem Haus noch sonst wo auf der Welt sollt Ihr Ruhe und Frieden finden, nun, wo Ihr Gottes Haus geschändet habt… erst, wenn ein Mensch mit dem reinen Gewissen eines frisch geborenen Säuglings eure Heimstatt betritt, dann sollt ihr Frieden finden, in eurem Haus und eurem Herzen.“ Der Fluch, mein grausames Schicksal, ist bis heute nicht gebrochen. Tritt ein, mit einer reinen Seele, auf dass der Fluch von diesem Haus weicht und meine Seele die Ruhe findet, nach der ich mich so sehr sehne…


    [Damen und Herren, aufgepasst! Die Türen öffnen in Ihre Richtung! (niederländisch und englisch)]

    • Offizieller Beitrag

    Es ist echt lustig wie viel man dennoch auch in Holländisch versteht.

    Habe mir vieles damals schon gedacht und nun endlich auch mal eine komplette Story.


    Vielen Dank für die Übersetzung :)!

  • Gern geschehen :verbeug:


    Deutsch und Niederländisch sind gar nicht so weit voneinander entfernt und wenn du aus dem Rheinland kommst und ein bisschen Dialekt sprichst, wird es sogar noch einfacher. Und generell ist es wahrscheinlich schwerer, schwäbisch oder bayrisch zu verstehen als niederländisch.


    Wobei man sagen muss, dass zumindest die Figuren im Hörspiel in Villa Volta einen sehr breiten brabanter Dialekt sprechen. Und ich muss auch zugeben, dass mein eigenes Niederländisch natürlich sehr geprägt ist durch den limburger und brabanter Dialekt. Das eine durch die Nähe von Aachen zum Limburger Land, das andere durch meine Beschäftigung mit Efteling. Und das irritiert viele Niederländer mehr als der deutsche Akzent :lol1:

  • Was Deutsch und Niederländisch/Flämisch verbindet ist die Tatsache,das es die einzigen sprachen sind,die die Zahlen gleich aussprechen.

    Gesprochen Niederländisch so wie zb. Im Efteling kann ich mit Logik nachvollziehen.

    Lesen geht auch.

    Aber wenn dann einer vor mir steht und anfängt zu reden,glüht die Hirnrinde. :drama:

    Beim flämischen ist das nicht so schlimm.

  • Ich finde das belgische Flämisch deutlich schwerer zu verstehen, aber das gilt zum Beispiel auch für die Dialekte aus dem Norden oder der Region um Rotterdam. Aber ich muss auch dazu sagen, dass mein Gehirn dabei sehr hilfreich ist, weil es irgendwann den Schritt, jedes Wort erst ins Deutsche zu übersetzen umgeht und ich den Sinn des Satzes auch begreife, ohne bewusst eine Übersetzung gebraucht zu haben. :yeeeks: Das ist echt schwer zu erklären, wie das bei mir funktioniert. Ich habe halt ein gewisses Gehör für Sprache, auch für Sprachen, die ich nie gelernt habe, die ich weder spreche noch schriftlich wiedergeben könnte. So geht es mir auch mit den skandinavischen Sprachen, abgesehen von Finnisch. Selbst wenn ich nicht alles im Detail verstehe, weiß ich aber, worauf ein Satz inhaltlich hinaus will.


    Gerade noch einmal gelesen klingt das total schräg und erklärt es gar nicht. :drama: