Farb- und Formensprache - Das Geheimnis hinter dem typischen Efteling-Look

  • Und wer sich jetzt fragt "Was ist denn das schönste Schild von Efteling?", dem würde ein echter Eftelingsfan sofort entgegenrufen: "Das alte Postkutschenschild!" Und da haben wir schon das Dilemma, denn dieses Schild steht nicht mehr. Es wird aber ganz sicher noch in den Archiven des Parks schlummern, wahrscheinlich sorgsam in Watte gepackt (oder einfach in ein Regal im Keller gestellt).


    Dieses Schild mit einem Pfeil mit der Aufschrift Efteling in der typischen Schriftart zeigte eine vierspännige vollbesetzte Postkutsche nach einem entwurf von Anton Pieck. Bis 2011 stand das Schild noch an der Kreuzung in Kaatsheuvel, an der es zu Efteling geht. ein jahr lang stand es im Garten des Efteling-Museums, danach verschwand des in einem Lager. Den Entwurf konnte man aber 2019 als Postkarte im Park kaufen.



    Darin liegt so viel Anspielung auf die Geschichte Eftelings, dessen Ursprung ja ein Gasthaus war, in dem Reisende für die Nacht unter kommen konnten. Auch hier natürlich wieder die klassischen Farben Blau, Rot und Gelb.

  • Ein bedeutendes Elemen des Parks scheint aktuell immer mehr verloren zu gehen: der Wald. Selbst der Märchenwald ist inzwischen gefährlich ausgedünnt. Das hat auch einen Grund, denn der Wald war im Laufe der Jahre sehr groß und sein Blätterdach doch so dicht geworden, dass am Boden zwischen den Märchen fast nichts mehr wuchs. Man hat also angefangen, die Bäume auszudünnen und neue, wintergrüne Pflanzen einzusetzen. Ähnliches geschah auch beim Abriss des Bobs, der ja vollständig von Wald umschlossen war. Durch den Bau von Max und Moritz ist der Wald vollständig verschwunden und hat einer alpenländischen Landschaft samt zugehörender Flora Platz gemacht. Der schattige, waldige Charakter ging dabei allerdings vollkommen verloren. Und so war es zuvor schon bei Baron 1898, Joris en de Draak oder Spelbos Nest! Auch dabei wurde die Zahl der Bäume im Park grundlegend reduziert.


    Mit dem Abriss des Spookslot wird auch wieder ein großer Teil der Bäume abgeholzt werden und damit wir der letzte größere zusammenhängende Wald im Parkgebiet verschwinden. Was wir dafür als ersatz bekommen, bleibt noch abzuwarten, doch ich befürchte, dass sich damit das Erscheinungsbild des Parks unübersehbar verändern wird. Das klingt jetzt tragischer als es wirklich ist, denn schon seit Beginn hat sich der Park mehrmals grundlegend verändert, ohne dabei das Gefühl des Naturparks zu verlieren. Märchenwald und Spielplatz lagen in den Anfangsjahren in einer Monokultur, die Seen und Wasserpartien waren neu angelegt und die Bepflanzung war nur sehr rudimentär, fast eine wüste Heidelandschaft mit sehr wenig Bewuchs.


    Die Pflanzenvielfalt hat im Laufe der Zeit zugenommen, inzwischen sind auch eine ganze Menge Exoten dabei. Das bedeutet aber auch einen weniger homogen wirkenden Wald, weniger geschlossenes Blätterdach, weniger Schatten, weniger Trennung und Blockade von Sichtachsen. Viel mehr Garten- und Landschaftsbau als "natürliche" Bewaldung. So wird es zumindest wahrgenommen. Es wirkt nunmal mehr wie ein "durchgestylter" Landschaftsgarten, der menschliche Eingriff wird sichtbarer und damit auch deutlich anders wahrgenommen als bisher.


    Der Park ist längst nicht mehr in dem Zustand, in dem man durch einen Wald auf Suche nach Attraktionen ging, wie das noch in den 80ern und 90ern der Fall war. Wo man sich tatsächlich noch im Park verirren konnte! Oder wo man den falschen Weg nahm und an einer Stelle wieder herauskam, an der man schon gewesen war, ohne zu wissen, wie das passieren konnte. Oder man war sich sicher, man würde an Python auskommen und landete doch beim Bob. Es ist ja heute noch schwer, sich ein Bild des Parks im Kopf zu machen und sich ohne App oder Karte zielsicher zurecht zu finden, aber damals war das tatsählich fast unmöglich, man konnte keine zwei Attraktionen irgendwie in einen örtlichen Zusammenhang bringen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiß, was Du meinst. Bei meinem aller ersten Besuch in Efteling habe ich den Bereich um "Esel streck Dich" überhaupt nicht gesehen. Und erst hinterher festgestellt, dass ich den Teil verpasst hatte.

  • Efteling wurde ja auch nicht in einem Wald angelegt, ja, der Märchenwald und auch der Spielplatz entstand in einem mit Bäumen bestandenen Gebiet, aber davon zu sprechen, das sei ein großer, dichter Wald gewesen, wäre völlig übertrieben. Ein Großteil der Landschaft sah eher nach Wüste oder Heide aus und auch was an Bäumen da war, waren nur Reste einer Monokultur aus dem vorangegangenen Jahrhundert.


    Die Bilder vom Bau des Panorama Restaurants machen das sehr deutlich, das steht nämlich zu Beginn quasi durch den gesamten Park sichtbar an einem kahlen Ufer.


    Und auch der Blick in die andere Richtung sieht ganz anders aus, als wir das heute kennen...



    Und das ist ein Bild asu dem Jahr 1958, also nach 5 Jahren Wachstum. Ein Blick von der Terrasse sah ein paar Jahre zuvor noch so aus:



    An der Person in der Bildmitte kann man sehen, dass was da entlang der Wege wächst allenfalls Büsche sind. Erst im Hintergrund gibt es so etwas wie einen Wald und der ist recht monoton, eindeutig für die Holzwirtschaft angelegt und kein Naturpark! (Quelle der Bilder: eftepedia) Ein Wald ist da erst in den 70er bis 90er Jahren zu finde. Jahre später als diese Bilder, aber eben für die meisten heute die Zeit, in der man zum ersten Mal im Park war und die Erinnerung an einen weiten, dichten Wald, in dem sich die Fahrgeschäfte fast verloren.

  • Mir ging es um den Eindruck,wie ich den Park das erste mal betrat und ihn so über Jahre lieben lernte .

    Das der Wald nicht von Anfang an da war habe ich auch erst vor einigen Jahren erfahren und man sieht,man lernt immer was neues über dem Park.

    Damals war man sich beim anlegen des Waldes noch nicht bewusst was Monokulturen und Klimawandel für Auswirkungen haben.

    Das die Bäume in einigen Jahren groß genug sind,das man beim fahren mit Max und Moritz auch das Gefühl hat durch eine Alpine Landschaft zu fahren,mag stimmen,aber man hätte da auch betreff der Fabulahalle mehr machen können mit grösseren Bäumen oder zur Halle hin einen Hügel setzen der die Halle verdeckt und darauf Bäume.

    Es ist immer interesannt zu sehen,wie es früher da aussah.

    Bevor ich das erste mal dort war,kannte ich den Park immer nur von Fernsehbeiträgen bzw. gab es eine Spielshow die im TV übertragen wurde.

    • Offizieller Beitrag

    Was ich auch interessant finde wie Markant früher das Gebäude gewirkt hat, weil nichts im Umkreis war und es eigentlich jetzt recht unter geht.


    Ich selbst hätte auch gedacht dass alles Wald gewesen war aber interessant.

  • Nichts innerhalb des Parks ist "Natur" alles, die Wasserläufe, Teiche, Seen, die Hügel, Wege, all das ist menschengemacht.


    Und ja, das Panoramarestaurant lag da sehr prominent am Ufer des Sees und war ja zu seiner Zeit auch unter den ersten Adressen was Gastronomie in Europa angeht. Das Restaurant war mit seinen viele Sälen und den großen Terrassen ein Ausflugsziel und konnte von der Rückseite, also dem, was heute der Hinterhof ist und zwischen Carnaval Festival, Vogel Rok und dem Restaurant eingeklemmt liegt betreten werden, ohne den Park betreten zu müssen. Es gab dort einen Parkplatz und tatsächlich auch einen wirklich bemerkenswerten, zweiflügeligen Eingang mit Treppe. Damals gab es zwischen dem Panorama Restautrant und dem Märchenwald noch nichts, außer Landschaft.


    Das Restaurant war das damals modernste und größte in ganz Europa.

  • Gerade darf man - als Fan mit serh großer Freude - mal wieder betrachten, wie der Park mit dem Werkzeugkasten der Formen udn Farben Anton Piecks eine neue Attraktion zaubert. Auch wenn es bei Danse Macabre erst um die begleitenden Bauten von Taverne In den swarte Kat und Toilettenanlange De laatste Hoop geht, kann man doch schon sehen, dass es hier wieder ein Meisterwerk im Eftelingstil wird. Strikt nach dem Konzept Anton Piecks wird weder an Material noch an Arbeitskraft gespart und auch wenn die Eröffnung am 1. Juli dieses Jahres erst stattgefunden hat, muss man die beiden Gebäude in den letzten mindestens 200 Jahren einfach übersehen haben, wenn man in Efteling zu Gast war. Wahrscheinlich waren die irgendwo hinter Bäumen versteckt, aber sie müssens chon immer da gestanden haben.