Werden Freizeitparkbesucher immer dümmer und dreister?

  • Walibi schließt in der derzeitigen Schulausflugszeit diverse Familienfahrgeschäfte mit der Begründung, dass diese in den letzten Jahren von Schulkindern oft missbraucht und beschädigt wurden. Auch wieder so ein Hinweis, dass die Bescuher offensichlich immer dreister werden. In Walibi betrifft das unter anderen die Oldtimerfahrt und den Teetassenride.

    • Offizieller Beitrag

    Ob das aber wirklich stimmt?

    Ich weiss ja nicht... Wobei ich ja sagen muss dass das bei uns im Heidepark mal ähnlich war.

    Da fuhren auch viele ruhigere Attraktionen nicht, ist natürlich besonders schön wenn du mit jemandem da bist, der schnelles ja gar nicht mag...

  • In Efteling erscheinen auch immer mehr Verbotsschilder, Zuletzt am Zaun entlang der Oude Tufferbaan-Strecke im Ruigrijk. Mehrsprachig und mit Bild, damit niemand über den Zaun auf die Fahrstrecke klettert. Scheinbar ist das heutzutage nötig, weil so ein Zaun ja irgendwie nicht deutlich genug sagt: hier nicht weiter!


    Auch im Märchenwald ist es offenbar schwer zu verstehen, was "bitte auf den Wegen bleiben" bedeutet. Da stehen dann plötzlich drei junge Mädchen hinter Rotkäppchen und Großmutters Haus im Wald, weil das macht man ja so, einfach querfeldein durch den Wald laufen. Ich verstehen es einfach nicht, wie so etwas immer öfter passieren kann. Früher reichte mal ein Metallstab ein bisschen über Knöchelhöhe, um deutlich anzuzeigen, dass man sich nicht in den Bereich dahinter begeben sollte. Inzwischen ist selbst hüfthoch noch zu niedrig.

  • Vielleicht sollten wir hier amerikanische Verhältnisse einrichten, wo man durchaus riskiert erschossen zu werden, wenn man sich auch nur gefühlt im falschen Bereich aufhält, oder einem Gartenzaun auch nur einen Zentimeter zu nahe kommt :denk2: Das hat sicher auch in solchen Fällen pädagogische Wirkung.


    Aber jetzt mal Scherz beiseite, es ist doch wirklich so, dass so etwas wie ein normales Sozialverhalten immer seltener wird und irgendwo muss es doch dran liegen, dass niemand mehr in der Lage ist, seinen gesunden Menschenverstand zu gebrauchen und sich irgendwelcher sozialgesellschaftlicher Standards zu bedienen. Wenn irgendwo eine künstliche gezogene Barriere ist, dann sollte ich eigentlich wissen, dass die aus einem Grund da ist, nämlich den Bereicht dahinter vor mir oder mich vor den Gefahren des Bereichs dahinter zu schützen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann eure Gedankengänge verstehen. Vielleicht nimmt die absolute Zahl dieser Vorfälle auch zu, das mag ich gar nicht bestreiten. Eventuell muss aber einfach die relativen Zahlen dagegen halten

    1990 hatte Efteling etwa 2 Mio Besucher pro Jahr,

    2000 bereits 3 Mio, 2010 4 Mio und 2018 - also noch vor Corona) 5 Mio Gäste im Park.


    Letztes Jahr haben 5,4 Mio Menschen Kaatsheuvel einen Besuch abgestattet. Wenn es also 1990 100 Vorfälle gab, so wären heute 250 pro Jahr in der Relation "nicht schlimmer". Nur absolut halt trotzdem Mist.

  • Es wird nicht nur mehr durch mehr Besucher,es wird einfach mehr,weil den Menschen anders geworden sind.

    Seit Corona merkt man das sehr stark.

    Ich merke das jeden Tag auf der Arbeit und der letzte EP Besuch hat auch klar gezeigt das Rücksicht,Respekt immer weniger wird und asoziales Verhalten In ist.

    Klar,wird ja durch die Medien wie Kino,TV,tiktok usw. vorgelebt.

    Die Menschheit entwickelt sich zurück und KI wird irgendwann das ende bereiten und die Menschheit wird es Smartphoneglotzend nicht mitbekommen.

    Genauso ist es,das die Jugend Freitag demostriert für die Rettung der Erde.

    Ja nee ist klar.

    Genau die,die mit Ihren Smartphonegebrauch massiv Ressourcen verbrauchen und sich von den Eltern mit den SUV kutschieren lassen und bei der Demo alles vermüllen wie sie es immer tun.

    Selbst wenn man neben einen Mülleimer steht wird es einfach auf den Boden geschmissen.

    Und warum demonstrieren die Freitag nur dann wenn Schule ist.

    Jetzt sind Ferien und keine Demo.

    Da sieht man,wie wichtig das denen ist.

    Ich könnte noch so einiges schreiben,aber ich lasse es besser.


    Aber fakt ist,die Menschen und damit auch die Freizeitparkbesucher werden immer dümmer und dreister.

  • Also da muss ich jetzt mal was zu Fridays for Future sagen, denn bei aller auch berechtigten Kritik, es ist ein Klimastreik. Man streikt nicht in seiner Freizeit, denn das widerspricht einfach dem Grundgedanken eines Streiks.


    Wir Erwachsenen schaffen es nicht mal eine Geschwindigkeitsbegrenzung umzusetzen, die beinahe niemanden wirklich nachteilig beeinflussen würde, aber beklagen uns über die Handynutzung? Wo wir selbst ohne unser Smartphone längst in jederlei Hinsicht aufgeschmissen wären? Und die SUV, die fahren wir dumme Erwachsene, nicht die streikenden Kinder, die das eigentlich nur tun, weil sie das Gefühl haben, dass wir ihnen keine Zukunft mehr übrig gelassen haben, auf die man sich noch freuen kann.


    Wir Erwachsene sind die letzten, die hier irgendwelche Kritik üben sollten, denn die Situation ist so wie sie ist, weil WIR so sind, wie wir sind: egoistisch und bequem. Wir klammern uns an E-Fuel, um unsere Autos nicht aufgeben zu müssen, obwohl jedem klar sein muss, dass man sich die Effizienz und vor allem Kosten von diesem "Allheilmittel" der FDP nicht mal irgendwie schönrechnen kann. Und ja, auch das Elektroauto ist noch nicht das Wunderding, das uns alle retten wird, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung und zwar einer, den Automobilerfinder schon vor über 100 Jahren gesehen haben. Das Elektroauto ist keine neue Erfindung, das konnte man schon 1906 beim Händler kaufen.


    Wir müssen endlich ehrlich zu uns selbst sein: die Zukunft der Generationen nach uns, ist uns nur so lange wichtig, wie wir selbst nichts dafür tun müssen, sie zu erhalten. Die Zahl der Tage mit Temperaturen über 30 C lag vor 40 Jahren noch bei 5 Tagen pro Jahr, aktuell nähern wir uns der Zahl von 200 Tagen pro Jahr in Deutschland und noch immer ist das nicht genug um uns umdenken zu lassen. In meiner Jugend (und so alt bin ich nun auch noch nicht) galten Tage mit über 25 C als hitzefreie Schultage, demnach wäre in Deutschland zwischen März und Oktober der Lehrermangel keiin Thema mehr, weil der Unterricht eh ausfallen würde.


    Ich möchte heutzutage nicht noch mal Schüler sein, ganz im Gegenteil denke ich oft, dass ich wahrscheinlich in meiner Rente noch miterleben werde, wie die Erde im Chaos versinkt, weil weite Landstriche unbewohnbar geworden sind, weil Wasser nicht mehr in ausreichender Menge verfügbar ist und sich statt einer Flüchtlingswelle viel eher eine Völkerwanderung in unseren Regionen manifestieren wird. Fruchtbares Land wird immer weniger werden und die Frage, ab wann auch die Versorgung mit Lebensmitteln zum Problem wird, mag ich mir gar nicht ernsthaft stellen.


    Aber auch die Augen zu schließen, auf das Beste zu hoffen oder zu denken, dass man das Schlimmste nicht mehr erleben wird, weil man so lange nicht mehr zu leben hat ist keine Lösung. Die Augen verschlossen haben wir schon seit den 70ern, denn seit da wissen wir von dem Klimawandel, den wir seit einiger Zeit jetzt auch am eigenen Leib zu spüren bekommen. Und von den Kindern, die heute 15 oder 20 sind erwarten wir, dass sie noch positiv in die Zukunft blicken? Wir haben unserer Seelen verkauft an puren Konsum und Kapitalismus und erwarten jetzt von unseren Kindern, dass sie uns das nicht vorwerfen. Das ist schon ein bisschen schizophren.


    Und wenn ich so darüber nachdenken, wir reden hier von sozialem Bewusstsein, dummem und dreistem Verhalten in Freizeitparks und im Alltag... ist es eigentlich gerechtfertigt, dass wir der Generation, der wir den gesellschaftlichen Stinkefinger gezeigt haben erwarten, dass sie uns besser behandeln,a ls wir das mit ihnen tun? Haben sie nicht in gewisser Weise das Recht, respektlos zu sein? Einer Gesellschaft gegenüber, die vor ihnen, ihren Idealen und ihrer Zukunft auch keinerlei Respekt zeigt? Und schon während Corona haben wir diese Generation schändlich im Stich gelasssen. Es ging nur noch um den Schutz der Alten, aber nie darum, was die Jugend durch Corona verliert, was sie für den Schutz der Alten opfern würden. Je mehr ich darüber anmchdenke, um so mehr zweifle ich daran, dass dieser Thread überhaut gerechtfertigt ist... :denk2:


    Vielleicht sollten wir öfter auch mal die Perspektive wechseln. Fordern wir vielleicht Respekt ein, den wir nicht verdienen, den wir auch dieser Generation nicht mit auf den Weg gegeben haben? Vielleicht liegt es auch einfach daran. dass meine Welt gerade zutiefst erschüttert wurde und ich meine eigene Wahrnehmung, mein eigenes Denken und Handeln gerade infrage stelle. Ich will hier auch keine politische Diskussion vom Zaun brechen, aber ich bitte euch einfach mal die Perspektive zu wechseln und nachzudenken, wie ihr euch fühlen würdet, wenn ich gerade noch einmal jung wärt und euer Leben erst anfangt...

  • Ein Interessantes Thema in einem Freizeitpark Forum wo man eigentlich eben über den Konsum und das entfliehen aus der normalen düsteren Welt spricht.


    Und jetzt sind wir hier die ignoranten die mit unserem Überkonsum den Planeten verbrennen.

    Wie unwichtig bei solchen relationen das eigentliche Thema der sozialen Ignoranz von Grenzen wirkt.

    Und dennoch eben durch dieses "Straßenklima" in der Schulzeit in der sich jeder durch regelabgewandtes Verhalten seine Stärke zu beweisen sucht. Kann es ruhig nicht schaden zu überlegen wie man dem entgegenwirken kann.

  • Ich sage nur, man muss auch mal die andere Perspektive sehen. ich bin ein Efteling-Fan und das hat auch mit deren nachhaltigen Einstellung zur Natur zu tun. Es geht also beides: entfliehen und entspannen, ohne gleich ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Die Zeiten in denen wir leben sind düster und sie werden (auch abseits der Klimadebatte) erschreckenderweise pessimistischer und bedrückender und da ist eine Flucht aus dem Alltag und in einen Freizeitpark vielleicht auch ein bisschen Heilung, eine Möglichkeit, neue Energien zu tanken.


    Aber das ist nur eine vorübergehende Realitätsflucht, ein gewolltes Risiko, ein notwendiges Ausbrechen. Gefährlich wird es erst, wenn man auch im Alltag die Realitäten ausblendet, Probleme leugnet und ignoriert. Es geht auch gar nicht darum, wer Recht hat, es geht darum, überhaupt mal über das Thema ernsthaft nachzudenken, denn das tun wir auch zu wenig. Weil wir ja alle schon eine Meinung haben und die natürlich die einzig richtige ist. Den Eindruck hat man zumindest meistens.


    Meiner Erfahrung nach sind Freizeitparkfans übrigens deutlich umweltbewusster, als sie es selbst von sich denken. Bestes Beispiel: Freizeitparktouren... ohne Fahrgemeinschaften eigentlich undenkbar. Aber auch das ist schon ein Schritt. Ich habe mich schon vor vielen Jahren entschieden, keinen Führerschein zu machen und ein Nachteil ist, dass man seine Reisen deutlich inensiver planen muss. Ich würde wahrscheinlich wesentlich öfter in einen Freizeitpark fahren, wenn ich einfach spontan ins Auto steigen und hinfahren könnte.


    Nach Kaatsheuvel zu kommen ist ein Himmelfahrtskommando, wenn man den ÖPNV nutzen muss. Aber es bedeutet auch, dass jede Fahrt, jeder Aufwand die Belohnung am Ende noch größer macht. Ich weiß die Tage im Park wahrlich zu schätzen nach dem Aufwand dort hingekommen zu sein.


    Passt die Klimadebatte in ein Freizeitparkforum? Warum sollte sie nicht? Das Problem werden wir nämlich am Ende immer und überall haben. Ab einem gewissen Punkt, gibt es keine Flucht mehr und auch das sollte man sich mal vor Augen führen. Wir haben es in der Hand etwas zu ändern. Stattdessen reden wir aber lieber um das Problem herum, beschweren uns über Kinder und ihren Versuch sich selbst, ihrer Zukunft eine Stimme zu geben, reden lieber von Klimaterroristen, womit wir aber die Protester meinen, nicht diejenigen, die das Klima tatsächlich zerstören.


    Es wird einfach Zeit einemal die Perspektiven zu wechseln. Ich hab da noch so ein kleines Beispiel: die aktuelle Debatte um die Sicherheit von Freibädern in Deutschland, die von Zeitungen schon zu Kriegszonen erklärt wurden. Schuld sind natürlich offensichtlich die nicht deutschen Besucher. Jetzt stell dir mal vor, du seist Spanier, ein Bewohner einer wunderschönen Kanareninsel und siehst die deutschen Touristen an deinen Stränden, eimerweise Sangria saufend, grölend, Frauen belästigend, sich prügelnd, herumpöbelnd und sich benehmen als sei die Insel ihr ganz persönliches Territorium, in dem sie ihren Müll an jeder Ecke fallen lassen können. Aber deutsche Freibäder sind eine Kriegszone, in die man ohne polizeiliche Begleitung als Deutscher nicht mehr gehen kann...


    Darauf will ich hier hinaus. Man kann sich ärgern, das hat auch durchaus seine Berechtigung, dieser Thread ist ja von mir aufgrund solchen Ärgers angelegt worden. Aber ich habe heute einfach mal die Perspektive gewechselt und festgestellt, dass alles auch noch eine andere Seite hat, die wir alle viel zu schnell übersehen. Manchmal täte es uns allen gut, mal aus unserer ach so komfortablen Bubble auszubrechen und Dinge zu überdenken, die wir als selbstverständlich ansehen. DAS ist mein eigentlicher Punkt gewesen, es ging gar nicht um eine Diskussion um den Klimawandel oder welche Art des Protestes angemessen ist und welche nicht. Es ging nicht um Schuldzuweisung, es ging darum die immer gleichen Denkmuster mal zu durchbrechen. Und wenn das auch nur ein einziger von denen macht, die diese Texte lesen, dann habe ich mein Ziel schon erreicht.